: Patricia Frances Rowell
: Die silberne Göttin
: Cora Verlag
: 9783733737283
: Historical Victoria
: 1
: CHF 5.30
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Zwei Tage und Nächte hält ein Unwetter die schöne lantha in der Burg von Robert Armstrong, Baron Duncan, fest - und als der Baron sie zu den Eltern zurückbringt, weiß er, was von ihm erwartet wird: Nur eine rasche Vermählung kann lanthas Ruf jetzt noch retten! Für Robert ist der Antrag allerdings mehr als eine Frage der Ehre. Denn die silberne Göttin', wie er sie heimlich nennt, hat sein Herz betört. So unnahbar sie sich nach einer bösen Erfahrung auch gibt - hinter ihrer kühlen Fassade kann er die Leidenschaft spüren. Und er ist entschlossen, sie zu entfachen ... '



<p>Patti Rowell schreibt als Patricia Frances Rowell, ihrem echten und vollständigem Namen unter dem sie aber niemand jemals 'gerufen' hat. Sie und ihr Ehemann, Johnny, haben sieben Kinder, mehrere Stiefkinder und acht Enkelkinder. Sie leben auf einem ca. 32 Hektar großen Waldgrundstück im Norden Louisianas in einem selbstgebauten Haus. Patti Rowell schreibt in einem Raum in dem sie mit Wänden aus Glas nur von Bäumen umgeben ist. Bei ihnen lebt eine kleine, alte Lady, ein schwarzer Labrador - Retriever, welcher mittlerweile schon eher grau als schwarz ist und ein Louisiana Catahoula Leoparden - Hund, der mit sechs Monaten schon 80 Pfund wiegt. Er hat Patti und Johnny adoptiert, nicht umgekehrt. Als Person, die an allen möglichen Dingen interessiert ist, hat Patti Rowell von Mathematik über Psychotherapie bis hin zum Backen von Hochzeitstorten sehr unterschiedliche Qualifikationen studiert und gelernt. An Sportarten hat sie Ballet, Gymnastik, Skifahren und Tauchen ausprobiert. Mit Gymnastik fing sie erst im Alter von 40 an, lernte das Tauchen als sie 42 und Skifahren, als sie 48 Jahre alt war. Als leidenschaftliche Leserin entschied sie sich 1970 auf einer tragbaren, manuellen Schreibmaschine zum Schreiben ihres ersten Romans aber er wurde niemals veröffentlicht. 1998 besuchte sie Seminare für Autoren und lernte dort zu Schreiben und Veröffentlichen. Sie trat dem 'Nord Louisiana Geschichtenerzähler& Autoren Club' bei und all ihre Bücher sind Früchte dieser Gesellschaft.</p>

1. KAPITEL

Cumbria, England, 1807

Er saß mit erhobenen Händen im Sattel seines braunen Hengstes und bemühte sich, sich nicht zu bewegen. All seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Pistole, die auf sein Herz zielte. Diese Pistole lag ruhig in den behandschuhten Händen einer Dame. Um die Wahrheit zu sagen, es war keine sehr kräftige Dame, eher zierlich und zart gebaut. Doch eine Dame, die zu allem entschlossen zu sein schien.

Er konnte sie vielleicht entwaffnen. Vielleicht. Eine rasche Gegenwehr, ein schneller Griff. Es könnte gelingen. Vielleicht. Doch er riskierte damit auch, dass er oder sein Pferd erschossen wurde. Robert Armstrong gehörte nicht zu den Männern, die das Wortvielleicht sehr mochten. Nicht, wenn eine Pistole auf ihre Brust gerichtet war. Nein, im Augenblick schien es angebrachter zu sein, eine gewisse Zurückhaltung zu wahren. Er tat sein Bestes, seiner Stimme einen beruhigenden Ton zu verleihen.

„Madam, ich versichere, dass ich Ihnen nichts Böses will. Wenn Sie mir nicht erlauben, abzusteigen und Ihnen zu helfen, Ihr Pferd zu befreien, wird die nächste Lawine nicht nur Ihr Gig, sondern auch Sie samt Ihrem Pferd unter sich begraben.“

Wie um seine Worte zu unterstreichen, prasselte eine kleine Kaskade von Eisklumpen den Hang herab und landete vor den Füßen der immer noch unbeirrt auf ihn zielenden Dame. Sie blickte kurz zu Boden und richtete dann sofort wieder die Waffe auf ihn. „Ich fürchte, Sie haben recht. Ihre Hilfe ist mir sehr willkommen. Sie dürfen absteigen.“

Rob hob spöttisch die Brauen. „Da bin ich Ihnen aber zu Dank verpflichtet.“

Er fühlte sich ganz und gar nicht willkommen, während er sich jetzt aus dem Sattel schwang und durch den tiefen Schnee zu der umgestürzten Kutsche watete. Die Frau trat vorsichtig beiseite, richtete aber weiterhin die Pistole auf seinen Rücken. Sicher würde sie ihn nicht hinterrücks erschießen, während er sich bemühte, sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien.

Oder vielleicht doch?

Leise auf das verstörte Pferd einredend, das immer noch im Geschirr gefangen war, griff Rob nach den Zügeln, während er versuchte, sich ein Bild von der Lage zu machen. Der abrutschende Schnee hatte den Wagen in die Schneewehe auf der anderen Straßenseite stürzen lassen. Er war dabei umgeworfen und fast völlig mit Schnee bedeckt worden. Die grimmige Dame hinter ihm konnte froh sein, dass sie bei dem Unfall herausgeschleudert worden war. Eine Stange der Kutschengabel war gebrochen. Das aus dem Gleichgewicht gebrachte Pferd war mit dem Hinterbein darüber getreten und hatte sich so selbst fest zwischen dem gesplitterten Stumpf und der noch unversehrten Stange verkeilt.

„Da hast du dich aber in eine verteufelte Klemme gebracht, was, alter Bursche? Das Beste wird sein, dich so schnell wie möglich daraus zu befreien, sonst erwischt es mich auch noch.“

Rob betrachtete mit zusammengekniffenen Augen den Hang über ihnen. Er war nicht sehr hoch, dafür aber steil und fast ohne jeglichen Bewuchs. Der überraschend milde Tag hatte den Schnee angetaut und ihn abrutschen lassen. Doch bald würde es wieder frieren. Rob konnte fühlen, dass die Temperatur sank. Der aufkommende Wind blies glitzernde Schneeschauer vom Rand des Abhangs hin zu einem sich auftürmenden blau-grauen Wolkengebirge. Ein weiterer Sturm. Die Lage verschlechterte sich.

Jeden Augenblick konnte der Wind eine neue kleine Lawine auslösen. Rob zog ein Messer aus dem Stiefelschaft. Da hörte er, wie hinter ihm jemand scharf den Atem einzog. Er blickte über die Schulter.

„Was tun Sie da?“ Das Gesicht der Dame war schon zuvor sehr blass gewesen. Jetzt war es todesbleich. Und die zuvor so ruhige Hand, welche die Pistole hielt, zitterte nun. Kein gutes Zeichen.

Rob richtete sich auf und run