: G. F. Unger
: G. F. Unger 1991 Jamie und Clyde
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732574735
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ich war verrückt nach Jamie Boston, der schönen Spielerin, und beschützte sie mit meinem Colt. Doch sie schien die Karten mehr zu lieben als mich ...

Ein Hochkaräter unter den Western, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten!

Was sie da auf der bloßen Haut trug, hatte sie gewiss im nobelsten Laden von New Orleans gekauft. Denn es war unverkennbar französisch.

Sie sah mich nun im Spiegel und wandte sich mit einer geschmeidigen Bewegung zu mir um.

Ich verharrte und legte meinen Zeigefinger auf die Lippen. Oha, ich wusste schon vorher, dass sie nicht loskreischen würde. Zu dieser Sorte gehörte sie nicht. Sie war eine kaltblütige Abenteurerin, Glücksjägerin und Spielerin, die sich gewiss schon mehr als einmal in einer gefährlichen Situation behaupten musste. Ich hatte sie ja viele Stunden am Spieltisch studieren können. Sie war eine Frau von Format, von allerbester Klasse – eine Raubkatze.

In ihrem so verführerischen Unterzeug stand sie vor mir wie eine stolze Queen. Nein, sie genierte sich nicht.

»Ich muss zugeben«, sagte sie, »dass Sie ein ziemlich prächtiges Mannsbild sind, Mister – aber mir ist jetzt nicht danach, nicht nach einem Mann, meine ich. Am besten, Sie verschwinden wieder auf dem gleichen Weg, auf dem Sie gekommen sind. Das wäre für uns beide wohl die beste Lösung.«

Sie sprach sehr kühl. Ihre Worte mussten für jeden nach körperlicher Liebe lechzenden Mann wie eine kalte Dusche wirken.

Aber ich wollte ja keine Liebe von ihr, keine zärtliche Stunde – o nein, noch nicht. Das würde vielleicht später kommen. Ja, das hielt ich durchaus für möglich. Denn sie würde schnell herausfinden, dass wir zur selben Sorte gehörten.

Ich trat an den Tisch, auf dem eine Brandyflasche stand, nahm sie und trank einen Schluck. Es war bester Brandy.

Sie aber stand da und beobachtete mich.

»Ich bin gekommen«, sagte ich endlich, »um Ihnen meine Partnerschaft anzubieten. Oh, ich würde natürlich gerne mit Ihnen ins Bett gehen. Welcher Mann würde das nicht! Aber dazu ist im Augenblick keine Zeit. Gleich wird der wilde Ju