Traumafokussierte pädagogische Gruppenintervention für junge Flüchtlinge Das Programm 'Mein Weg'
:
Elisa Pfeiffer, Lutz Goldbeck
:
Traumafokussierte pädagogische Gruppenintervention für junge Flüchtlinge Das Programm 'Mein Weg'
:
Hogrefe Verlag GmbH& Co. KG
:
9783840929670
:
1
:
CHF 27.40
:
:
Pädagogik
:
German
:
165
:
Wasserzeichen/DRM
:
PC/MAC/eReader/Tablet
:
PDF
Junge Flüchtlinge erleben vor, während und nach ihrer Flucht eine Vielzahl traumatischer Erlebnisse und entwickeln infolgedessen häufig posttraumatische Stresssymptome und depressive Symptome. Dies stellt pädagogische und psychologische Fachkräfte vor besondere Herausforderungen. Die in diesem Manual vorgestellte Gruppenintervention 'Mein Weg' richtet sich speziell an junge Flüchtlinge im Alter von 13 bis 21 Jahren. Ziel des Manuals ist zum einen die Symptomprävention und -reduktion bei den jungen Flüchtlingen, zum anderen aber auch das Stärken von Fachkräften im Umgang mit traumatisierten jungen Flüchtlingen. Kompetenzen in den Bereichen Trauma und Traumafolgestörungen sowie das Arbeiten mit traumapädagogischen Konzepten werden gefördert. Die Intervention wurde für die Durchführung in Gruppen konzipiert und umfasst sechs wöchentlichen Sitzungen im Umfang von jeweils ca. 90 Minuten. Das Manual umfasst zahlreiche Materialien und konkrete Anweisungen für die traumafokussierte Arbeit im pädagogischen Setting. Im Gegensatz zu vielen anderen traumapädagogischen Interventionen wurde die Wirksamkeit von 'Mein Weg' wissenschaftlich nachgewiesen. Die Intervention wird bereits in zahlreichen Jugendhilfeeinrichtungen angeboten. Passende Schulungen und Supervision werden über das TRAIN Institut (https://www.trauma-fortbildu g.de/) angeboten
Kapitel 2 Manual zur Intervention
2.1 Einordnung „Mein Weg“: Gestuftes Versorgungsmodell Aktuell erhalten nur wenige der zum Teil schwer traumatisierten minderjährigen Flüchtlinge psychologische Hilfe. Grund dafür sind verschiedene Barrieren, welche einer adäquaten Behandlung entgegenstehen. Einerseits handelt es sich hierbei um strukturelle Barrieren wie das Fehlen von migrationsspezifischen Angeboten, ungünstige gesetzliche Bedingungen für Asylbewerber mit unsicherem Aufenthaltsstatus, lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz oder die geringe Verfügbarkeit muttersprachlicher Therapeuten. Andererseits gibt es auch auf Seiten der Betroffenen Barrieren wie unzureichende Sprachkenntnisse, das Fehlen eines subjektiven Krankheitskonzeptes, Angst vor Stigmatisierung, mangelnde Kenntnisse über das deutsche Gesundheitssystem und Psychotherapie generell, sowie eine negative Einstellung gegenüber psychosozialen Behandlungen. Die Entwicklung weiterer (ökonomischer) Behandlungsmethoden, welche diese Barrieren überwinden, ist somit unbedingt notwendig. Aufgrund der Vielzahl der Barrieren und der unterschiedlichen Bedürfnisse von Flüchtlingen empfehlen verschiedene Forschergruppen im deutschsprachigen Raum gestufte Versorgungsmodelle (engl. „stepped and collaborative care model“; Elbert, Wilker, Schauer& Neuner, 2017; Schneider, Bajbouj& Heinz, 2017). Einzelne Komponenten werden in der untenstehenden Abbildung 3 dargestellt. Die Grundidee dieser Versorgungsmodelle ist, in einem Umfeld mit limitierten Ressourcen (z. B. zu wenige Therapieplätze) Versorgungsangebote partizipativ, kultursensibel und bedarfsgerecht anzubieten. Jedes Individuum soll letztendlich das Hilfsangebot erhalten, das seinen aktuellen Bedürfnissen am besten entspricht. Hilfsbedürftige Menschen werden zunächst mit den üblichen Behandlungsangeboten versorgt und nur bei fehlender Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird eine intensive, psychotherapeutische Behandlung initiiert.
Vorwort und Inhaltsverzeichnis
8
Kapitel 1_Theoretischer Hintergrund
13
1.1Trauma und Posttraumatische Belastungsstörung
13
1.2 Epidemiologie und Symptomatik bei jungen Flüchtlingen
16
1.3 Traumatherapie: Stand der Therapieforschung
17
1.4 Kulturelle Aspekte bei jungen Flüchtlingen
18
Kapitel 2_Manual zur Intervention
19
2.1 Einordnung „Mein Weg“: Gestuftes Versorgungsmodell
19
2.2Das Rational der Intervention „Mein Weg“
20
2.3Allgemeine Anwendungshinweise
21
2.4Eingangsüberlegungen
21
2.5Modul 1: Belastungseinschätzung vor der Gruppendurchführung (Evaluation, Teil 1)
24
2.6Modul 2: Sitzungsinhalte
27
2.7 Modul 3: Belastungseinschätzung nach der Gruppendurchführung (Evaluation, Teil 2)
64
Kapitel 3_Empirischer Wirksamkeitsnachweis
65
3.1Pilotstudie
65
3.2 RCT Studie: Evaluation der Intervention im kontrollierten Studiendesign
66
3.3 Implementations- und Disseminationsphase
69
3.4 Forschungsergebnisse bezüglich der Gruppenleiter
69
3.5 Fazit
71
Literatur
72
Anhang
75
CD-ROM
106