2. KAPITEL
Razi war keine fünf Minuten in diesem Chalet, und schon war sein erotisches Interesse geweckt. Kleine Dinge fielen ihm an Lucy auf: Sie war sehr ordentlich, präzise und beherrscht. Die letzte Eigenschaft stellte eine Herausforderung für ihn dar.
Eigentlich dürfte ich überhaupt keine Notiz von ihr nehmen, dachte er. Doch alle Versuche, dem Gespräch seiner Freunde über den Aktienmarkt zu folgen, schlugen fehl. Lucy dabei zu beobachten, wie sie die heißen Kanapees auf einer Porzellanplatte arrangierte, die sie dann herumreichte, war viel interessanter. Wahrscheinlich weil ihn die kleinen, beweglichen Hände faszinierten und er sich vorstellte, wie sie ihn berührten …
Lucy gefiel ihm. Als einer seiner Freunde ihn ins Gespräch ziehen wollte, erteilte er ihm eine so barsche Abfuhr, dass Lucy ihn verblüfft anschaute und errötete, als sie seinen Blick auffing. Auch das gefiel ihm.
Deshalb war er auch so erleichtert, dass sie ihr Malheur mit einem hervorragenden Abendessen wettmachte. Und er mochte ihre üppigen Kurven. Die Vorstellung, Lucy durch eine knochige Kollegin zu ersetzen, missfiel ihm sehr. Worin bestand da die Herausforderung?
Als Lucy erwähnte, dass es noch eine Käseplatte gab, stöhnten alle entsetzt. Wieder errötete sie verlegen, und sowohl der Wunsch, sie in Schutz zu nehmen, als auch der Druck in seiner Hose verstärkten sich.
„Tut mir wirklich leid, wenn ich Ihnen zu große Portionen serviert habe.“
„Das Essen war einfach zu köstlich. Da konnten wir nicht widerstehen“, erklärte er.
Ihr stockte der Atem. Interessiert beobachtete Razi, wie sich das auf ihren Körper auswirkte und verspürte ein immer heftigeres Verlangen.
„Freut mich. Dann essen wir morgen wie die Franzosen, ja?“, schlug sie völlig unschuldig vor. Als sie die anzüglichen Blicke der Männer auffing, geriet ihr neu erwachtes Selbstbewusstsein wieder ins Wanken. „Ich meine, der Käse wird vor dem Dessert serviert. Natürlich nur, wenn Sie mögen.“
Er ließ sich nichts anmerken. „Wir begeben uns vertrauensvoll in Ihre Hände“, antwortete er und schaute ihr eindringlich in die Augen.
Lucys Wangen brannten. Was war hier eigentlich los? Bis zum heutigen Abend war ihr Leben in geregelten Bahnen verlaufen. Sie arbeitete unauffällig im Hintergrund als Köchin und ließ sich niemals mit einem Gast ein. Nicht, dass sie sich mit Mac einlassen würde. Oder er sich mit ihr. Aber es war ihr unmöglich, ihn zu ignorieren. Niemals würde sie vergessen, was sie entdeckt hatte, als sie auf Augenhöhe mit seinem Schritt gewesen war. Und nun diese anzügliche Bemerkung über ihre Hände … Ihre Fantasie ging mit ihr durch.
Schnell wandte sie sich ab und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Tom, der sie anstrahlte. „Sie sind eine ausgezeichnete Köchin, Lucy. Vielen Dank! Was auch immer Sie uns servieren und in welcher Reihenfolge, ich werde mir jeden Bissen auf der Zunge zergehen lassen“, schwärmte er.
„Wie wir alle.“ Mac fuhr in scharfem Tonfall dazwischen.
„Morgen gibt es drei verschiedene Sorten Kanapees“, versprach sie hektisch. „Und alle werden auf der Platte liegen bleiben.“
Die Männer lachten herzlich, und zu Lucys Erleichterung schien auch Mac sich wieder zu beruhigen. Allerdings war er ihr viel zu nah. Ihr Körper reagierte sofort. Die Brustknospen wurden hart, in ihrem Schritt pulsierte es. Ein erfahrener Mann wie Mac spürte bestimmt, was mit ihr los war …
Dieser Gedanke nahm sie so gefangen, dass sie kaum wahrnahm, wie die anderen Männer sich bedankten und sie mit Mac allein ließen.
„Drei Sorten Kanapees und richtig guter Käse – das hört sich wirklich sehr gut an“, sagte Mac erfreut.
Beim Klang seiner Stimme erwachte Lucy aus ihrer Benommenheit. „Das macht überhaupt keine Umstände“, versicherte sie schnell und hoffte, dass Mac nun auch gehen würde. „Sie müssen mir nur sagen, was Sie noch gern möchten. Ich bin sicher, dass ich Sie zufriedenstellen