Der Bergwerksdirektor und der Parteisekretär hatten sich vor ihm aufgebaut. Mit vor die Brust gelegten linken Armen, ausgestreckten rechten Armen und offenen Handflächen standen sie ihm wie ein Paar Verkehrspolizisten im Einsatz gegenüber. Ihre Gesichter sahen einander so ähnlich wie ein Ei dem anderen. Der Bergwerksdirektor hätte den Parteisekretär als Spiegel benutzen können und umgekehrt. Zwischen den beiden erstreckte sich ein vielleicht ein Meter breiter Pfad, der mit einem roten Teppich ausgelegt war und einen hell beleuchteten Gang kreuzte. Angesichts dieser aufrichtigen Beweise von Höflichkeit und Respekt schmolz Ding Gou’ers heroische Entschlossenheit dahin. Leicht vornübergebeugt stand er vor den beiden Funktionären und wusste nicht, ob er weitergehen sollte. Ihre freundlichen Mienen stiegen ihm wie ranziges Fett in die Nase, und der Geruch wurde von Minute zu Minute stärker. Durch Zögern konnte Ding Gou’er ihn weder mildern noch zum Erliegen bringen. Die Götter sprechen nicht – wie wahr! Zwar sprachen die beiden nicht, aber ihre Körpersprache war verführerischer und überwältigender als die süßesten honigtriefenden Worte, die je gesprochen wurden. Nichts und niemand konnte ihr widerstehen. Teils weil er sich dazu verpflichtet fühlte, teils weil er ihnen dankbar war, schritt er zwischen den beiden hindurch, und der Bergwerksdirektor und der Parteisekretär reihten sich so hinter ihm ein, dass die drei Männer die Eckpunkte eines gleichschenkligen Dreiecks bildeten. Der Gang schien kein Ende zu nehmen. Das verwirrte Ding Gou’er, der sich deutlich an den Grundriss des Gebäudes erinnern konnte. Innerhalb der Fläche, die von den Sonnenblumen begrenzt wurde, konnten höchstens ein Dutzend Zimmer liegen. Für einen so langen Gang blieb einfach kein Platz. Alle drei Schritte hingen rote Laternen in Form einer Fackel an den gegenüberliegenden Wänden, die mit einer milchig weißen Tapete bedeckt waren. Die Messinghände, die die Fackeln hielten, waren glänzend poliert und wirkten erstaunlich lebensecht, als streckten sich wirkliche Hände durch die Wand. Mit wachsendem Schauder stellte er sich zwei Reihen von Messingstatuen vor, die zu beiden Seiten des Flurs ein Spalier bildeten. Der Weg über den roten Teppich glich dem Marsch durch eine Schlachtreihe bewaffneter Wächter. Ich bin gefangen. Der Parteisekretär und der Bergwerksdirektor sind meine Wachmannschaft. Ding Gou’er blieb das Herz stehen. Dann öffneten sich ein paar kleine Spalten in seinem Gehirn und ließen ein wenig kühle Vernunft einströmen. Er rief sich seinen Auftrag ins Ge