: Tim Krüger
: Sterben und Tod Kernthemen Sozialer Arbeit
: Ergon Verlag
: 9783956503221
: 1
: CHF 33.80
:
: Sozialwissenschaften allgemein
: German
: 217
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Der Tod ist das einzig gesicherte Faktum menschlichen Lebens. Wissenschaftliche Überlegungen zu Sterben und Tod werden sowohl durch die Geistes- als auch durch die Naturwissenschaften angestellt. In jüngerer Zeit werden Sterben und Tod zum zentralen Gegenstand vielfältiger - wissenschaftlicher und nicht-wissenschaftlicher - Publikationen. Obwohl die Theorien wie auch die Praxis Ansatzpunkte und Notwendigkeiten zur grundlegenden Integration dieser Themen bieten, sind Sterben und Tod keine Kernthemen der Sozialen Arbeit. Bereits jetzt werden Professionelle der Sozialen Arbeit in Hospizen und auf Palliativstationen eingesetzt, ihre fachliche Rückbindung ist allerdings häufig ungeklärt, bzw. verkürzt auf Handlungskonzepte wie das Case Management, die sich in den Pflegeansatz der Palliative Care integrieren sollen. Die Hospizbewegung insbesondere in moderner Lesart als Kritik an der Vereinsamung älterer und sterbender Menschen und die wissenschaftliche, transdisziplinäre 'Death Education' stellen wichtige Zugänge zum Verständnis der gegenwärtigen Bedingungen des Sterbens dar. Sterben und Tod werden nicht als singuläre, in bestimmten Institutionen zu bearbeitende 'Probleme' betrachtet, sondern als grundlegende Anforderungen an die Menschen in Aufwachsen und Alltagsgestaltung. Grundlegende Fragestellungen, die auch die Soziale Arbeit betreffen.
Cover1
Einleitende Bemerkungen18
1. Vom unbemerkten Treiben des Sensenmannes in der Gegenwart24
1.1 Media vita in morte sumus – Erinnerungen an die Sterblichkeit in Mittelalter und Neuzeit24
1.1.1 Vanitasmotive und Totentänze25
1.1.2 Frühe Formen von Hospizen27
1.1.3 Ars moriendi – die Kunst des Sterbens29
1.2 Kultur als Versuch, dem Tod habhaft zu werden31
1.2.1 Das Verhältnis von Natur und Kultur – Einleitende Anmerkungen zu einer spannungsreichen Beziehung35
1.2.2 „Ach Gott! Die Kunst ist lang, und kurz ist unser Leben“: Der Wunsch nach Unsterblichkeit37
1.3 Bedingungen des Lebens in der Postmoderne – Gefährdungen der Subjektivität41
1.3.1 Risiko43
1.3.2 Enttraditionalisierung44
1.3.3 Globalisierung und Verflüssigung gesellschaftlicher Verhältnisse46
1.3.4 Totale Institutionen48
1.4 Der verdrängte Tod in verflüssigten, postmodernen Gesellschaften50
1.4.1 Der Wandel vom „Mitten im Leben …“ zum „wilden“ Tod50
1.4.2 Verdrängung und Tabuisierung des Todes in der Gegenwart? – Sterbekliniken und „breaking news of death“55
1.4.3 „He not busy being born is busy dying“ oder: Jeder ist seines eigenen Todes Schmied60
1.4.4 Institutionen für die Sterbenden, Institutionen für die Lebenden?62
2. Death Education und Hospizbewegung68
2.1 Death Education68
2.1.1 Sterben lernen?69
2.1.2 Entstehung der Death Education75
2.1.3 Verortung der Death Education im Bildungssystem79
2.1.4 Grundüberlegungen der Death Education81
2.1.5 „Individual Culture“ und Spiritualität84
2.1.6 Trauer87
2.1.7 Suizid89
2.1.8 Zugänge zum Lehren auf Sterben und Tod bezogener Inhalte in Seminarkontexten91
2.2 Nach Auschwitz93
2.3 Die moderne Hospizbewegung97
2.3.1 Prävention des sozialen Todes101
2.3.2 Kritik an der einseitigen Betrachtung des Sterbeprozesses106
2.3.3 Gegenwärtiger Stand der Hospizbewegung – Eine schwierige Balance109
3. Mitten im professionellen Handeln vom Tod umfangen – Sterben und Tod in Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit114
3.1 Der Wunsch, dass etwas bleibt, und die Theoriebildung der Sozialen Arbeit – Ergänzungen zum Wunsch nach Unsterblichkeit114
3.1.1 Das Subjekt als Grundlage professioneller Sozialer Arbeit115
3.1.1.1 Das sozialpädagogische Problem115
3.1.1.2 Die situative Basis und die Modi der Identität und Differenz – Hinführungen zur Bestimmung von Sterben und Tod als Querschnittsthemen der Sozialen Arbeit119
3.1.1.3 „Man kann mit einer Wohnung einen Menschen genauso töten, wie mit einer Axt“ – Anmerkungen zum „Ortshandeln“123
3.1.2 Sterben und Tod in den Kernthemen der Lebensweltorientierung und Lebensbewältigung125
3.1.2.1 Lebensweltorientierung125
3.1.2.2 Lebensbewältigung128
3.1.2.3 Die Dramatiken des Lebens zulassen – Thiersch und Böhnisch im Dialog131
3.1.3 Personale Dimension und pädagogischer Bezug132
3.1.4 Haltung zur Strukturierung der Offenheit – Haltung als Ziel sozialpädagogischer (Aus-)Bildung134
3.2 Sterben und Tod als Querschnittsthemen theoretisch fundierter Praxis der Sozialen Arbeit139
3.2.1 Klinische Sozialarbeit und die Betreuung Sterbender und ihrer Angehöriger140
3.2.2 Vergessene oder übersehene Zusammenhänge144
3.2.2.1 Suizid als eigenständiges Thema sozialpädagogisch interpretierter Sozialer Arbeit150
3.2.3 „Death Prevention“ und „Palliative Social Work“ – Aspekte der Integration von Sterben und Tod in der US-amerikanischen Sozialen Arbeit152
3.2.4 Ergebnisse der Adressatinnen- und Adressatenforschung159
3.3 Berufsethische Grundlagen sozialpädagogischer Entscheidungsfindung165
3.3.1 Das Subjekt und der Andere – Anmerkungen zur Ethik Emmanuel Lévinas’167
3.3.2 Ethik der Sozialen Arbeit zur professionellen Entscheidungsfindung170
3.3.3 Ethik der Sozialen Arbeit in Zusammenhang mit Sterben und Tod174
3.3.3.1 Gegenwärtige Überlegungen zur Lebenskunst in der Sozialen Arbeit175
3.3.3.2 Der Drang, alles zu beherrschen177
3.3.3.3 Bioethische Reflexionen des Verhältnisses von Natur und Kultur180
3.3.3.4 Der abermalige Blick über den Tellerrand – Bioethische Entscheidungsfindung in der „Palliative Social Work“185
Schlussbemerkungen: Von der Bahre bis zur Wiege188
Literaturverzeichnis192