: Sophie Oliver
: Inner Circle - Wie Wasser in deiner Hand
: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783962152208
: 1
: CHF 2.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 155
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Anne Catherine Marsden hat sich entschieden - für den Mann, den sie liebt und das Leben, das sie führen möchte. Doch dann taucht überraschend ihr Ex-Freund wieder auf sowie ein reicher Investor, der den Inner Circle haben will. Als dann noch eine Leiche hinzukommt, steht die sichere Zukunft, die Anne sich er-träumt, erneut auf dem Spiel. Sie muss auf ihren Scharfsinn und ihren Instinkt vertrau-en, um Freund von Feind zu unterscheiden und keinen Fehler zu machen.

Geboren und aufgewachsen in Bayern, verließ Sophie Oliver nach dem Abitur ihre Heimat, um zu studieren und die Welt zu erkunden. Mittlerweile ist sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und lebt mit Familie und Hund auf dem Land. Sophie liebt die bunte Vielfalt, Schräges genauso wie Schönes sowie »all things British«. Ihre Lebensneugierde drückt sie in ihren Romanen und Kurzgeschichten aus, wobei sie sich darüber freut, in verschiedenen Genres schreiben zu dürfen.

10.


Als Marc von seinem Ausflug in die Galerie zurückkehrte, hatte der Concierge eine Nachricht für ihn.

»Eine Dame wartet in der Bar auf Sie, Mr Harper.«

»Tatsächlich? Wie sieht sie aus? Haben Sie sie gesehen?«

»Leider nein. Der Barkeeper bat mich, Sie zu informieren .«

Draußen war es bereits dunkel. Mit einem Anflug von Unwohlsein dachte Marc an seine Bekanntschaft, die er so uncharmant auf der Damentoilette zurückgelassen hatte, und hoffte inständig, dass nicht sie es war. Er hatte ihr zwar einen falschen Namen genannt, aber heutzutage wusste man nie, was die Leute unternahmen, um einen ausfindig zu machen.

Widerstrebend betrat er die Met Bar und erkannte trotz der schummrigen Beleuchtung sofort, dass Anne am geschwungenen Tresen saß. Sein Unwohlsein verwandelte sich in freudige Erregung, und er spürte, wie sein Herz schneller schlug.

Anne trug ein schmales schwarzes Kleid. Ihr Haar glänzte in dunklem Blond und fiel offen über ihre Schultern. Vor ihr stand ein Martini, und sie spielte geistesabwesend mit der aufgespießten Olive. Marc verharrte eine Weile im Eingang, um sie zu betrachten. In Wirklichkeit war sie noch viel schöner als in seiner Erinnerung. Sie blickte auf, als ob sie seine Anwesenheit gespürt hätte. Langsam ging er auf sie zu und blieb etwas unschlüssig vor ihr stehen. Wie sollten sie sich begrüßen? Stumm sahen sie einander an. Dann deutete Anne wortlos auf den Barhocker neben sich. Ohne seinen Blick von ihr zu lösen, nahm er Platz. Schließlich brach er das Schweigen. »Woher wusstest du, dass ich hier wohne?«

»Es gibt nicht so viele Hotels in London, in denen du absteigen würdest. Hat nicht lange gedauert, das richtige zu finden.«

Der Barkeeper kam, und Marc bestellte auch einen Martini.

»Jamie hat mir von eurem Gespräch erzählt. Warum bist du zu ihm gefahren, Marc? Was hast du dir nur dabei gedacht?«

»Ich fand es fair, ihm zu sagen, dass ich dich nicht aufgeben werde.«

»Hättest du nicht zuerst mit mir sprechen müssen? Ich bin keine Sache, über die man verfügen kann. Außerdem hast du England verlassen. Weshalb dieser plötzliche Sinneswandel?«

Er griff nach ihrer Hand. »Weil ich dich liebe, Anne! Das hätte ich dir viel früher sagen sollen. Und ich hätte niemals ohne dich nach Australien zurückgehen dürfen. Ich hätte dich bitten sollen, mich zu begleiten.«

»Dafür ist es jetzt zu spät.«

»Nein, es ist nie zu spät. Du kannst ihn jederzeit verlassen.«

»Ich dachte, Jamie hätte dir gesagt, dass wir bereits verheiratet sind.«

»Diese Eröffnung hätte mich beinahe umgehauen«, gab er zu. »Aber man kann sich schließlich scheiden lassen.«

Anne entzog ihm ihre Hand. »Verstehe ich dich richtig? Du kommst hierher, erzählst meinem Mann, du würdest wieder Ansprüche auf mich erheben wie auf ein zurückgelassenes Gepäckstück, und mir legst du nahe, mich scheiden zu lassen? Funktioniert die Welt im Marc-Harper-Universum tatsächlich so einfach? Das ist geradezu unglaublich!«

»Was soll ich deiner Meinung nach tun? Ich habe einen schlimmen Fehler gemacht, den ich zutiefst bereue. Ich liebe dich über alles und denke Tag und Nacht an dich. Natürlich