: Megan Miranda
: LITTLE LIES - Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht Thriller - Der neue Bestseller mit Gänsehautgarantie
: Penguin Verlag
: 9783641222062
: 1
: CHF 8.90
:
: Spannung
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der packende Bestseller der Thrillerkönigin Megan Miranda jetzt im Taschenbuch!
Sie wohnt bei dir. Du denkst, du kennst sie. Doch du weißt nicht, wozu sie fähig ist ...

Die Journalistin Leah flieht vor ihrem alten Leben: Sie lässt ihre Heimat und ihren Job hinter sich und zieht mit ihrer besten Freundin Emmy in ein altes Haus auf dem Land. Das Zusammenleben klappt gut. Leah arbeitet tagsüber in der Schule, Emmy nachts an einer Rezeption. Doch dann stellt Leah eines Nachts fest, dass sie ihre Freundin seit Tagen nicht gesehen hat. Noch bevor sie Emmy als vermisst melden kann, wird in der Nähe eine brutal misshandelte junge Frau gefunden. Doch die Frau ist nicht Emmy - stattdessen sieht sie Leah zum Verwechseln ähnlich ... Muss Leah nicht nur um Emmys, sondern auch um ihr eigenes Leben fürchten?

'Spannung bis zur letzten Seite!'Freundin

Megan Miranda ist eine erfolgreiche amerikanische Autorin und steht seit ihrem Spannungsdebüt 'Tick Tack' mit jedem neuen Thriller wochenlang auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr Markenzeichen sind atemlos machende Pageturner und Plottwists, die selbst ihre größten Fans nicht kommen sehen - bis zur letzten Seite. Auch mit ihrem neuen großen Thriller 'SMALL TOWN' garantiert sie für clevere psychologische Spannung mit Gänsehautfaktor.
Megan Miranda lebt mit ihrer Familie in North Carolina.

Kapitel 1


Das Haus habe Charakter, hatte Emmy gesagt und damit seine Macken gemeint: der nicht vorhandene Wasserdruck in der Dusche, die unlogische Ausrichtung. Unser Haus hatte zwei große gläserne Schiebetüren, durch die man von der Veranda aus direkt ins Wohnzimmer und die Küche kam, vom Flur dahinter gingen zwei Schlafzimmer und ein gemeinsames Bad ab. Der Haupteingang lag am anderen Ende des Flurs und ging zum Wald hinaus, als hätte man es zwar mit den richtigen Maßen gebaut, aber in die falsche Richtung.

Das Netteste, was ich über das Haus sagen konnte, war wohl, dass es meins war. Aber auch das stimmte nicht ganz. Mein Name stand im Vertrag, mein Essen im Kühlschrank, es war mein Glasreiniger, mit dem man den Blütenstaub von den Schiebetüren wischen konnte.

Trotzdem gehörte es jemand anderem. Ebenso die Möbel. Ich hatte nicht viel mitgebracht. Wenn man es genau betrachtete, besaß ich kaum etwas, was ich beim Auszug aus meiner Einzimmerwohnung im Zentrum von Boston hätte mitnehmen können. Barhocker, die an keinen normalen Tisch passten. Zwei Kommoden, eine Couch und ein Bett, dessen Transport mehr gekostet hätte als ein Neukauf.

Manchmal fragte ich mich, ob es nur die Worte meiner Mutter in meinem Kopf waren, die bewirkten, dass ich diesen Ort und meine Entscheidung, hier zu leben, geringer schätzte, als sie es waren.

Bevor ich Boston verlassen hatte, hatte ich versucht, mir in Gedanken eine Geschichte für meine Mutter zurechtzulegen, in der ich diese große Lebensveränderung als eine aktive Entscheidung ausgab, die ihren Sinn für Wohltätigkeit und Anstand ansprechen würde – sowohl zu ihrem als auch zu meinem Besten. Ich hatte mal gehört, wie sie meine Schwester und mich ihren Freunden vorstellte: »Rebecca hilft denen, die man retten kann, und Leah gibt jenen einen Stimme, für die es keine Rettung gibt.« Und so stellte ich mir vor, wie sie das jetzt für ihre Freunde zusammenfassen würde:Meine Tochter macht gerade ein Sabbatjahr. Um bedürftigen Kindern zu helfen. Wenn jemand das verkaufen konnte, dann sie.

Erst einmal ließ ich es so aussehen, als sei das Ganze meine Idee gewesen und nicht der Plan von jemand anderem, an den ich mich einfach gehängt hatte, weil ich nirgends anders hinkonnte. Weil ich das Gefühl hatte, das Netz um mich schloss sich umso enger, je länger ich stillhielt.

Emmy und ich hatten bereits die Kaution bezahlt, und ich schwebte durch die Wochen und träumte von der neuen Welt, die auf mich wartete. Doch sogar da wappnete ich mich für den Anruf bei meiner Mutter. Plante ihn für einen Zeitpunkt, von dem ich wusste, sie wäre dann schon auf dem Sprung zu ihrer Stehkaffeeverabredung mit »den Mädels«. Übte meine Rede, wobei ich vorsorglich Gegenargumente für alle Kritikpunkte bereithielt:Ich habe meinen Job gekündigt und verlasse Boston. Ich werde in der Highschool unterrichten, ich habe schon ein Angebot. WestPennsylvania. Bestimmt weißt du ja, dass es große ländliche Gebiete hier in Amerika gibt, wo Hilfe gebraucht wird, oder? Nein, ich werde nicht alleine sein. Erinnerst du dich an Emmy? Meine Zimmergenossin während meines Praktikums nach dem College? Sie kommt mit mir.

Das Erste, was meine Mutter sagte, war: »Ich erinnere mich an keine Emmy.« Als wäre das die wichtigste Tatsache. Aber so machte sie es immer, sie rüttelte an den Details, bis das Große und Ganze schließlich nachgab, vollkommen unerwartet. Und dennoch war ihre Fragemethode auch der Beweis dafür, dass wir unsere Pläne nicht auf einem Traum aufbauten, dass wir ein sicheres Fundament hatten, da