: Melanie Burgemeister
: Kleider - Kultur - Ordnung Kulturelle Ordnungssysteme in Kleiderordnungen aus Nürnberg, Regensburg und Landshut zwischen 1470-1485
: Waxmann Verlag GmbH
: 9783830989516
: 1
: CHF 36.20
:
: Volkskunde
: German
: 450
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Kleidung ist ein zentrales Kommunikationsmedium. Sie vermittelt Informationen zu Geschlecht, Ansehen, Alter und Selbstbild des Bekleideten. Vom 12. bis ins 18. Jahrhundert wurde die 'Kleidersprache' jedoch durch Kleiderordnungen begrenzt. Gesetzgeber regelten, was als angemessen für bestimmte Personengruppen galt. Damit fixierten sie zugleich geltende Wertvorstellungen und kulturelle Ordnungssysteme ihrer Zeit. Anhand einer exemplarischen mikroanalytischen Auswertung können diese Systeme wieder 'lesbar' gemacht werden. In den Kleiderordnungen festgelegte Materialien, Kleidungsstücke, Schmuck und Personengruppen erlauben ein Verständnis des historischen Umgangs mit Kleidung und vermitteln einen Einblick in die spätmittelalterliche Kultur. Um ständische Distinktion und das Seelenheil der Bevölkerung bemüht, versuchten die Obrigkeiten, das Spannungsverhältnis zwischen rechtlicher Stabilität und modischem Wandel zu lösen.

Dr. Melanie Burgemeister studierte Vergleichende Kulturwissenschaft, Geschichte und Kulturgeschichtliche Mittelalterstudien an der Universität Regensburg und der Universidade de Santiago de Compostela (Spanien). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kleidungsforschung, Handwerks- und Zunftforschung sowie Alltagsgeschichte und Brauchkulturen. Die Promotion erfolgte an der Universität Regensburg im Fach Vergleichende Kulturwissenschaft.
Buchtitel1
Impressum4
Inhalt7
Vorwort11
1. Einführung13
1.1 Gegenstandsfeld13
1.2 Fragestellung und Aufbau der Arbeit15
1.3 Feldbegrenzung18
1.4 Forschungsstand21
1.5 Quellen und quellenkritische Einordnung24
1.5.1 Die Landshuter Kleiderordnung von 147025
1.5.2 Die Nürnberger Kleiderordnung von 1447 und 148126
1.5.2.1 Die ältere Fassung von 144726
1.5.2.2 Die neuere Fassung von 148127
1.5.3 Die Regensburger Kleiderordnung von 148530
1.6 Methodenreflexion31
1.6.1 Historisch-archivalische Methode und rechtliche Volkskunde31
1.6.2 Kleidungsforschung34
1.6.2.1 Abgrenzung von der Vorgehensweise der Kostümkunde34
1.6.2.2 Kulturwissenschaftliche Kleidungsforschung35
1.6.2.3 Die Zeichenfunktion der Kleidung37
1.6.3 Vergleichende Methode40
1.6.4 Textbasierte Kleidungsforschung41
1.7 Begriffsklärung43
1.7.1 Kleidung43
1.7.2 Mode44
1.7.3 Stand, Hierarchieebene und Personengruppe47
1.7.4 Ständische Distinktion50
1.7.5 Kulturelle Ordnungssysteme und Wertvorstellungen52
2. Fundierung57
2.1 Die untersuchten Städte57
2.1.1 Entwicklung und Zustand am Ende des 15. Jahrhunderts57
2.1.2 Herrschaftsverhältnisse60
2.1.3 Bevölkerungsstrukturen62
2.2 Die Kleidergesetzgebung67
2.2.1 Entwicklung der Kleidergesetzgebung69
2.2.2 Die Umsetzbarkeit der Kleidergesetze72
2.2.2.1 Entstehung und Veröffentlichung72
2.2.2.2 Kontrolle und Strafpraxis73
2.2.2.3 Vermeintliche Wirkungslosigkeit der Kleidergesetze76
2.3 Die Kleidung im Untersuchungszeitraum80
2.3.1 Die unterschiedlichen Kleidungsebenen als Basis der Auswertung80
2.3.2 Das Aussehen der Kleidung im Untersuchungszeitraum81
2.4 Längen, Gewichte und Münzen86
2.5 Grenzen und Freiräume der Regulierungen89
3. Detailanalyse der kulturellen Ordnungssysteme92
3.1 Die regulierten Personengruppen: Abgrenzungen innerhalb der Bevölkerung92
3.1.1 Personengruppen als Strukturelement der Kleiderordnungen92
3.1.1.1 Landshut: Die Bürgerschaft und ihre ‚vordersten‘ Familien92
3.1.1.2 Nürnberg: Bürger, Inwohner und ehrbare Personen94
3.1.1.3 Regensburg: Ratsfamilien und Bewohner aus der Gemein96
3.1.1.4 Vergleich der Personenstrukturen98
3.1.2 Kleidung für bestimmte Altersgruppen99
3.1.3 Frauenrock und Männerhose: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern101
3.1.4 Ergebnis der Auswertung der regulierten Personengruppen103
3.2 Fasern im Fokus: Materialien und ihre Bewertung105
3.2.1 Die regulierten Textilien105
3.2.1.1 Leinen106
3.2.1.2 Baumwolle und Barchent107
3.2.1.3 Tuche108
Wursat110
Arras110
Schamlott111
Scharlach112
Tuche im Vergleich114
3.2.1.4 Seidenstoffe115
Taftseiden116
Zendel116
Tobin118
Atlas und Damast119
Samt120
Brokatstoffe122
Seidenstoffe im Vergleich123
3.2.2 Pelze in den Kleiderordnungen124
3.2.2.1 Fuchs125
3.2.2.2 Lasset126
3.2.2.3 Feh126
3.2.2.4 Marder127
3.2.2.5 Hermelin129
3.2.2.6 Zobel130
3.2.2.7 Pelze im Vergleich130
3.2.3 Materielle Wertvorstellungen: Ergebnisse auf Materialebene131
3.2.3.1 Allgemein erlaubte Materialien131
3.2.3.2 Allgemein verbotene Materialien132
3.2.3.3 Hierarchien der regulierten Textilien und Pelze133
3.3 Die Kleidungsstücke: Trägermedien des Luxus136
3.3.1 Die Begrenzung des Unsichtbaren: Die Unterkleidung137
3.3.1.1 Einfache Hemden138
3.3.1.2 Gefältelte Hemden und Halshemden139
3.3.1.3 Hemden aus Seide140
3.3.2 Der Luxus, teure Dinge zu verdecken: Die untere Oberkleidung140
3.3.2.1 Pfaite für Frauen141
3.3.2.2 Wämser für Männer144
3.3.3 Hauptmedium textiler Repräsentation: Die obere Oberkleidung147
3.3.3.1 Frauenkleidung148
Einfache Kleider148
Der geflügelte Rock150
Lose Ärmel zur Ergänzung der Kleider153
3.3.3.2 Männerkleidung154
Rock und Gewand154
Hose156
3.3.4 Nicht nur Schutz vor Kälte und Nässe: Die Überkleidung158
3.3.4.1 Mantel158
3.3.4.2 Hussecke161
3.3.4.3 Kürsen161
3.3.4.4 Schaube162
3.3.5 Die ‚Krönung‘ der Ausstattung: Kopfbedeckungen165
3.3.5.1 Hauben und Hüte für Männer165
3.3.5.2 Frauenschleier und Hauben166
3.3.5.3 Unter die Haube geschaut: Steuchlein und Unterbauten168
3.3.6 Schuhe als Ausgangspunkt der Luxusbegrenzung170
3.3.7 Ergebnis der Auswertung der regulierten Kleidungsstücke173
3.4 Schmuck und Accessoires: Das Zentrum des Luxus175
3.4.1 Befestigtes Dekor auf Kleidungsstücken176
3.4.1.1 Verbrämungen177
3.4.1.2 Stickereien und aufgenähte Dekore179
3.4.1.3 Verschlüsse für die Kleidung182
3.4.2 Schmuckstücke183
3.4.2.1 Heftel und Heftlein184
3.4.2.2 Gürtel und Messer184
3.4.2.3 Paternoster187
3.4.2.4 Ringe189
3.4.2.5 Ketten und Hal