Gewalt
… wird verstanden als alle einwirkenden Kräfte, Maßnahmen, Vorgänge und Handlungen, die den Menschen verändern, beeinflussen und schädigen. Erziehung als die bewusste Formung eines Menschen in eine von jemand anderem für richtig befundene Richtung fällt unter diese Definition. Auch wenn Erziehung in ihrer Umsetzung und Ausprägung sehr unterschiedlich ausfallen mag, begünstigt die dahinterstehende Haltung stets Machtmissbrauch durch Erwachsene.
Um einen Menschen zu erziehen, bedient sich der Erziehende (oft unhinterfragt, unbewusst und mitunter gesellschaftlich forciert) erzieherischer Methoden, die gewaltvoll sind. (Körperliche) Strafen, Drohungen und Erpressungen sind ebenso Formen der körperlichen, emotionalen oder seelischen Gewalt wie Manipulation und Fremdbestimmung, das Setzen willkürlicher Grenzen oder das bewusste Ignorieren eines Menschen. Ausgeprägte Formen werden in der Regel gesamtgesellschaftlich als Gewalt verstanden, während andere oft so subtil daherkommen, dass sie ohne entsprechende Sensibilisierung aufgrund ihrer strukturellen Verstrickung nicht als Gewalt erkannt werden. Schlimmer noch, wir halten ihren Einsatz für genauso selbstverständlich und unabdingbar, wie einst die Prügelstrafe.
Gewalt umfasst ein breites Spektrum, wobei die schädliche Auswirkung der Handlung und Haltung maßgeblich ist, nicht der Abgleich zu anderen Formen der Gewalt.
Kinder als gleichwürdige Menschen zu begreifen und anzuerkennen, dass Ihre Würde unantastbar ist, lässt sich nicht mit ihrer Degradierung zum Objekt und der Anwendung erzieherischer Methoden vereinba