: John Ortberg
: Die Liebe, nach der du dich sehnst Vom Kopf ins Herz - Gottes Liebe fühlen lernen.
: Gerth Medien
: 9783961223497
: 1
: CHF 7,80
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: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sehnen Sie sich danach, Gottes Liebe tief in Ihrem Herzen begreifen und spüren zu können? John Ortberg bringt Ihnen den Gott näher, nach dem Sie sich so sehr sehnen: einen Vater, der bis über beide Ohren in Sie - sein Kind - verliebt ist und dem nichts mehr am Herzen liegt als Ihr Wohlergehen. Was könnte alles in Ihrem Leben geschehen, wenn der Glaube an diesen Gott und seine Liebe vom Kopf in Ihr Herz 'rutschen' würde! John Ortberg schiebt den Vorhang der Missverständnisse und Verletzungen beiseite und ermöglicht Ihnen einen ganz neuen Zugang zu der unbeschreiblichen Liebe Gottes, die nur darauf wartet, in Ihrem Leben aufzublühen und alles zu verändern!

John Ortberg, ist Autor, Redner und Seniorpastor der Menlo Park Presbyterian Church im Großraum San Francisco Bay. Er hat zahlreiche Bestseller geschrieben und hält Vorträge und Predigten auf Konferenzen und in Gemeinden überall auf der Welt. John und seine Frau Nancy haben drei erwachsene Kinder und lieben den Pazifik.

1.

Liebe, die den Verstand übersteigt

Die Liebe tötet das, was wir waren, damit wir sein können, was wir nicht gewesen sind.
(Augustinus)

Sie hieß Pandy. Sie hatte den größten Teil ihrer Haare verloren, besaß nur noch einen Arm und sah insgesamt ziemlich mitgenommen aus. Sie war die Lieblingspuppe meiner Schwester Barbie.

Sie hatte nicht immer so schäbig ausgesehen. Einmal war sie ein persönlich ausgewähltes Weihnachtsgeschenk einer lieben Tante gewesen, die extra in ein großes Kaufhaus im fernen Chicago gereist war, um sie zu finden. Ihr Gesicht und ihre Hände bestanden aus einem gummiartigen Kunststoff und sahen aus wie echt, aber ihr Körper war mit Stofflumpen ausgestopft, damit er sich weich und kuschelig anfühlte wie ein echtes Baby. Als meine Tante Pandy im Schaufenster dieses Kaufhauses sah, wusste sie, dass sie etwas sehr Gutes gefunden hatte.

Als Pandy jung war und nach etwas aussah, liebte Barbie sie. Sie liebte sie mit einer Liebe, die für Pandy leider zu viel war. Wenn Barbie abends zu Bett ging, lag Pandy neben ihr. Wenn Barbie zu Mittag aß, saß Pandy neben ihr am Tisch. Wenn Barbie es schaffte, dann nahm Pandy auch ein Bad zusammen mit ihr. Aus Pandys Sicht war Barbies Liebe zu dieser Puppe eine schicksalhafte Leidenschaft.

Als ich Pandy kennenlernte, war sie keine besonders attraktive Puppe mehr. Um die Wahrheit zu sagen: Sie befand sich in einem üblen Zustand. Ich bin mir nicht sicher, ob wir sie noch an jemanden hätten weitergeben können.

Aber aus irgendwelchen Gründen, die sich dem gesunden Menschenverstand entzogen, liebte meine Schwester diese Puppe immer noch, wie Kinder eben manchmal sind. Sie liebte die verschlissene Pandy noch genauso wie in ihren besten Tagen.

Andere Puppen kamen und gingen; aber Pandy war ein Familienmitglied. Wenn man Barbie liebte, musste man auch ihre Lumpenpuppe lieben. Die beiden gab es nur im Sammelpack.

Einmal fuhren wir im Urlaub von Rockford in Illinois, wo wir wohnten, nach Kanada. Auf dem Rückweg merkten wir kurz vor der Grenze von Illinois, dass Pandy nicht bei uns war. Sie war im Hotel in Kanada zurückgeblieben.

Es gab keine andere Möglichkeit. Mein Vater wendete umgehend, und wir fuhren Hunderte von Kilometern zurück nach Kanada. Wir waren eine hingebungsvolle Familie. Vielleicht nicht besonders intelligent, aber sehr hingebungsvoll.

Wir stürmten in das Hotel und durchsuchten mit dem Angestellten an der Rezeption die ganze Lobby – keine Pandy. Wir rannten in unser Zimmer – keine Pandy. Wir rannten die Treppe wieder hinunter und suchten die Wäscherei ab, und dort war Pandy. Eingewickelt in Betttücher und kurz davor, zu Tode gewaschen zu werden.

Die Liebe meiner Schwester zu dieser Puppe war so groß, dass sie in ein anderes Land reiste, nur um sie zu retten.

Die Jahre vergingen und meine Schwester wurde älter. Sie wuchs aus Pandy heraus. Sie tauschte sie gegen einen Freund namens Andy ein (der seltsamerweise noch unattraktiv