2 Big Data Daddy
Was befähigt einen Mann, die Datenwelt komplett umzukrempeln?
Ein Deutscher, ein Deutschamerikaner und ein Amerikaner steuern die Entwicklung einer Software, die sie das Quantum Relations-Prinzip nennen. Sie steigert den Nutzen von Big Data-Analysen schier unglaublich. Wo kamen diese drei her, was führte sie zusammen, wie gingen sie vor?
2.1 Ein Filmproduzent entdeckt die Welt von Big Data
2.2 Hardy, der Universalist
2.1 Ein Filmproduzent entdeckt die Welt vonBig Data
Drei Personen haben seit den 1990er Jahren die Welt der Daten neu aufgemischt, ohne dass das diedata community, gescheige denn die Öffentlichkeit, groß zur Kenntnis gernommen hätte. Es sind ein Deutscher, ein Deutschamerikaner und ein Amerikaner. Zwei sind Juristen, einer, der Deutschamerikaner, ist einSelfmade-Wissenschaftler von ungewöhnlichem Rang. Der erste, Heiner, in jungen Jahren ein Filmnproduzent, handelt in seiner FirmaPatentpool mit Patenten, macht sie marktreif und setzt sie ein. Lesen Sie zunächst seine abenteuerliche Geschichte:
München, Fraunhoferstraße
Wenn sich München noch abends behaglich in der Sonne ausstreckt und noch immer leuchtet nach einem warmen Frühsommertag, wenn sich„über den festlichen Plätzen und weißen Säulentempeln, den antikisierenden Monumenten und Barockkirchen, den springenden Brunnen, Palästen und Gartenanlagen der Residenz ... strahlend ein Himmel von blauer Seide" ausgespannt hat, wie Thomas Mann das schon vor mehr als hundert Jahren beschrieb – dann haben die Münchner zu Tausenden ihrer Stadt den Rücken gekehrt und im Oberland die Seeufer mit ihren bunten Badetüchern betupft, und die anderen, die Daheimgebliebenen, die Biergärten ihrer bayerischen Landeshauptstadt geradezu überschwemmt. Wer geht da schon ins Theater?
Das fragt sich auch Heiner. Vor den holzgetäfelten Wänden der Gaststätte Fraunhofer hockt der mehr als einsneunzig große Zwanzigjährige vor einem Bier. Die Sonne flutet nicht mehr durch die fast doppelmannshohen Fenster des 1830 errichten Baus. Dazu ist die gleichnamige Straße mit ihren nur zwei Fahrspuren für Autos, Trambahnen und Radfahrer zu eng und stehen in der schon 1830 trassierten und im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts weitgehend zugebauten schnurgeraden Straßenverbindung von der Münchner Altstadt zur Isar die Häuser der Straßenseite gegenüber zu nah.
„Es ist schon nach acht. Ob noch jemand kommt? Was meinst du, Peter?"
„Lass uns noch einen Moment warten. Ich sehe – acht Leute im Saal. Meine Güte."
Die acht Gäste verlieren sich ein bisschen in den 55 Quadratmetern des Nebenzimmers, das der Restaurateur und frühere Thomasbräukellerwirt Heinrich Treffler als frisch berufener Fraunhofer-Wirt noch in den letzten Jahres des 19. Jahrhunderts als Gesellschaftslokal hatte ausbauen lassen, weit mehr als ein Jahrhundert nach der Umwandlung eines Jahrhunderte alten „Brothäusls" für eine kleine Bäckerei zu e