: Georg Markus
: Das gibt's nur bei uns Erstaunliche Geschichten aus Österreich
: Amalthea Signum Verlag GmbH
: 9783903217201
: 1
: CHF 19.70
:
: Geschichte
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wo gibt's denn so was? In Österreich. Außergewöhnliche Geschichten hat Georg Markus auf seiner Reise in die Vergangenheit entdeckt. Sie handeln von Ereignissen und Persönlichkeiten, wie es sie nur in Österreich geben kann. Das liegt nicht zuletzt an der rot-weiß-roten Mischung aus Schlamperei und Raunzen, aus Größenwahn und fehlendem Selbstbewusstsein - garniert mit einer gehörigen Portion Schmäh und Charme. Aus dem Inhalt: Der geheime Nachlass des Kammerdieners Die Erinnerungen des Kronzeugen von Mayerling Mordanschlag aus Liebe Das Säureattentat auf den Prinzen Leopold von Coburg 'Sogar der Liftboy ist Professor' Die Österreicher und ihre Titel 'Darf ich den Brand melden?' Die Zerstörung eines Wiener Wahrzeichens Ein tragischer Jagdunfall Der Kaiser erschießt den Fürsten Schwarzenberg Franz Liszt zertrümmert jedes Klavier Ein Wiener Instrumentenbauer rettet ihn Klimts Geliebte spricht Ein intimes Tonband taucht auf Beethovens letzte Reise Im offenen Wagen dem Tod entgegen u. v. a. Mit zahlreichen Abbildungen

Georg Markus, einer der erfolgreichsten Schriftsteller und Zeitungskolumnisten Österreichs, lebt in Wien, wo er sich als Autor großer Biografien, die in viele Sprachen übersetzt wurden, einen Namen machte. Seine Bücher 'Fundstücke', 'Hinter verschlossenen Türen', 'Apropos Gestern', 'Alles nur Zufall?', 'Schlag nach bei Markus', 'Die Hörbigers' und 'Die Enkel der Tante Jolesch' führten monatelang die Bestsellerlisten an. Georg Markus ist Autor der 'Kurier'-Kolumne 'Geschichten mit Geschichte'. Er ist Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.

Eine große Menschenmenge erwartete uns. Ich fuhr dem Leichenwagen hinterher noch bis in die Burg, das Weitere ist ja aus den Zeitungen schon längst bekannt. So lautet einfach und ohne Romantik das Drama von Mayerling, worüber schon so Vieles von nicht eingeweihten Personen geschrieben wurde.

Mit diesen Worten beendet Loschek das wohl traurigste Kapitel seines Lebens. Gezeichnet: »Kleinwolkersdorf, 19. I. 1928, Johann Loschek, Kammerdiener weiland Kronprinz Erzherzog Rudolf«, bestätigt von zwei Zeugen.

Abschiedsbriefe, die nie geschrieben wurden

Es war auch bisher schon bekannt, dass Rudolf in Mayerling mehrere Abschiedsbriefe verfasst hat: den oben erwähnten an seine Frau Stephanie, einen an seine Mutter Kaiserin Elisabeth, einen weiteren an seine Schwester Marie Valerie, einen an seinen Freund, den Bankier Baron Moritz Hirsch, einen an seine Geliebte Mizzi Caspar und den ebenfalls erwähnten an Kammerdiener Loschek. Was bisher nicht bekannt war, ist, dass Rudolf noch einige Briefe schreiben wollte. Die Kuverts dazu fand ich in Loscheks Nachlass in Kleinwolkersdorf. Rudolf hatte die Kuverts bereits beschriftet, sie waren an den Fürsten Lobkowitz, den Grafen Festetics und andere persönliche Freunde gerichtet. Die Briefe, die er in diese Kuverts legen wollte, hat Rudolf nicht mehr geschrieben. Offenbar hat er es mit dem Sterben eiliger gehabt, als er es ursprünglich vorhatte. Auffallend ist, dass sich auch unter den geplanten Abschiedsbriefen keiner an seinen Vater, den Kaiser, befand.

Die wichtigste Erkenntnis aus Loscheks Nachlass

Teile der Erinnerungen hat Loscheks Sohn zwei Monate nach dem Tod seines Vaters an die Redaktion derBerliner Illustrierten Zeitung verkauft, in der die Schilderungen am 24. April 1932 auszugsweise veröffentlicht wurden3. Doch kein Chronist vor mir hat die ungekürzte Originalhandschrift, die mir Frau Witetschka und ihre Tochter Eva Veit-Witetschka jetzt zur Verfügung stellten, in Händen gehalten.

Die wichtigste Erkenntnis aus der Hinterlassenschaft des Kronzeugen Loschek ist, dass das Drama von Mayerling im Wesentlichen so verlaufen ist, wie es von der seriösen Geschichtsschreibung seit jeher dargestellt wird. Und dass das junge Paar k