: Michael Marcus Thurner
: Dunkelwelten 1: Schwarze Saat
: Perry Rhodan digital
: 9783845351001
: 1
: CHF 6.20
:
: Science Fiction
: German
: 400
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Seit die Onryonen in der Milchstraße aufgetaucht sind, weiß man über dieses Volk nicht viel - bekannt ist vor allem, dass die Onryonen ihre Zivilisation auf weit verstreuten Dunkelwelten errichtet haben. Dort sind sie vor dem Zugriff der großen Sternenreiche sicher. Die Onryonen auf der Dunkelwelt Jolyona wünschen sich bessere Beziehungen zur Erde, man hofft auf enge Wirtschaftsbeziehungen. Aus diesem Grund reist Perry Rhodan nach Jolyona, er kennt die Onryonen am besten. Auf der Dunkelwelt haben sich seltsame Lebensformen entwickelt, die teilweise in den Tiefen des Planeten existieren. Es stellt sich heraus, dass es Verbindungen zur Erde gibt - und diese reichen Jahrzehntausende in die Vergangenheit. Perry Rhodan stößt auf eine Gefahr, die er selbst vor langer Zeit durch eine Zeitreise ausgelöst hat ...

Kapitel 2:

Der Schüler

 

Kahoyte folgte der Herde, und die Herde folgte ihm.

Auf seinem Pfad in die Tiefe des Leuchtdorfes war er umgeben von grün leuchtenden Anuupi der großen Hauptherde. Sie benahmen sich mustergültig und blieben stets in seiner Nähe. So, wie sie es immer taten.

Weil er ein guter Schüler war. Weil er die Bedürfnisse der Tiere verstand und starke Verbundenheit mit ihnen empfand.

Der Pfad wand sich in engen Serpentinen hinab ins Tal, das beinahe unberührt zwischen den Ausläufern des Sagamoyo-Gebirges lag. Der Weg war mühsam zu begehen. Deshalb überließ ihm sein Ausbilder Obanundi immer öfter diese Aufgabe. Nur die Anuupi gaben Licht auf seinem Weg über losen Untergrund.

Hier wuchs kaum etwas. Allein die Wurzeln der allgegenwärtigen Kara-Disteln fanden zwischen den Felsen Halt. Ihre scharfen Blattränder reichten bis zu Kahoytes Hüfte. Hätte er nicht den traditionellen Lederschurz getragen, hätte er längst einige Narben davongetragen.

»Nicht so schnell«, wisperte er, an Dualles gerichtet, dem führenden Anuupi seiner kleinen Flugherde. »Ich verstehe, dass ihr es eilig habt und hungrig seid. Aber ich kann unmöglich mit euch Schritt halten. Bitte habt Verständnis, bitte bleibt bei mir.«

Es waren rituelle Worte, die er zu Dualles sprach. Viele Hüter verwendeten sie gedankenlos. Sie wiederholten sie wie ein Mantra, stetig und ohne den Sinn zu begreifen. Kahoyte hingegen richtete sie bewusst an das Leittier. Und er war sich sicher, dass Dualles ihn verstand.

Er rutschte auf einem Geröllhaufen aus, nur mit Mühe wahrte er das Gleichgewicht. Mehrere Steine klackerten links von ihm in die Tiefe. Erst nach langen Sekunden blieben sie liegen, unten, in der lichtgebenden Heiligkeit des Tals.

Kahoyte erreichte die nächste Spitzkehre, atmete kurz durch und setzte dann seinen Weg fort. Weitere sieben steile Abschnitte lagen vor ihm. Er würde ein breites Feld mit Kara-Disteln queren müssen, dann ein schmales, aber reißendes Bachbett und mehrere heimtückische Geröllfelder. Die schlimmsten Teilstrecken hatte er allerdings bereits hinter sich gebracht.

Das Armbandkom gab Laut. Widerwillig nahm Kahoyte das Gespräch an und blickte ins ernste, alterszerfurchte Gesicht seines Lehrmeisters. Das Holo-Bild Obanundis leuchtete gespensterhaft in der Beinahe-Dunkelheit. Augenblicklich näherten sich einige neugierige Anuupi.

»Du hast es bald geschafft, nicht wahr?«, fragte der alte Mann. »Du solltest dir mehr Zeit für deine Wege nehmen und die Gelegenheit zur Kontemplation nutzen.«

»Ich denkeimmer an die Arbeit, Herr«, gab Kahoyte zur Antwort. »Es vergeht keine Minute, keine Sekunde, in der ich nicht in Gedanken bei den Tieren meiner Herde bin.«

»Dann hast du den Sinn des Abstiegs nicht verstanden, Sohn. Du sollst über dich selbst nachdenken. Entlasse die Anuupi ruhig für eine Weile aus deiner Kontrolle. Du wirst sie im Leuchtdorf wiederfinden – und si