: Maximilian Moser
: Die Kraft der Zirbe
: Servus
: 9783710450105
: 1
: CHF 20.40
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: Botanik
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Zirbe: ein Baum zum Wohlfühlen Zirben faszinieren uns: Sie wachsen im kargen Hochgebirge und ihr Holz verströmt einen besonderen, wohltuenden Duft. Wer einmal durch einen Zirbenwald gewandert ist, weiß um die besondere Ausstrahlung dieser Bäume. Maximilian Moser, Professor an der Medizinischen Universität Graz, hat jahrelang diesen besonderen Baum erforscht. Sein Buch ist eine Reise in die Welt der Zirbe und ihrer Verwandten von Kanada bis Korea: - Die Zirbe und ihre Schwestern: Wissenswertes über Pinien und Kiefern - Geschichte und Tradition: wie uns das Holz der Königin der Alpen seit Jahrhunderten fasziniert - Duft, Öle und Inhaltsstoffe: der angenehme Duft des Holzes - Das optimale Zirbenbett finden und Möbel aus Zirbenholz pflegen - Rezepte mit Zirbennüssen: Pesto, Kuchen, Likör und Zirbenschnaps - Salben, Seifen und Shampoo selbst herstellen  Das alte Wissen über die Zirbelkiefer »Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit, und diese ist grün«, schrieb schon Hildegard von Bingen. Seitdem wurden die Zirbe und ihre ätherischen Öle gründlicher erforscht. In seinem Buch »Die Kraft der Zirbe« verbindet Maximilian Moser das alte überlieferte Wissen über diese Bäume mit dem neuesten Stand der Forschung.  Mit einem Buchrücken aus echter, alpiner Zirbe!  

Univ.-Prof. Maximilian Moser, geboren 1956 in Klagenfurt, ist Physiologe und Chronobiologe. Bis 2021 war er Professor an der Medizinischen Universität Graz, heute leitet er das Human Research Institut für Gesundheitstechnologie und Präventionsforschung in Weiz. Seit 30 Jahren erforscht er in zahlreichen Projekten das vegetative Nervensystem und die Wirkungen des Vagusnervs auf die Gesundheit des Menschen. Maximilian Moser ist Bestseller- und Longsellerautor und in internationalen Forschungsprojekten tätig.

NATURGEISTER IM BERGNEBEL


Meine Eltern liebten die Berge über alles und so nahmen sie mich schon als Kind öfter mit in die Landschaften der Niederen Tauern, wo sie ein bescheidenes Wochenendhäuschen eingerichtet hatten.

Hier, fernab vom Tourismus, in der bergbäuerlichen Welt meiner Großeltern väterlicherseits, war noch alles geheimnisvoll, erfüllt von Naturgeistern und sagenumwoben, besonders wenn die Nebel des Spätsommers oder des Herbstes die Wälder wie nasse Seidentücher mit ihrem feuchten Hauch berührten und das Bild eines verzauberten Regenwaldes in meiner Vorstellung aufleuchten ließen. In den Abendstunden nahmen verwitterte und flechtenbehangene Bäume bald die Gestalt von Riesen oder Gnomen an und ich erwartete, dass jeden Moment ein Wichtel aus einem bröckeligen Felsvorsprung oder einem von glitzernden Spinnweben gesäumten Erdloch hervorlugen würde. Es galten Regeln und Bräuche, die man sonst nur in archaischen Gesellschaften, vielleicht bei den Sami in Nordnorwegen oder bei den Schamanen der sibirischen Nenzen kennt. Seltsame Runen und Drudenfüße waren ins Holz der Türschwellen der Sennhütten geschnitten und mein Vater erzählte mir Geschichten vom Kasermandl, dem Madenzopf und von der schnellen Heilung schwerkranker Tiere und manchmal auch kranker Menschen durch magische und sympathische Rituale einer lebendigen Volksmedizin.

Diese Fähigkeit habe unter anderem auch einer meiner Urgroßväter besessen, der als vorher relativ wohlhabender Bergbauer dann in der Weltwirtschaftskrise der 1920er-Jahre sein gesamtes Vermögen verloren hatte, so berichtete mir mein Vater. Auch »bösen Zauber« habe es gegeben — wie zur Bestätigung war zu seiner Abwehr an einer der Sennhütten ein erlegter Eichelhäher über der Eingangstüre an die Wand genagelt.

DAS FREITAL


Wahrscheinlich war es daran gelegen, dass dieses Tal, in dem auch meine Vorfahren über Jahrhunderte gelebt hatten, zu Zeiten von Kaiser Leopold I. ein sogenanntes »Freythal« war. Ein Stein am Taleingang, in blassgüldener barocker Schrift beschrieben und mit der Jahreszahl 1668 ver