: Ben Calvin Hary
: Mission SOL 9: Ins Herz der Finsternis
: Perry Rhodan digital
: 9783845353340
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auf der Erde schreibt man das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche werden zu Legenden - insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL. Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt. Dort stößt er auf Nachkommen der SOL-Besatzung, lernt mehr über die riesige Welt Evolux und macht sich auf die Suche nach dem Mittelteil des Raumschiffs. Rhodan entdeckt, dass die Besatzung in einer Proto-Chaotischen Zelle gefangen ist. Die Enthüllung, wo sich diese bizarre Raum-Zeit-Region verbirgt, ist ein Schock für alle. Um seinen Sohn und dessen Gefährten von dort zu retten, verbündet sich Perry Rhodan mit einer dubiosen Verschwörergruppe. Er wagt den Vorstoß INS HERZ DER FINSTERNIS ...

2.

SOL-Zelle 1

 

Schritte und Gemurmel untermalten das Geräusch des aufgleitenden Eingangsschotts. Eine tiefe Männerstimme hallte durch die Zentrale der SZ-1. »Da sitzt sie, die Verräterin!«

Mahlia Meyun löste ihre Aufmerksamkeit vom Hauptholo, das aus großer Höhe die brennenden Industrieanlagen des Althanos-Segments zeigte, und wandte sich im Kommandantensessel um.

Vor dem geöffneten Schott, zwischen Holokuben und erleuchteten Bedienpulten, stand ein bärtiger Mann mit lichtem Schopf und verzerrtem Gesicht. Er trug die Kleidung eines Bauern, wirkte deplatziert inmitten der technisierten Raumschiffzentrale.

»Du wagst es, über unser Schicksal zu entscheiden?«, rief er.

Hiram Kylder, erkannte Mahlia den Fünfzigjährigen. Er sprach für jene Solaner-Nachfahren, die sich trotz Mahlias und Ylapps Warnung, dass ein Bombardement drohe, für den Verbleib im heimatlichen Tal entschieden hatten.

Mahlia wechselte einen Blick mit Pravo Ylapp, der an der Kontrollkonsole der Bordlogistik die Reaktivierung brach liegender SOL-Bereiche durch Wartungsroboter einleitete. Ihre Nackenhaare stellten sich auf.

Hinter Kylder trat eine ganze Gruppe von Menschen aus dem Korridor. Einige schleppten brennende Fackeln mit sich, die bis vor Kurzem als Leuchtmittel in den energetisch toten Gängen des »Sternentempels« gedient hatten. Die Männer und Frauen riefen wilde Vorwürfe durcheinander.

»Du hast uns entführt, Mahlia!«

»Wo hast du uns hingebracht?«

»Das wirst du bereuen!«

Die Neuankömmlinge waren zu elft; nur ein kleiner Teil der siebenhundert Dorfbewohner, die Mahlia gerade erst vor dem sicheren Tod gerettet hatte. Langjährige Vertraute waren unter ihnen: die Krämerin Minna Duuhn, Tema Dyll, die Kräuterfrau, und deren Ehemann, der Müller Barsag.

Plötzlich spürte Mahlia einen Kloß im Hals. Nach dem Erwachen der Geretteten aus der Paralyse hatten einige via Interkom das Gespräch gesucht. Nun verfluchte sie sich dafür, ihnen den Zutritt zur Zentrale gewährt zu haben.

Kylder rannte auf das erhöhte Kommandopodest zu, angefeuert von seinen Gesinnungsgenossen, und streckte die Arme nach Mahlia aus. Sie erhob sich, wich zurück.

»Lass ab, Hiram!« Ylapp löste sich von seiner Station, drängte sich zwischen Mahlia und Kylder. Ylapps Hände zitterten.

Schon stürmte der Rest der Gruppe heran. Nur wenige der bereits zuvor in der Zentrale anwesenden Solaner schlugen sich auf Mahlias Seite. Der rotblonde Üpps Qubeq und der Schmied Viccor Thom schirmten sie mit ausgebreiteten Armen vor den Aufrührern ab, während Beren Camlost, Nika Brenneq und Nedira Hermet beruhigend auf die Tobenden einredeten.

Mahlia merkte sich die Namen. Es waren dieselben Leute, die sie nach Perry Rhodans Ankunft auf Evolux bei der Kaperung der SOL-Zelle 2 unterstützt hatten.

Sie versuchte, hinter Qubeq und Thom zu bleiben. Sie war besorgt. Spielten sich anderswo an Bord gerade ähnliche Szenen ab? Elf zornige Menschen in Schach zu halten, war einfach. Doch was, wenn siebenhundert Dorfbewohner die Zentrale stürmten? Sie musste sich wehren, den Aufruhr im Keim ersticken.

»Positronik! Hilf mir!«, stieß sie hervo