2DIE ERSTE PSYCHEDELISCHE WELLE
1953, zwei Jahre vor der Entdeckung des Zauberpilzkultes in Mexiko, konsumiert der englische Philosoph und Schreiber Aldous Huxley Meskalin. Er schildert seine Erfahrungen in dem himmelsstürmenden Buch »The Doors of Perception« (Die Pforten der Wahrnehmung), das zum Handbuch der Hippiegeneration in den Sechzigern avanciert. Die berühmt-berüchtigte Band »The Doors« nennt sich nach Huxleys Buch.
Meskalin ist der wirksame Stoff des Peyotekaktus (Lophophora williamsii). So wie die Zauberpilze den Mazateken und anderen Indianerstämmen in Südamerika heilig sind, wird der Peyotekaktus von einigen nordmexikanischen Indianerstämmen wie z.B. den Huichol und den Tarahumara verehrt. Der Peyotekaktus ist das Sakrament der Glaubensgemeinschaft der Indianer Nordamerikas, der »Native American Church«.
1960 befindet sich Huxley in der amerikanischen Universitätsstadt Cambridge, die zwei der besten Universitäten der Vereinigten Staaten beherbergt: Harvard und MIT (Massachusetts Institute of Technology). Der Autor wird gebeten, einige Gastvorlesungen am MIT zu geben. Während seines Aufenthalts in Cambridge macht er die Bekanntschaft verschiedener amerikanischer Wissenschaftler, darunter der junge Harvard-Psychologe Timothy Leary. Leary hat »The Doors of Perception« und den Artikel Gordon Wassons in »Life« über den mexikanischen Zauberpilzkult gelesen. Während eines Ferienaufenthaltes in Mexiko hat er am Rand eines Schwimmbads Rauschpilze genommen, die ihm, nach eigenen Worten, »die tiefste religiöse Erfahrung« seines Lebens ermöglicht haben:
Wow! In