: Gill Sims
: Mami muss mal raus. Tagebuch einer gestressten Mutter | Ein irre witziger Roman über das Leben als Working Mum
: Eisele eBooks
: 9783961610648
: Die Mami-Reihe
: 1
: CHF 8.90
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: Erzählende Literatur
: German
: 352
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mami braucht 'nen Drink - jetzt erst recht! Der Alptraum aller Eltern - der Beginn der Schulferien. Statt in der Sonne zu liegen, ein Buch zu lesen - neben sich ein schönes kühles Glas Pinot Grigio -, muss Mami ihre zwei gelangweilten Lieblinge bei Laune halten. Panisch meldet sie die Kinder bei Sportfreizeiten und anderen Betreuungsangeboten an und muss sich trotzdem andauernd bei der Arbeit abmelden. Mami ist erschöpft. Aber das ist erst der Anfang ... Nachdem eine unangenehm hilfsbereite Nachbarin Mami überredet hat, sich doch auch im Elternbeirat zu engagieren, muss sie die Schulweihnachtsfeier organisieren und es dabei allen anderen Eltern rechtmachen - ein Ding der Unmöglichkeit. Als dann auch noch ihr Vater mit seiner neuen (deutlich jüngeren) Flamme anrückt und ihre egozentrische Mutter die Aufmerksamkeit ihrer Tochter einfordert, hat Mami gar keine Verschnaufpause mehr. Kann es noch schlimmer kommen? DAS NEUE TAGEBUCH EINER ERSCHÖPFTEN MUTTER - WITZIG, EHRLICH BEFREIEND! »Absolut lesenswert.« Welt am Sonntag über Mami braucht 'nen Drink »Sehr unterhaltsam!« DONNAüber Mami braucht 'nen Drink »Perfekter Lesestoff für alle Mamis!« The Sunüber Mami braucht 'nen Drink

Gill Sims ist die Bestseller-Autorin der gefeierten Mami-Reihe, die sich weltweit über eine Million Mal verkauft hat. Darin schildert sie mit Witz und Verve den ganz normalen Wahnsinn des Familienlebens. Mit ihrem Mann, zwei Kindern und zwei Border Terriern - einer allein hat wohl nicht für genug Chaos gesorgt - lebt sie in Schottland. Am liebsten trinkt sie Wein, vergeudet ihre Zeit auf Social Media, versucht vergebens, ihre verlorene Jugend nachzuholen und jagt ständig dem einen Hund hinterher, während sie den anderen verzweifelt davon abhält, unaussprechliche Dinge zu verzehren.

AUGUST


Donnerstag, 4. August


Diese Woche sind die Kinder in einem Sportcamp. Eine prima Einrichtung, so ein Camp. Ausgedacht hat sich das alles irgendein gehässiger Bastard, der ahnungslosen Eltern die Idee als »bezahlbare Kinderbetreuung für die Ferien« verkauft. Von wegen »bezahlbar« – man blättert eine absolut unverschämte Summe dafür hin, dass die Kinder mit allerlei Aktivitäten auf Trab gehalten werden, für die sie sich fünf Mal täglich umziehen müssen und unter anderem Schwimmklamotten benötigen, die ich Abend für Abend aus ihren Taschen fischen, waschen und zum Trocknen aufhängen muss, weil sie sonst darin verschimmeln würden.

Jedes Mal, wenn ich die Kinder für eine dieser Sportwochen anmelde, hege ich insgeheim die Hoffnung, dass sie irgendwelche verborgenen Talente offenbaren und Tennis- / Fußball- / Gymnastik-Nachwuchssuperstars werden. Bis jetzt ist nichts dergleichen geschehen, teils deshalb, weil sie den Großteil des Tages nur herumhängen und Chips essen, und vor dem Nachhausegehen betteln sie mich dann um Geld an, damit sie sich etwas aus einem Automaten ziehen können. Man möchte meinen, sie wären nach so einem Tag beim Sport total ausgepumpt. Tja, falsch gedacht – sie sind vollkommen überdreht von den Energy-Drinks, die sie sich verbotenerweise gekauft haben, obwohl ich ihnen vernehmlich »Aber nur eine Packung Hula Hoops, ja, Schätzchen? Nein! Hula Hoops hab ich gesagt! Nein, diese Dose bleibt zu, hörst du?DU SOLLTEST SIE DOCH ZULASSEN, VERFLUCHT NOCH MAL!« nachgebrüllt hatte.

Simon ist übrigens beruflich in Madrid. Keine Ahnung, was er auf seinen superwichtigen Geschäftsreisen so treibt, aber ich vermute mal, es ist nicht halb so anstrengend, wie er behauptet, zumal er immer in schönen Hotels absteigt (meine Freude war groß, als ich neulich eineSMS mit dem Wortlaut »Ha, Upgrade! Hab diesmal ’ne Suite!« erhielt). Außerdem darf er andauernd in schicken Restaurants, in denen es keine Pommes gibt, essen gehen, und es bleibt ihm erspart, dem Kellner einschärfen zu müssen, dass jedwede Soßen von den Gerichten der Kinder fernzuhalten sind, denn ihre Burger könnten ja vergiftet werden, wenn sie mit Mayonnaise oder Relish in Berührung kommen. Dabei ertränken Peter und Jane ihr Essen für gewöhnlich in Ketchup und können ohnehin keinen anderen Geschmack wahrnehmen. Ich träume ja davon, auch mal in einem Hotel zu übernachten. Bei meinem alten Job durfte ich keine Geschäftsreisen unternehmen, aber ich hatte die vage Vorstellung, dass ich mit meiner neuen Tätigkeit als App-Designerin ein bisschen rumkomme – Konferenzen, vielleicht sogar die eine oder andere Convention … Las Vegas scheint für derlei eine begehrte Location zu sein, und ich hatte schon die Vision, Simon von dort ein paarSMS zu schicken, womöglich sogar aus einer Suite, um ihm vorzuschwärmen, wie toll es doch ist, mal wieder ein Essen mit Soße zu genießen. Stattdessen sitze ich hier zu Hause, mutterseelenallein mit meinen Keksen, und stiere mutlos auf einen leeren Bildschirm, während ich mich frage, was zum Geier ich hier eigentlich mache, und versuche, den Gedanken an meine Abfindung zu verdrängen, die inzwischen fast vollkommen für Kekse draufgegangen ist.

Ehrlich gesagt hatte ich die Kinder für das Sportcamp angemeldet, damit ich mich ungestört meiner neuen Berufung widmen kann, aber das hat leider nicht funktioniert. Geht es nur mir so, oder haben auch andere Leute das Problem, dass sie rein gar nichts auf die Reihe kriegen, wenn sie von zu Hause arbeiten? Heute habe ich mal wieder die meiste Zeit aus dem Fenster geschaut oder den Online-Auftritt derDaily Mail nach Artikeln über B- und C-Promis durchforstet, die »frische Luft schnappen gehen« (sprich: shoppen), »ihre Kurven präsentieren« (ebenfalls shoppen, aber in einem etwas engeren Oberteil) oder »eine Fehde anzetteln«, deren Opfer ein anderer B- oder C-Promi ist (soll heißen, sie posten auf Twitter einen fragwürdigen Kommentar, um ihn eine Stunde später wieder zu löschen, nachdem dieDaily Mail davon Notiz genommen hat). Abgesehen davon habe ich ziemlich viel Solitaire gespielt und um Viertel vor drei noch rasch ein paar Mails verschickt, ehe ich aufbrach, um die Kinder abzuholen. D