: Paul Werner
: Die letzte Reise der Yankee Seas
: TWENTYSIX
: 9783740775582
: 1
: CHF 7.90
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: Erzählende Literatur
: German
: 296
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Tatort Ostsee. Ein banaler Unfall stößt Laura Förster mit der Nase auf einen Mord, dessen Spuren in jene achtziger Jahre reichen, da der Kalte Krieg mit einem Male siedend heiß zu werden drohte: vom NATO-Doppelbeschluss, SS 20, Pershing Marschflugkörper, Strategic Defence Initiative bzw."Star Wars" bis zum Mauerfall und Implosion der UdSSR. Im neutralen, politisch jedoch sehr bewegten Schweden jenseits von ABBA und Pippi L. hieß dies vor allem"Whiskey on the Rocks" alias S 363, in dessen düsterem Schatten Laura und Solitaire wie Raubvögel ins Nest der Grauen Albatrosse einfallen, einer Liga des internationalen Verbrechens, an deren Spitze der mysteriöse U-Boot-Kommandant Schramm steht. Wie immer garantiert der Name Laura so spannende wie humorvolle Unterhaltung, diesmal gepaart mit einer Hommage an das einzigartige Biotop der ostschwedischen Schären, schrullige U-Bootfahrer und verblichene Kap Hoorn-Bezwinger ...

German-born author Paul Werner is a widely travelled, retired simultaneous interpreter working in a dozen or so foreign languages. What spare time he was accorded between high-level conference sessions used to be taken up with skippering sailing yachts of any size and description, both as a passionate offshore racer and an indefatigable island cruiser. His favourite haunts used to be the West Indies on one side of the Atlantic and the Greek and Turkish Aegean on the other. Once retired, Paul made writing his third or fourth professional career. True to some ancient mariner's advice, he now praises the sea aloud while snugly staying on land in romantic old Heidelberg.

ERSTES KAPITEL


1. Der Kormoran


Der Mann im offenen hölzernen Fischerboot lässt für einen Moment vom Flicken der zerrissenen Maschen seines mit grünbraunem Seetang gespickten blauen Netzes ab und hebt den Kopf wie ein Vorsteherhund, dessen gespitzte Ohren das ferne Flügelschlagen von Gänsen vernimmt und nun, gestützt auf die Erfahrung vieler Jahre der Jagd an der Seite seines Herrchens, Richtung und Abstand der Beute bestimmt. Die seit wenigen Stunden wie undurchdringliche grauweiße Wattebäusche über die grauen, feucht glänzenden Schären wabernden Nebelschwaden werden zusehends dünner und scheinen gewillt, den Hiesigen ihre einzigartige Szenerie im Niemandsland zwischen Land und Meer alsbald zurückzugeben.

Der graubärtige Fischer legt Nadel und Garn in dam dafür vorgesehenen Kästchen ab und wirft das Netzende, mit dessen Ausbesserung er sich bis jetzt die Wartezeit verkürzt hat, in den Bug des ruhig an einem Warpanker dümpelnden Klinkerbootes. Dann nimmt er einen Schluck dampfend heißen Tee aus der mitgeführten Thermosflasche, schlägt den Kragen seiner abgewetzten Ölzeugjacke hoch und zieht die bislang in den Nacken geschobene speckige Mütze tiefer in die Stirn. So wird deren Schirm den größten Teil seines Gesichtes beschatten, sobald die zaghaften Strahlen der matt silbern scheinenden herbstlichen Morgensonne es endlich geschafft haben, Wolken und Nebel zu durchdringen.

Der Graubart hat eine unruhige Nacht hinter sich. Bei weitem nicht die erste, ganz und gar nicht. In den Schären um Karlskrona führt die schwedische Marine häufig Schi