Tallinn MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps und Web-App mmtravel.com
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Maja Hoock
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Tallinn MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps und Web-App mmtravel.com
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Michael Müller Verlag
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9783956547003
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1
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CHF 10.50
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Europa
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German
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224
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Wasserzeichen
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PC/MAC/eReader/Tablet
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ePUB
E-Book zur 1. Auflage 2019 Tallinn wird gerade zu einer der spannendsten Metropolen Europas: ein Silicon Valley vor einer komplett erhaltenen Kulisse aus dem 11. Jahrhundert! Entdecken Sie mit Maja Hoock romantische Gassen und eine urige Kneipenszene, wilde Naturschönheit und weiße Sandstrände. In gewohnter Müller-Manier werden Sie mit den Hintergründen und Besonderheiten der Stadt vertraut gemacht. Dass es dabei nicht an individuellen Tipps und praktischen Adressen mangelt, versteht sich von selbst. In 8 Touren geht es mit diesem Reiseführer durch Estlands Hauptstadt.
Maja Hoock Maja Hoock ist Kulturjournalistin in Berlin und hat als Redakteurin für die beiden Magazine 'Fräulein' und 'L'Officiel Hommes' unter anderem Reise-Reportagen über Detroit, die Seychellen und Paris geschrieben. Später hat sie TV-Dokumentationen für die Sendung 'Elektrischer Reporter' (ZDF Info) und den rbb gedreht. Heute schreibt sie als Reporterin bei BILD-Online im Digital-Ressort über Technik und Fortschritt. So ist sie auf Estland gekommen: Sie hat eine Reportage über das 'digitalste' Land Europas gemacht.
Tour 2: Die Oberstadt
Ausblicke über die ganze Stadt und das Meer bis nach Finnland, edle Wohnhäuser und die Regierungsbauten: Die Oberstadt auf dem
Domberg
, einem rund 50 Meter hohen Kalksteinfelsen, gehört bis heute den Reichen und Mächtigen der Stadt. Und Tallinn wurde sogar dort gegründet!
Alexander-Newski-Kathedrale
, russisch-orthodoxe Kirche mit prachtvollen Zwiebeltürmen
Schloss Toompea
, Keimzelle Tallinns, heute Sitz des Parlaments
Tallinner Dom
, innen erzählen Wappen und Grabplatten von der Stadtgeschichte
Aussichtsplattformen
, Ausblicke über Stadt und Meer bis nach Finnland
Wenn die Kirchen und Museen am Abend geschlossen sind, ist der Domberg am schönsten. Denn dann sind auch die schnatternden Gruppen mit den Selfiesticks, die Verkäufer der kitschigen Kunstwerke und die Straßenmusiker verschwunden. Mit ihnen geht die Hektik, und plötzlich wirkt das touristische Disneyland ganz friedlich und verträumt - „Disneyland“, so nennen die Einheimischen den sommerlichen Trubel im historischen Stadtzentrum, wenn es ihnen zu viel wird. Man muss sich also nur die richtige Uhrzeit aussuchen, um sich seine Momente ohne Kitsch und Plastik zu schaffen.
Im Sommer kann man noch um zehn Uhr abends die steile Treppe oder den breiten Kopfsteinpflasterweg aus der Unter- in die Oberstadt nehmen. Dann erst beginnt es im Juli und August zu dämmern, und es wird die estnische Nationalhymne vor dem rosafarbenen
Parlament
vom Band abgespielt. Am besten setzt man sich mit einer kalten Flasche Bier auf einen der Aussichtspunkte und sieht zu, wie die Sonne im Meer versinkt. Frühaufsteher gehen einfach frühmorgens, wenn die Sonne aufgeht, und nehmen sich einen Becher Kaffee mit. Dann wird die Fahne auf dem
Langen Hermann
gehisst.
Noch bis 1878 war es nicht so einfach möglich, aus der unteren Altstadt auf den
Domberg
zu gelangen, um die Aussicht zu genießen. Schon damals lag auf dem höchsten Punkt Tallinns das Regierungsviertel, was sich bis heute nicht geändert hat. Im Mittelalter wurde Estland von der „Dänenburg“ aus regiert, später vom Schloss. Auch reiche Händler hatten ihre Wohnungen in der direkten Nachbarschaft und schickten ihre Kinder in die gute Schule, mit anderen Sprösslingen aus den besten Familien - ein Garant für späteren Erfolg. Die Unterstadt war im wahrsten Sinne des Wortes eine andere Stadt mit weniger privilegierten Bewohnern, und am Abend wurden die Schotten dicht gemacht, damit niemand mehr durch die Tore hinaufkam.
Heute gibt es zwei jederzeit zugängliche Hauptwege hinauf, und man kann sich entscheiden, ob man den
Langen Domberg
nimmt, auf dem früher die Pferdekutschen fuhren, oder den
Kurzen Domberg
, eine romantische Steingasse. Man muss sich einfach nur an der alles überragenden
Alexander-Newski-Kathedrale
orientieren. Schon von Weitem strahlen die goldenen Kreuze auf den Zwiebeltürmen der russisch-orthodoxen Kirche in der Sonne.
Sehenswertes
Die Tour beginnt an der
Alexander-Newski-Kathedrale
. Ihr gegenüber liegt das
Schloss Toompea