1.
Die Stahltür schnappte, der Schlüssel sperrte, das Pack war drin. Wir zogen uns die Masken vom Kopf, mir war zum Kotzen, zitternde Beine, nassgeschwitzt. Erst später merkte ich, dass ich mich sogar vollgeschifft hatte, aber den Preis zahlte ich gern und lachte mit.
Wir gingen wieder nach oben, drehten die Musikanlage auf und machten uns über die Einrichtung her. So ein umfallender Wohnzimmerschrank, das ist kein hässlicher Anblick. Keine Zuckerdose wurde verschont. Als wir davonfuhren, war gerade eine halbe Stunde vergangen. Vier arbeitswillige junge Menschen, die schaffen schon was.
„Nie wieder“, sagte der Rote.
„Ach was“, sagte ich und verteilte Zigaretten.
Dann tauten wir langsam auf und ein erlösendes Geschnatter fing an, das war wie früher, wenn ich eine kleine Ratte erschossen hatte, und wenn ich es dann der Mutter erzählte, wurde sie immer größer und größer, und dass ich meine Beute nicht auch noch gegen einen tollwütigen Fuchs hatte verteidigen müssen, war alles.
„Diese eine Frau im weißen Hosenanzug“, lachte Regina, „hier der Ring, der Ring noch, hat sie immer gesagt, aber ich wollte doch ihren blöden Ring nicht, und immer wieder der Ring, der Ring!“
So fuhren wir in die lebhafteren Stadtteile zurück. Hier war kein Mensch auf der Straße, die hockten alle vor ihrem Kostbarsten mit Handgranaten in der Faust, die zählten die Perlen an den Ketten. Georg aber fuhr mit äußerster Disziplin und kümmerte sich nicht um unser Geschwätz. Ich sah ihm an, was er nicht sagte, das sind die Minuten, in denen die Amateure die entscheidenden Fehler machen. Zum Glück hatten wir ihn dabei. Er sah auch nicht gut aus.
Dass ich es doch noch geschafft hatte, obwohl ich schon wie ein dreckiger Lumpen in der Ecke lag, das baute mich auf, das sprengte mich in die Luft. Ich hatte nicht verloren.
Ich hatte nicht gewonnen, weil es nichts mehr zu gewinnen gab, doch einen Teil der Schuld hatte ich einkassiert, und die Bahn war jetzt frei, aber keine Woche verging, da steckte ich wieder im Loch und wusste, dass die einzig freie Bahn die nach Hause war. Heilige Scheiße, heim, heim zu Mama. Was mich beruhigte, war, dass ich nicht als Verlierer heimkehren würde; was mich ärgerte war, dass es so aussah, als würde mir nichts anderes übrigbleiben. Ich hatte mir sowieso schon vorgenommen, in ihre Nähe zu kommen, aber jetzt ärgerte es mich, weil es nach Verpflichtung roch, es ist deine verdammtes Sohnpflicht, sagte da jemand, und ich hätte mir den Bauch aufschneiden müssen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Womöglich wollte sie, dass ich bei ihr wohnen sollte. Sie kennt sich aus mit den fiesen Muttertricks. Sogar ich will dir nichts dreinreden, hatte sie zuletzt gesagt, nach der Beerdigung, und kein Wort, weil ich nicht am Grab gest