Kapitel 2
»Krister, ich versuche seit Tagen, dich zu erreichen. Warum meldest du dich nicht?« Wütend beendete Tove das einseitige Gespräch mit Kristers Mailbox.
»Er ruft nicht zurück, weil er genau weiß, was du von ihm willst.« Kerstin schaute nur kurz auf, bevor sie weiter Teigrohlinge auf einem Backblech verteilte.
»Genau! Und wahrscheinlich braucht er sein Geld viel dringender für ein Auto oder für eine Reise mit seiner neuen blondierten Freundin.«
Kerstin lachte. »Immerhin ist er seinem bevorzugten Typ treu geblieben«, sagte sie und wies auf Toves Haar, das sie während der Arbeit hochgesteckt trug.
»He, das ist nicht blondiert!«, widersprach Tove. »Er steht jetzt auf Wasserstoffblondinen.« Auf keinen Fall wollte sie mit einer von Kristers wechselnden Freundinnen verglichen werden. »Inzwischen ist es mir völlig egal, mit welchen Frauen er seine Zeit verbringt. Ich will nur, dass er seinen Verpflichtungen nachkommt. Ich brauche den Unterhalt dringend. Die Waschmaschine ist kaputt, der Vermieter hat eine Mieterhöhung angekündigt, und Svea will in den letzten beiden Ferienwochen mit ihrer besten Freundin und deren Eltern nach Gran Canaria fliegen.« Tove holte tief Luft. »Aber das könnte ich mir selbst dann nicht leisten, wenn Krister den ganzen fehlenden Unterhalt auf einmal bezahlen würde. Was er natürlich nicht tun wird …«
»Habt ihr nichts zu tun?«
Tove fuhr herum, als sie die verärgerte Stimme ihres Chefs in ihrem Rücken vernahm.
»Wir arbeiten doch«, erwiderte Kerstin pampig und knallte das Tablett mit den Teigrohlingen in den Backofen.
Gunnar Nordström warf ihr einen finsteren Blick zu. »Dann macht das schweigend, und konzentriert euch auf eure Arbeit!«, brummte er, drehte sich um und ging zurück in den Verkaufsraum.
»Vielleicht sollte ihm mal jemand sagen, dass diese Arbeit nur für ihn geistig anspruchsvoll ist«, flüsterte Kerstin erbost.
»Also, ich sage ihm das nicht«, gab Tove ebenso leise zurück. »Ich kann es mir nicht leisten, diesen Job zu verlieren.«
»Sobald ich etwas anderes gefunden habe, bin ich hier weg«, versicherte Kerstin. Sie lächelte Tove traurig an. »Am liebsten würde ich wieder mit dir zusammen in einer richtigen Bäckerei arbeiten.«
»Das wäre schön«, seufzte Tove.
Sie und Kerstin hatten bereits in der kleinen Bäckerei in Södermalm zusammengearbeitet, und der Job in dieser Backstube war für sie beide nur eine Notlösung. Inzwischen hatte sich ihr neuer Chef als absolutes Ekel entpuppt, und es war allgemein bekannt, dass er seine Mitarbeiter ziemlich schnell feuerte.
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