Es waren einmal eine Frau und ihr Mann, die lagen beieinander, und der Samen des Mannes strebte durch die Höhlen und Kammern ihres Körpers, bis er nach Hause fand. Zellen begannen, sich zu teilen und neu zu formen, wie es ihre Art ist, und etwas Neues entstand. Während die Wochen vergingen und die Frau sich seltsam fühlte und unter Übelkeit litt, nahm das Neue Gestalt an: ein Komma, eine Kaulquappe, schließlich die Knospe eines Gehirns, einer Wirbelsäule. Plötzlich, im seichten Dunkel einer Sommernacht, vervollständigte sich ein Herz, und sein jambischer Schlag setzte ein. Das Herz schlug, während dem Neuen ein Kopf und Arme und Beine wuchsen, während es im Meer des Mutterleibs zu flattern und zu kreisen begann. Lange Zeit trieb das Wesen frei umher, schlug Purzelbäume und trat, lernte, auf das Summen von Stimmen zu hören und zu Musik zu tanzen, die aus der hellen Welt da draußen zu ihm drang. Wenn die Frau schwamm und ihren anschwellenden Körper vom Wasser tragen ließ, driftete das größer werdende Wesen in ihrem Körper umher. Wenn sie ging, ließ sich das kleine Ding einlullen vom Rhythmus ihrer Schritte und vom gleichmäßigen Hämmern ihres Herzschlags neben seinem eigenen. Als aber der Winter vergangen war und die Sonne stärker auf den Boden schien, über den die Frau ging, als die Schneeglöckchen und dann die Narzissen durch die Erde drängten und apfelweiß und dottergelb erblühten, fühlte sich das Wesen eingeengt. Die Wände des Mutterleibs schienen seinen Armen und Beinen näher zu kommen, umschlossen selbst seine Rippen und seinen Po, und bald wurde es nach unten gedrückt, der Kopf gehalten von den Knochen der Frau, die Hände und Füße zusammengedrängt. Die Frau schwamm nicht mehr. Sie ging auch weniger zu Fuß als bisher, und sie und das kleine Fremde wurden empfindlich und übellaunig. Schließlich, eines hellen Aprilvormittags, als hoch am blauen Hi