: Jane Linfoot
: Weihnachten im kleinen Brautladen am Strand
: MIRA Taschenbuch
: 9783745750393
: Wedding Shop
: 1
: CHF 7.10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Was gibt es Romantischeres als eine Winterwunderland-Traumhochzei ? Als Holly in den kleinen Ort St. Aidan und in den Brautladen Brides by the Sea zurückkehrt, ist sie fest entschlossen, sich vor all dieser Romantik und den Weihnachtsfeiertagen zu verstecken. Sie wird ihrer Freundin einen einzigen Gefallen tun und als Fotografin auf ihrer Hochzeit einspringen, doch danach will sie sich sofort wieder unter ihrer kuscheligen Decke verkriechen und dem Dezember aus dem Weg gehen. Doch Holly hat nicht mit der Überzeugungskraft von prickelndem Champagner, dem weihnachtlichen Bann des festlich geschmückten Brautladens und dem Einsatz ihrer Freundinnen gerechnet ...
»Man kann beim Lesen beinahe die Weihnachtsbäume riechen und hat den Geschmack der Mince-Pie-Muffins auf der Zunge.«
My Chestnut Reading Tree



<p>Jane Linfoot schreibt romantische Geschichten über lebenslustige Heldinnen mit liebenswerten Ecken und Kanten. Mit ihrer Familie und ihren Haustieren lebt sie in Derbyshire in einem kreativen Chaos. Sie liebt Herzen, Blumen, Happy Ends, alles, was alt ist, und fast alles, was aus Frankreich kommt. Wenn sie nicht gerade Facebook unsicher macht oder shoppt, geht sie spazieren oder arbeitet im Garten.</p>

1. Kapitel

Glitzer überall

Samstag, 2. Dezember

Am Bahnhof von St. Aidan

»Können Sie mich mitnehmen? Zu ›Brides by the Sea‹?«, frage ich und starre den Bart des Kutschers an. Seine Barthaare sind gelockt, weiß und bestimmt zu hundert Prozent aus Acryl. Und nur damit das klar ist: Eine Mitfahrgelegenheit auf einer Pferdekutsche, noch dazu einer Weihnachtskutsche, hätte ich mir nicht freiwillig ausgesucht. Aber ich muss einmal quer durch die Stadt zu dem Brautmodenladen, wo ich diesen ­Monat wohnen werde.

Als ich heute Morgen in London in den Zug gestiegen bin, stand da in der Bahnhofshalle von St. Pancras ein über zwanzig Meter hoher Weihnachtsbaum. Mit ausreichend Glitzerlichtern geschmückt, um damit die gesamte Nordhalbkugel zu beleuchten. Daneben stand ein Konzertflügel, und Chöre gruppierten sich darum und sangen Weihnachtslieder. In London fängt Weihnachten immer schon im November an. Ein wahrer Segen, das alles hinter mir zu lassen und nach St. Aidan zu fahren. Zu dem Geschrei der Möwen und dem schiefen Weihnachtsbäumchen, das noch nicht geschmückt worden ist. Meine Mutter und mein Vater haben unser Haus in Rose Hill, dem Dorf ganz in der Nähe, untervermietet und sind längst in ihrem Wohnmobil nach Spanien gefahren, um dort Sonne und Abenteuer zu tanken. Aber als ich die salzige Seeluft rieche und die ersten weiß getünchten Cottages und die grauen Steinhäuser sehe, die sich den Hügel entlang bis ins Städtchen schlängeln, da fühle ich mich sofort wie zu Hause, obwohl meine Eltern nicht hier sind.

Die schlechte Nachricht: Als ich mich endlich durch die Menge der Reisenden in ihren North-Face-Jacken gekämpft und meinen Rucksack und den Koffer in der Größe einer Gartenlaube vor die Bahnhofshalle geschleppt habe, ist das letzte Taxi aus der Warteschlange vor dem Eingang nur noch ein schwindender Punkt am Horizont. Da sind der Pferdewagen mit dem Weihnachtsmann auf dem Kutschbock, der mit klingelnden Glocken direkt vor meiner Nase zum Halten kommt, und das Angebot mitzufahren zu gut, um es abzulehnen. Und das, obwohl ich doch hergekommen bin, um einen weiten Bogen um Weihnachten zu machen. »›Brides by the Sea‹, der Brautmodenladen von Jess?« Der Weihnachtsmann ruckelt den Gürtel über seinem wabbeligen Bauch zurecht – Schaumstoff, vermute ich – und hebt schelmisch eine Braue. Dann stupst er dem Elfen in die Seite, der neben ihm auf dem Kutschbock sitzt und ganz in Grün gekleidet ist. »Umwerfende Brautmode auf vier Stockwerken, Cornwalls berühmtestes Hochzeitsimperium – so der Werbeslogan auf Pirate Radio und in derHello! undOK!

»Genau der Laden«, sage ich und bin etwas überrascht, dass der Weihnachtsmann den Werbeslogan wie aus der Pistole geschossen aufsagen kann. Wobei selbst diese geschliffene Beschreibung dem Brautmodengeschäft, diesem Paradies für herrliche weiße Spitze und schönste Stoffe, mit Sitz an der Bucht von St. Aidan, nicht annähernd gerecht wird. Offenbar hat er von Seraphina East gehört, wir nennen sie nur Sera. Sie ist die Schneiderin und Designerin der Boutique und hat es letztes Jahr bis in die großen Magazine geschafft und es zu landesweiter Berühmtheit gebracht wegen eines Kleides, das sie für eine Prominente maßgeschneidert hat.

Santa