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14. April 1986
Die vier saßen um den Tisch und starrten den Geschenkkorb an.
»Für wen soll der sein?«, fragte der Commander.
William las die handgeschriebenen Worte auf dem Anhänger. »Herzlichen Glückwunsch, Commander Hawksby.«
»Dann sollten Sie ihn wohl besser aufmachen,DC Warwick«, sagte Hawksby und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
William Warwick stand auf, löste die beiden Lederbänder und öffnete den Deckel des riesigen Weidenkorbs, der mit lauter Dingen gefüllt war, die sein Vater als »Leckereien« bezeichnet hätte.
»Da weiß uns offensichtlich jemand zu schätzen«, sagteDCI Lamont und nahm eine Flasche Scotch aus dem Korb. Erfreut stellte er fest, dass es ein Black Label war.
»Und er kennt unsere Schwächen«, sagte der Commander, nahm eine Schachtel Montecristo-Zigarren heraus und legte sie vor sich auf den Tisch. »Sie sind dran,DC Roycroft«, fügte er hinzu, während er eine der kubanischen Zigarren zwischen seinen Fingern rollte.
Jackie Roycroft entfernte zunächst vorsichtig einen Teil des Verpackungsstrohs und entdeckte dann ein Glas Foie gras, das sie sich von ihrem Gehalt nie hätte leisten können.
»Und schließlichDC Warwick«, sagte der Commander.
William kramte ein wenig im Geschenkkorb herum, bis er auf eine Flasche Olivenöl aus Umbrien stieß, für die, wie er wusste, seine Verlobte Beth besonders dankbar wäre. Er wollte sich gerade wieder hinsetzen, als er einen kleinen Umschlag entdeckte. Dieser war an »Commander HawksbyQPM« adressiert und als »Persönlich« gekennzeichnet. William reichte seinem Chef den Umschlag.
Hawksby riss den Umschlag auf und zog eine handgeschriebene Karte heraus. Seine Miene verriet nichts, obwohl die unsignierte Nachricht nicht eindeutiger hätte sein können.Mehr Glück beim nächsten Mal.
Während die Karte herumgereicht wurde, verwandelte sich das Lächeln der Anwesenden in Stirnrunzeln, und rasch wurden die Geschenke in den Korb zurückgelegt.
»Wissen Sie, was das Ganze noch schlimmer macht?«, fragte der Commander. »Ich habe heutetatsächlich Geburtstag.«
»Und das ist noch nicht alles«, sagte William. Und dann erzählte er dem Team von seiner Unterhaltung mit Miles Faulkner im Fitzmolean kurz nach der Enthüllung von Rubens’Kreuzabnahme.
»Aber wenn der Rubens eine Fälschung ist«, sagte Lamont, »warum nehmen wir Faulkner dann nicht einfach fest und bringen ihn ins Old Bailey, wo Richter Nourse die beiden Worte ›zur Bewährung‹ aus dem Urteil streichen und ihn für die nächsten vier Jahre hinter Gitter bringen wird?«
»Nichts würde mir mehr Vergnügen bereiten«, sagte Hawksby. »Aber wenn sich das Bild doch als Original erweist, wird Faulkner uns zum zweiten