: Lucinde Hutzenlaub, Dr. Anna Herzog
: Männergrippe Husten, Schnupfen, Heiserkeit und andere für Kerle lebensbedrohliche Zustände
: Eden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783959101998
: 1
: CHF 6.90
:
: Erkrankungen, Heilverfahren
: German
: 256
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Und es gibt sie doch! Die Männergrippe ist kein Vorurteil, sondern ab jetzt wissenschaftlich erwiesen Ab November greift sie um sich und kennt keine Gnade: die Männergrippe. Überall in Deutschland sind Männer dann zu geschwächt, um zum Arzt zu gehen, selbst das Aufbrühen einer Tasse Tee übersteigt ihre Kräfte. Aber wie kann man eine gewöhnliche Erkältung von einer wirklich bedrohlichen Männergrippe unterscheiden? Und wie kann Betroffenen geholfen werden, diese schwere Krankheit ohne nachhaltige Schäden zu überstehen? Männern wie Frauen? Die Ärztin Dr. Anna Herzog und die Heilpraktikerin Lucinde Hutzenlaub wissen, warum: Männer leiden anders. Sie treten in diesem humorvollen und doch medizinisch soliden Buch den Beweis an, dass die Häme, mit der so manche Frau ihren Partner in dieser schweren Zeit überzieht, nicht gerechtfertigt ist - und dass der Liebste Trost und Unterstützung mehr als verdient. Ein unterhaltendes Buch mit wertvollen Tipps, Erfahrungsberichten und - Mitleid.

Lucinde Hutzenlaub wurde in Stuttgart geboren und lebt nach mehreren Auslandsaufenthalten auch wieder dort. Sie arbeitet als Autorin und Kolumnistin, ist verheiratet und hat drei Töchter und einen Sohn. Und eine Mutter. Oh ja. Und die sorgt noch zusätzlich dafür, dass Lucinde niemals langweilig wird.

KAPITEL 1


TMG statt PMS – Genetik und Hormone


Kleine Fallgeschichte


Sarah P., Felix N. (beide 28), München:

»Ooooooh, Sarah! Ich … Sarah, ich … es geht mir so schlecht, ich …«

»Um Gottes willen, Felix! Was ist passiert? Hast du dich verletzt? Bandscheibe? Nierenkolik? Sag doch was, Schatz!«

»Nein, ich … Sarah … oh bitte, sprich nicht so laut!«

»Felix, komm schon! Was ist passiert? Ich habe Angst!«

»Oooooh, Sarah, mein Kopf! Meine Glieder! Oh, und mir ist so schwindelig!«

»Bist du gestürzt? Soll ich den Notarzt rufen? Kann ich …«

»Nein … nicht gestürzt … ich … kannst du mal meine Stirn fühlen? Ich glaube …«

»Fieber? Felix, deine Stirn ist ganz normal. Du siehst auch ganz normal aus, vielleicht ein bisschen … Schnupfen? Felix? Hallo? Taschentücher sind in der Schublade mit dem Thermometer, aber das weißt du doch.«

»Ja, schon, aber … oh, könntest du mir beides holen? Und bitte gleich auch noch ein kühles Tuch für meine Stirn, eine Zitronenlimo … vielleicht … mit Strohhalm … und wenn es nicht zu viel verlangt ist: ein Honigbrot in mundgerechten Stückchen?«

»Äh …«

»Oh, Sarah, ich fühle mich so schwach. So elend. So krank. Ich glaube, ich kann heute nicht zur Arbeit gehen. Und hör mal meine Stimme! Ich krächze ja auch fürchterlich! Ich muss bestimmt sterb…«

»Felix!«

»Doch, doch! Du musst nur genauer hinhören! Kannst du vielleicht auch bei der Arbeit anrufen?«

»Ich soll für dich …?«

»Bitte! Ich flehe dich …«

»Schon gut, schon gut. Ich ruf’ ja schon an. Noch was?«

»Hast du schon mal Hühnersuppe gekocht?«

»Hühnersuppe?«

»Ja, da gibt es dieses Rezept von meiner Mutter, das …«

»Felix?«

»Ja?«

»Am besten wir rufen deine Mutter gleich an und fragen sie, ob sie nicht vorbeikommen und sich um ihren todkranken Sohn kümmern möchte.«

»Echt jetzt? Das würdest du für mich tu…«

»Ganz ehrlich? NEIN. Ich gehe jetzt arbeiten. Und wenn du deine Mutter und deinen Chef benachrichtigen willst, dann mach das. Und zwar selbst. Und nach der Arbeit gehe ich mit Nicky auf einen Drink. Oder fünf.«

»Mann, Sarah! Ich bin echt krank! Warum bist du denn so mies drauf? Frauen, echt! Immer das Gleiche. Hast du deine Tage oder was?«

Dass sich Männer und Frauen unterscheiden, ist ja kein Geheimnis. Nur der Korrektheit halber: Es hat allerdings nichts mit der Fähigkeit zu tun, einen Personenkraftwagen in eine viel zu kleine Parklücke zu zwängen, nur um sich hinterher aufzuführen, als hätte man dafür mindestens den Nobelpreis verdient.

Nein, wir sprechen hier von etwas Großem. Wichtigem. Grundsätzlichem. Und zwar zuallererst von der Genetik. Chromosomen und so. Natürlich wollen wir es damit nicht übertreiben, aber ein paar winzige Erklärungen schaden ja auch nicht. Schließlich wollen wir die Männer und ihre Befindlichkeiten ja verstehen. Sie können nämlich nichts dafür, dass sie so sehr leiden. Um es genau zu nehmen, können sie genauso wenig dafür, wie wir Frauen für das grausame prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, das uns einmal im Monat lahmlegt und dem Männer gern mit Unverständnis und Missfallen begegnen. Aber wir wollen es besser machen. Denn wir weiblichen Wesen, die wir empathiebegabt durchs Leben gehen, können hier eine große V