»Sorry« versüßt ihr nicht den Tee
외로워서밥을많이먹는다던너에게
권태로워잠을많이잔다던너에게
슬퍼서많이운다던너에게
나는쓴다
궁지에몰린마음을밥처럼씹어라
어차피삶은너가소화해야할것이니까
Euch, die ihr viel esst, weil ihr einsam seid,
euch, die ihr viel schlaft, weil ihr überdrüssig seid,
euch, die ihr viel weint, weil ihr traurig seid,
schreibe ich.
Verzehrt eure Gefühle, wie ihr euren Reis verzehrt,
denn auch das Leben ist etwas, das verdaut werden muss.
Aus »Reis« von Chun Yang Hee
»Sei nett zu Boudicca, und Boudicca wird nett zu dir sein«, sagte Chedorlaomer.
Boudicca und ich beäugten uns durch das bläulich getönte Glas von Cheds Aquarium, und ich sagte: »Sag mir doch noch mal, was genau sie ist?«
Mit bloßem Auge betrachtet ist Boudicca ein giftgrüner Nebel, der im Algendickicht lauert und exakt wie die Folge eines Chemieunfalls aussieht. Aber Ched hat dieses Zertifikat, auf dem steht, dass es sich bei Boudicca um einenBetta splendens handelt, bekannt als Siamesischer Kampffisch, weil sich Fische dieser Art gern den totalen Krieg mit ihren Aquariumsmitbewohnern liefern. Es ist fast schon bewundernswert. Boudicca ist es egal, wie groß oder schön die anderen Fische sind. Dringen sie in ihr Revier ein, löscht sie sie aus, ob sie dafür nun warten muss, bis der andere Fisch schläft, bevor sie über ihn herfällt, oder ob sie, falls sich ein Fisch schlicht weigert, sich mit ihr abzugeben, die Eier frisst, die der andere Fisch abgelaicht hat, um dann im Wasser herumzutanzen, während die trauernde Mutter vor Kummer stirbt.
Jetzt lebt Boudicca also allein. Genau das hat sie die ganze Zeit auch gewollt.
Ich glaube zu spüren, dass Ched, der ewige Junggeselle, in Boudicca eine Fischversion seiner selbst sieht, aber er hat es nie laut gesagt, jedenfalls nicht zu mir. Wir unterhalten uns nicht über solche Dinge. Selbst wenn Ched und Boudicca irgendwie ein und dasselbe sind, bleibt die Tatsache, dass sich der Mensch selbst versorgen kann und der Fisch jemanden braucht, der sich zweimal in der Woche um seine Ernährung kümmert.
Ched bat mich zu sich, um mir mitzuteilen, dass er zwei Jahre lang fort sein würde, und er wollte, dass ich nach Boudicca sehe. Zweimal pro Woche für zwei Jahre! Außerdem ist Cheds Haus unheimlich. Das Haus der Schlösser wird es genannt. So lautet auch die Adresse – Haus der Schlösser, Ipswich, Suffolk. Er ist häufig verreist, und ich habe für meine Freundschaftsdienste seinen Zweitschlüssel, um Blumen zu gießen, als er noch Blumen hatte, die Post reinzuholen et cetera, aber wenn ich dort bin, halte ich mich nie lange auf. Eigentlich ist mir dort nie etwas zugestoßen. Jedenfalls noch nicht. Aber immer wenn ich dieses beschissene Haus betrete, besteht die Gefahr, verrückt herauszukommen. Wegen der Türen. Sie lassen sich nicht schließen, es sei denn, man schließt sie ab. Sobald man das getan hat, hört man dahinter Geräusche. Geräusche, die einen denken lassen, dass man jemanden eingeschlossen hat. Aber wenn man diese Türen unverschlossen lässt, gehen sie bis zur Hälfte von selbst auf, so weit, dass man gerade nicht ganz ins nächste Zimmer sehen kann, und es ist, als würde jemand hinter der Tür stehen und sie mit Absicht halb geöffnet halten. Die Fenster benehmen sich ähnlich – sie öffnen sich nicht ganz, man muss sie langsam aufschieben, mehr mit grimmigem Vorsatz denn mit echtem Druck. Nur Ched hat den Bogen richtig raus. Offenbar hatte die erste Besitzerin des Hauses eine besondere Freude daran, Schlösser auf- und zuzuschließen – das Gefühl und Geräusch des Schlüssels, der sich dreht, bis er an den Punkt gelangt, an dem sich