Kapitel 1
Jackson
»Melissa! Was zum Teufel hast du in diese Facebook-Anzeige geschrieben? Ich bekomme alle möglichen Arschlochantworten!« Ich stürmte ins Haus und schlug die Tür hinter mir zu. Sie war so was von tot. Diese Scheiße musste sie absichtlich abgezogen haben. Was zum Henker hatte ich ihr getan? Ich stampfte die Treppen zu ihrem Schlafzimmer hinauf. Wie ich meine Schwester kannte, war sie wahrscheinlich bis zur Nasenspitze in Büchern und Papieren vergraben. Normalerweise ließ ich mich nicht selbst in ihr Haus, ich hatte eigentlich andere Manieren, aber diesmal war sie zu weit gegangen. Sie konnte sich nicht vor mir verstecken. »Melissa!«
»Was?« Sie saß auf dem Bett, war umgeben von Papieren und Notizbüchern. Ein halb aufgegessenes Sandwich lag auf einem Teller. »Was ist dir in den Arsch gekrochen und dort gestorben?«
»Was …?« Das meinte sie doch wohl nicht ernst. »Ich werde dir sagen, was mir ’in den Arsch gekrochen‘ ist, weil esdeine Schuld ist. Ich will wissen, was du mit meinem Unternehmen gemacht hast. Diese Anzeige, die du erstellt hast, die, von der du behauptet hast, sie würde eine einfache Anzeige auf Facebook werden und meinem Unternehmen helfen. Was hast du geschrieben?« Ich versuchte mich mit einem tiefen Atemzug zu beruhigen, aber ich war zu wütend und verwirrt. »Mich rufen alle möglichen verrückten Leute an, und die E-Mails sindnoch schlimmer. Ich habe eine von einem Mann aus einem seltsamen europäischen Land, von dem ich noch nie gehört habe. Er will wissen, ob ich auch Trainingspakete anbiete und nicht nur einzelne Sitzungen. Er sagt, durch einzelne Sitzungen könne er nicht feststellen, welche Art von Training ich mit meinen Welpen durchführe. Und er hat nicht von Hunden gesprochen!«
»Huh?« Sie schien nicht zu wissen, wovon ich redete. »Was meinst du damit, er hat nicht von …?« Sie verstummte, ihr Blick wanderte in die Ferne, bevor sich ihre Augen weiteten. »Oh …«
»Weißt du, wie lange ich gebraucht habe, um herauszufinden, dass er nicht von Beagles oder Boxern gesprochen hat? Verdammt,zu lange!« Allein die Tatsache, dass es fast fünf Minuten gedauert hatte, bis ich endlich verstanden hatte, war peinlich. Ich war ein Jedem-das-Seine-Typ, aber das war lächerlich.
»Oh, Jackie, ich bin …«
Ich unterbrach sie. »Komm mir nicht mit ’Oh, Jackie‘! Ich bin keine sechs Jahre alt und laufe dir wie ein verlorener Welpe hinterher! Pah!Welpe! Was hast du gemacht?«
»Jackson, es tut mir so leid. Es war ein Missgeschick …«
Wenn ich sie nicht so gut kennen würde, würde ihr unschuldiger, zerknirschter Blick funktionieren. »War es auch ein Missgeschick, als du beim Abendessen Wasser über meine Hose gekippt hast? Oder als du Salz in meinen Tee geschüttet hast?«
»Nein, das warwirklich ein Versehen. Komm schon, ich würde dir so was