: Andreas Jelitto
: Es tut so weh! Lösungen für einen heilsamen Umgang mit chronischem Schmerz
: Kamphausen Media GmbH
: 9783903072770
: 1
: CHF 12.40
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: Gesundheit
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Verstehen können wir die Wahrnehmung und das Verhalten unserer Patienten erst, wenn wir sie aus der Vogelperspektive betrachten. Insbesondere das soziale und das emotionale Umfeld des Patienten geben dem Schmerzleiden seine erklärende Funktion - und bieten geeignete therapeutische Ansätze. Genau diese Perspektive bietet Ihnen das wunderbare Buch von Andreas Jelitto. Es ist aber nicht so sehr sein beeindruckender Lebenslauf und seine berufliche und politische Karriere als Schmerzmediziner, die den Wert dieses Werks ausmachen. Es ist die ganzheitliche Sichtweise, mit der er seine Patienten beobachtet, und sein feines Gespür für ihren Kontext, was die Sammlung der Geschichten so lesenswert gestaltet.' PD Dr. med. habil. VOLKER BUSCH

ANDREAS JELITTO ist Facharzt für Anästhesie und seit 18 Jahren Chefarzt der Klinik für Schmerztherapie am Krankenhaus Schleiden, Nordrhein-Westfalen. Bei seinem Ansatz einer multimodalen Schmerztherapie, die nach individuellen und ganzheitlichen Lösungen für den jeweiligen Patienten sucht, setzt er das gesamte Repertoire der Schmerzmedizin ein.

DIE HERAUSFORDERUNG CHRONISCHER SCHMERZ


DIESE HERAUSFORDERUNG STELLT SICH zunächst für den Patienten selbst, der erlebt, wie der Schmerz immer größere Anteile seines Alltags besetzt. Am Anfang greift der Schmerz vielleicht nur leicht in seine alltäglichen Aktivitäten ein, z. B. indem der Betroffene spürt, dass längeres Stehen am Arbeitsplatz, langes Sitzen beim Autofahren oder auch Haushaltsaktivitäten schmerzhaft eingeschränkt sind. Er leidet daran, dass für ihn eigentlich ganz normale Funktionen gestört sind. Im Verlauf kann der Wunsch entstehen, etwas zu unternehmen, damit das Symptom verschwindet, z. B. durch die Einnahme von Schmerzmitteln.

Doch oft wirken diese nur anfangs, im weiteren Verlauf immer weniger, und auch die Erfahrung, dass Medikamente irgendwann nicht mehr wirken, wird schmerzlich erlebt. Später müssen viele Betroffene erleben, wie der Schmerz als scheinbar selbstständig handelnder Täter immer mehr Zugriff auf immer mehr Bereiche des Alltags gewinnt und sie nichts daran ändern können.

Häufig schildern meine Patienten, wie am Anfang der Schmerz kam und wieder ging, wie er dann immer öfter kam und immer länger blieb, bis zum Dauerschmerz, »der einfach nicht mehr wegging« (gerade hier wird deutlich, dass Schmerz als handelndes Subjekt erlebt wird). Je mehr Zeit mit dem Schmerz verbracht wird, wenn dieser auch nachts nicht lockerlässt und gar die Nachtruhe unterbricht (Schlafstörungen sind ein sehr häufiges Begleitsymptom bei chronischen Schmerzen), desto größer s