: Marisa Frank
: Heike weiß, was sie will Sophienlust 283 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783740946326
: Sophienlust
: 1
: CHF 3,10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. »Muß ich wirklich hierbleiben?« Die großen braunen Augen der Vierjährigen füllten sich mit Tränen. Brigitte Lederer seufzte. Sie erhob sich und ging zu der Kleinen hin, die, die Hände auf dem Rücken verborgen, neben dem offenen Kamin stand. »Heike«, begann Brigitte und ging neben dem kleinen Mädchen in die Knie. »Wir haben doch über alles gesprochen. Bei mir kannst du nicht bleiben. Ich bin den ganzen Tag nicht in der Wohnung. Ich muß doch arbeiten.« »Aber ich würde die ganze Zeit ruhig auf dem Sofa sitzen«, meinte die Kleine und schluchzte auf. »Heike, komm einmal her«, schaltete sich nun Denise von Schoenecker ein. Sie saß auf dem hochlehnigen Sofa und hatte die Kleine schon die ganze Zeit beobachtet. »Nein!« Heftig schüttelte Heike den Kopf. »Ich will nicht. Ich will auch nicht hierbleiben.« Nun schluchzte sie so heftig, daß sie nicht mehr weitersprechen konnte.

»Muß ich wirklich hierbleiben?« Die großen braunen Augen der Vierjährigen füllten sich mit Tränen.

Brigitte Lederer seufzte. Sie erhob sich und ging zu der Kleinen hin, die, die Hände auf dem Rücken verborgen, neben dem offenen Kamin stand.

»Heike«, begann Brigitte und ging neben dem kleinen Mädchen in die Knie. »Wir haben doch über alles gesprochen. Bei mir kannst du nicht bleiben. Ich bin den ganzen Tag nicht in der Wohnung. Ich muß doch arbeiten.«

»Aber ich würde die ganze Zeit ruhig auf dem Sofa sitzen«, meinte die Kleine und schluchzte auf.

»Heike, komm einmal her«, schaltete sich nun Denise von Schoenecker ein. Sie saß auf dem hochlehnigen Sofa und hatte die Kleine schon die ganze Zeit beobachtet.

»Nein!« Heftig schüttelte Heike den Kopf. »Ich will nicht. Ich will auch nicht hierbleiben.« Nun schluchzte sie so heftig, daß sie nicht mehr weitersprechen konnte.

»Nicht, Heike!« Brigitte Lederer strich der Kleinen tröstend über das Haar.

»Mami, ich will zu Mami«, stammelte Heike und wandte sich nun auch von Brigitte Lederer ab.

Die junge Frau seufzte nochmals und warf Denise von Schoenecker der Verwalterin des Kinderheims Sophienlust einen verzweifelten Blick zu. Da sehen Sie selbst, sollte das heißen. Was soll ich nur tun?

Denise von Schoenecker, eine noch sehr jugendlich wirkende Frau, erhob sich. »Hast du Tiere gern?« fragte sie das kleine Mädchen.

Heike schnupfte auf, dann nickte sie. »Mami hat versprochen, daß ich einen Hund bekomme.« Ihr Gesichtchen verzog sich wieder. »Ich will zu Mami.«

»Das geht nicht.« Mitfühlend betrachtete Denise die Kleine, der nun die Tränen über die Wangen liefen. Ihre Eltern waren vor kurzem beide bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Eigentlich hatte Heike Bauer ihr Leben nur dem Umstand zu verdanken, daß sie ihre Eltern nicht begleitet hatte, sondern während dieser Zeit bei Frau Lederer, der Nachbarin, geblieben war.

Das Schluchzen der Kleinen schnitt Denise ins Herz.

»Hör mir einmal zu, Heike. Wenn du Tiere gern hast, dann wird es dir bei uns sicher gefallen.Wir haben hier drei Hunde. Einen schon sehr alten Hund und zwei jüngere Hunde. Der alte Hund ist eine Schäferhündin. Sie heißt Bella. Die anderen Hunde heißen Anglos und Barri.«

Aufmerksam hörte Heike zu. Nun wiederholte sie: »Bella, Anglos und Barri!«

»Richtig«, lobte Denise. Mit Heike am Arm ging sie zum Sofa zurück und setzte sich wieder. »Magst du auch Kaninchen?«

»Kaninchen?« Heikes Interesse war geweckt. Neugierig sah sie Denise an.

»Hier wohnt ein Mädchen, das nur ein Jahr älter ist als du. Ihm gehören zwei Kaninchen.« Denise sah kurz zu Schwester Regine, der Kinder- und Krankenschwester von Sophienlust, hinüber. Schwester Regine verstand. Sie erhob sich und machte sich auf die Suche nach Heidi Holsten, dem jüngsten Dauerkind des Kinderheims Sophienlust.

Denise von Schoenecker sprach inzwischen weiter auf das Kind ein. Längst war Heikes Tränenstrom gestoppt. »Wir haben hier auch Vögel. Einen ganz gelehrigen Vogel, der sprechen kann. Es ist der Papagei Habakuk.«

Heike vergaß ihren Kummer. Ihre Augen bekamen Glanz. »Will sehen«, forderte sie und rutschte von Denises Schoß.

»Heidi wird dir alles zeigen«, meinte Denise und lächelte.

Gleich darauf erschien die Fünfjährige auch schon an der Hand von Schwester Regine. Stolz blickte sie in die Runde, denn S