: Jennifer Estep
: Spinnenblitz Elemental Assassin 13
: Piper Verlag
: 9783492994873
: Elemental Assassin
: 1
: CHF 3.60
:
: Fantasy
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Seit »die Spinne« Gin Blanco - unfreiwillig - zur Königin der Unterwelt Ashlands geworden ist, schwebt sie in Gefahr. Vermutlich ist das der Preis für ihren Sieg über einige der ehemaligen Unterweltbosse. Zum Glück helfen ihr ihre Eis- und Steinmagie dabei, in ihrer unberechenbaren neuen Position zu überleben. Gerade als Gin denkt, dass die Dinge sich endlich etwas beruhigen, wird während eines geheimen Unterwelt-Meetings ein Mordanschlag auf sie verübt. Die größte Überraschung für Gin ist jedoch, dass der schattenhafte Angreifer ihr seltsam bekannt vorkommt ...

Jennifer Estep ist SPIEGEL- und internationale Bestsellerautorin und immer auf der Suche nach ihrer nächsten Fantasy-Romanidee. In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit Freunden und Familie, macht Yoga und liest Fantasy- und Liebesromane. Außerdem sieht sie viel zu viel fern und liebt alles, was mit Superhelden zu tun hat. Sie hat bereits mehr als vierzig Bücher sowie zahlreiche Novellen und Kurzgeschichten veröffentlicht. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado«, »Black Blade«, »Die Splitterkrone« und »Gargoyle Queen« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin«, »Bigtime« und »Section 47«.

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»Ich sehne mich gerade wirklich danach, jemanden zu erstechen.«

Silvio Sanchez, mein persönlicher Assistent, warf mir aus dem Augenwinkel einen Blick zu. »Ich würde davon abraten«, murmelte er. »Das könnte die falsche Botschaft aussenden.«

»Genau«, schaltete sich Phillip Kincaid ein. »Nämlich dass du zu deinem tödlichen Profikiller-Lebensstil zurückgekehrt bist und wieder anfangen wirst, Leute umzubringen, statt sie anzuhören, wie du es tun solltest.«

»Ich glaube nicht, dass ich diesen Lebensstil je hinter mir gelassen habe«, antwortete ich. »Wenn man bedenkt, dass ich jeden hier umbringen und heute Nacht trotzdem schlafen könnte wie ein Baby.«

Phillip kicherte leise, während Silvio nur die Augen verdrehte.

Wir drei saßen an einem langen Konferenztisch, der auf dem Deck derDelta Queen aufgestellt war, dem luxuriösen Flussschiff-Casino, das Phillip gehörte. Normalerweise wären einarmige Banditen, Poker- und Roulette-Tische auf dem Deck aufgebaut worden, in Vorbereitung auf einen Abend voller Glücksspiel. Doch heute diente das Schiff als Treffpunkt für ein Meeting zwischen einigen von Ashlands unzähligen Unterweltbossen.

Vermeintlich ging es bei diesem Treffen um die friedliche Beilegung des schwelenden Konflikts zwischen zwei der führenden Verbrecher der Stadt: Dimitri Barkov und Luiz Ramos. Sie waren sich im Moment nicht ganz einig, wer das Recht hatte, eine Reihe von Waschsalons zu kaufen, um, na ja, das Geld aus ihren Glücksspiel-Unternehmungen zu waschen. Nicht, dass irgendetwas an der Art, wie Dimitri und Luiz sich seit fünf Minuten gegenüberstanden und sich anschrien, friedlich gewesen wäre. Ihre jeweiligen Wachen standen hinter ihnen und warfen sich gegenseitig böse Blicke zu, die Hände zu Fäusten geballt, als hätten sie nichts lieber getan, als mitten auf dem Deck eine Schlägerei anzufangen.

Nun,das wäre unterhaltsam gewesen. Ich grinste. Vielleicht sollte ich sie einfach loslegen lassen. Und der Sieger bekam dann alles. So wäre diese Meinungsverschiedenheit beigelegt.

Silvio stieß mich mit dem Ellbogen an und kniff die grauen Augen zusammen, als wüsste er genau, was ich gerade dachte.

»Pass auf«, murmelte er. »Du sollst dir eigentlich die Fakten anhören, damit du eine faire, neutrale Entscheidung treffen kannst, schon vergessen?«

»Ich könnte fair und neutral sein, indem ich sie beide ersteche.«

Silvio warf mir einen missbilligenden Blick zu.

Ich seufzte. »Immer verdirbst du mir den Spaß.«

»Das ist mein Job«, antwortete der Vampir.

Ich ließ eines der Steinsilber-Messer aus meinen Ärmeln in meine Hand gleiten und zeigte es meinen Freunden unter dem Tisch, sodass die anderen Verbrecherbosse und ihre Männer es nicht sehen konnten.

»Komm schon«, flüsterte ich. »Lass mich wenigstens einen von ihnen erstechen. Dann hält der andere sicher auch die Klappe.«

Phillip kicherte wieder, Silvio hingegen stieß nur ein leises, trauriges Seufzen aus. Er schätzte meinen Führungsstil nicht besonders. Keine Ahnung, warum.

Meine Freunde richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf Dimitri und Luiz, die sich immer noch anschrien und mit dem Zeigefinger vor dem Gesicht des anderen herumwedelten. Doch statt ihnen zuzuhören, sah ich die dritte Unterweltgestalt an, die zu diesem Treffen erschienen war: Lorelei Parker.

Anders als Dimitri und Luiz, die beide schicke Business-Anzüge trugen, präsentierte sich Lorelei in schwarzen Stiefeln mit Stiletto-Absatz, dunklen Jeans und einer schwarzen Lederjacke, genau wie ich. Ihr schwarzes Haar war zu einem Zopf geflochten und ihre blauen Augen hatte sie auf ihr Handy gerichtet, weil sie damit beschäftigt war, Nachrich