: Gerda Pagel
: Jacques Lacan zur Einführung
: Junius Verlag
: 9783960600763
: 1
: CHF 10.80
:
: Psychologie
: German
: 164
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Berühmt durch die rhetorische Exzellenz seiner Seminarvorträge und als Enfant terrible seiner Zunft berüchtigt, hat Jacques Lacan (1901-1981) wie kein anderer psychoanalytischer Gelehrter nach Freud über die Grenzen seiner Wissenschaft hinaus gewirkt und die Psychanalyse zur Linguistik, Ethnologie und Philosophie geöffnet. Das lebenslange Bemühen Lacans gilt dem Aufweis, dass alle menschlichen Erfahrungen und Äußerungen in eine dem Subjekt vorgegebene sprachliche Struktur eingebettet sind. Wie Lacan die Gesetzmäßigkeiten dieser Struktur in seinen nicht nur für Laien schwer durchschaubaren Texten genauer fasst, erläutert Gerda Pagel in dieser Einführung.

Gerda Pagel ist Dozentin am Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg.

1. Im Banne des Spiegels – »Ich ist ein anderer«


»Ich ist ein anderer« – diese paradox anmutende These zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk Lacans. Wie kann das Ich jemals ein Nicht-Ich, ein anderer sein? Wir haben uns daran gewöhnt zu denken, daß das Ich des Menschen jenen Mittelpunkt darstellt, von dem nicht nur seine Beziehungen, die Interaktionen mit den Dingen der Welt, sondern auch die Ansätze zu tatkräftigen Handlungen ausgehen. Dieses Ich erscheint für unser Lebensgefühl fundamental. Und indem es uns selbst in unseren phantastischen Ängsten und he