In der vorliegenden Forschungsarbeit werden die architektonisch-städteba lichen Potentiale gründerzeitlicher Etagenhäuser und Innenstadtquartiere in Bezug auf die Gewährleistung von Mobilitätälterer Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen am Beispiel der Stadt Hamburg untersucht.
Der verwendete Terminus„Mobilitä “ bezieht sich dabei auf die räumliche Mobilität zu Fuß, welche für die aushäusigen Aktivitäten zur eigenständigen Alltagsbewältigung erforderlich ist. Diese ist, neben dem Wohnen, eine elementare Voraussetzung für ein selbstbestimmtes, aktives, würdevolles und zufriedenes Leben im Alter.
Ziel der Arbeit ist die Weiterentwicklung von Wohngebäuden und Quartieren, um alternden Menschen ein Verbleiben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Dazu werden zunächst die Qualitätsmerkmale der gründerzeitlichen Etagenhäuser und Quartiere im Istzustand sichtbar gemacht, um daraus das Potential möglicher Anpassungsmaßnahmen abzuleiten. Im Gebäudebereich liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung der baulichen Voraussetzung zur Erhaltung der Mobilität bei der horizontalen und vertikalen Erschließung. Auf der Quartiersebene werden die noch zu bewältigenden Wege, die durch individuell vorhandene Mobilitätseinschrän ungen bestimmt werden, zum einen auf die Entfernungen zu den für eine selbstständige Lebensführung erforderlichen Versorgungseinrichtungen und zum anderen auf ihre funktionale bauliche Gestaltung hin untersucht. Zur Ermittlung dieser so genannten Mobilitätsradien wird zusätzlich zur Auswertung von Daten aus vorhandenen Studien eine Messung von Gehgeschwindigkeitenälte er Menschen durchgeführt.
Die ermittelten Ergebnisse zeigen, dass sowohl die gründerzeitlichen Etagenhäuser als auch die Quartiere den Bedürfnissenälterer Nutzer mit vorhandenen Mobilitätseinschrän ungen teilweise bereits entsprechen und in den Bereichen mit diesbezüglichen baulichen Mängeln die Möglichkeiten für entsprechende Anpassungsmaßnahmen als recht gut zu bewerten sind. |