: Elizabeth Hoyt
: Gefährliches Spiel mit Lord Lazarus
: Cora Verlag
: 9783733739621
: Historical Gold Extra
: 1
: CHF 6.10
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Lon on, 1737: Endlich hat Lord Lazarus die Richtige gefunden! Nicht etwa, um mit ihr die ausschweifende Leidenschaft zu genießen, für die der Adelige in gewissen Kreisen berüchtigt ist. Nein, die schöne Temperance soll ihm dabei helfen, einen Mörder dingfest zu machen. Dieser hält sich in dem berüchtigten Viertel St. Giles versteckt, wo Temperance ein Heim für Findelkinder betreibt. Doch was der verwegene Lord mit der blutjungen Witwe erlebt, ist gefährlicher als die Verbrecherjagd, verwirrender als das Straßenlabyrinth von St. Giles - und verruchter als alles, was Lazarus bisher in den Armen einer Frau erfahren hat ...



<p>Elizabeth Hoyt zählt zu den US-amerikanischen Bestseller-Autoren der New York Times für historische Romane. Ihren ersten Roman der Princess-Trilogie 'Die Schöne mit der Maske' veröffentlichte sie im Jahr 2006, seitdem folgten zwölf weitere Romane. Gern versetzt die erfolgreiche Schriftstellerin ihre Romanfiguren in das georgianische Zeitalter. Nachdem ihre beiden Kinder zum Kindergarten gingen, begann sie mit dem Schreiben ihres ersten Romans. Während ihrer Jugend verbrachte sie viel Zeit mit ihrer Familie im Ausland, längere Zeit lebte die Familie in Großbritannien in Oxford sowie in St. Andrews. Belgien, Deutschland und Frankreich kennt sie ebenfalls durch ihre vielen Reisen, als Austauschstudentin verbrachte sie einen Sommer in Kawasaki in Japan. Die Reisen mit der Familie enden häufig an einem archäologischen Ausgrabungsort. Ihre Freizeit verbringt sie im Garten, die begeisterte Hobbygärtnerin besitzt 26 Varianten der Taglilie sowie viele Sorten Funkien.</p>

1. KAPITEL

Vor langer Zeit lebte in einem längst vergessenen Land ein König, der von allen gefürchtet und von niemandem geliebt wurde. Sein Name war König Lockedheart.

AusKing Lockedheart.

London, Februar 1737

Jede Frau, die sich um Mitternacht in St Giles auf die Straße wagte, musste entweder sehr dumm oder sehr verzweifelt sein.Oder beides, dachte Temperance Dews trocken.

„Es heißt, dass der Geist von St Giles in Nächten wie dieser auf die Jagd gehe“, wisperte Nell Jones, Temperance’ Dienstmädchen, während sie einer der widerlichen Pfützen auswich.

Temperance sah Nell zweifelnd an. Nell war drei Jahre lang mit fahrenden Schauspielern umhergezogen und neigte seitdem zur Melodramatik.

„Es gibt keinen Geist“, erwiderte Temperance. Die kalte Winternacht war auch so schon beängstigend genug.

„Oh doch, den gibt es.“ Nell zog den Säugling in ihren Armen enger an sich. „Er trägt eine schwarze Maske und ein buntes Gewand wie ein Harlekin. Und er besitzt ein spitzes Schwert.“

Temperance runzelte die Stirn. „Ein buntes Gewand? Das klingt ja nicht gerade nach einem Geist.“

„Wenn es der Geist eines Harlekins ist, der aus dem Reich der Toten zurückkehrt, um die Lebenden heimzusuchen, schon.“

„Weil er in den Zeitungen schlechte Kritiken bekommen hat?“

Nell rümpfte die Nase. „Er ist entstellt.“

„Wer will das wissen? Ich denke, er trägt eine Maske!“

Sie erreichten eine Kreuzung. Für einen kurzen Moment glaubte Temperance, unweit von hier einen Lichtschein zu sehen. Sie hielt ihre Laterne höher und umfasste die alte Pistole. Die Waffe war so schwer, dass Temperance’ Arm schmerzte. Sie hätte besser eine Tasche mitnehmen sollen, um sie zu transportieren, doch dort wirkte sie alles als andere abschreckend. Die Waffe war geladen, doch Temperance wusste nicht, wie man damit umging. Außerdem saß nur ein Schuss im Lauf.

Dennoch sah sie gefährlich aus, und dafür war Temperance dankbar. Die Nacht war dunkel, und der Wind pfiff unheimlich um die Ecken. Er trug den Gestank von Exkrementen und Verwesung mit sich und verbreitete die für St Giles so typischen Geräusche: laute, streitende Stimmen, liebestolles Stöhnen und Gelächter, sowie hin und wieder einen angstvollen Schrei, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. St Giles konnte selbst die furchtloseste Frau so verschrecken, das sie um ihr Leben rannte.

Dazu bedurfte es nicht einmal Nells Kommentare.

Entsetzlich entstellt“, fuhr Nell fort, ohne auf Temperance’ Einwand zu reagieren. „Es heißt, seine Lippen und seine Lider seien verkohlt, weil er selbst vor langer Zeit bei einem Brand ums Leben kam. Nimm dich in Acht, wenn er dich mit seinen gelben Zähnen angrinst. Denn dann will er dir die Eingeweide herausreißen.“

Temperance rümpfte angeekelt die Nase. „Nell!“

„So erzählen es sich die Leute“, sagte Nell unschuldig. „Der Geist weidet seine Opfer aus und spielt mit ihren Eingeweiden, bevor er in die Nacht entflieht.“

Temperance erschauerte. „Warum