Kapitel 1
Hätte es die alten Griechen, die Hellenen, nicht gegeben, wäre Gruppeninspektor Günter Felber viel erspart geblieben. Das wusste er an jenem Morgen natürlich noch nicht, als der Wecker ein pulsierendes Brummen von sich gab.
Automatisch tastete er zur rechten Bettseite. Er konnte sich nicht daran gewöhnen, dass Monika ihn verlassen hatte. Jeden Tag nach Dienstschluss stand er in der dunklen, kalten Wohnung und wusste nicht, was er mit sich anfangen sollte. Er vermisste ihren Begrüßungskuss, die leidende Miene, wenn er wieder einmal den Hochzeitstag oder ihren Namenstag vergessen hatte. Ja, sogar ihre Nörgelei vermisste er, wenn erneut der Dienst wichtiger war als das gemeinsame Abendessen. Das Einzige, was ihn momentan vor Niedergeschlagenheit rettete, war die Arbeit. Obwohl gerade diese sich kaum dazu eignete, ihn von seiner trübseligen Stimmung zu befreien.
Als Gruppeninspektor bei der Mödlinger Polizei war er oft mit deprimierenden Situationen konfrontiert: mit Schicksalen, die selbst ihm, dem alten Hasen, unter die Haut gingen, die nach einem heiteren Ausgleich verlangten sowie viel Verständnis beanspruchten und die einen einsamen, v