EINLEITUNG: ÖL INS FEUER
Im Krieg der Worte, der seit dem 6. Juni 1982, dem Beginn des israelischen Einmarsches in den Libanon, geführt worden ist, sind Kritiker der Palästina-Politik Israels häufig der Heuchelei bezichtigt worden. Während die Begründungen für diesen Vorwurf fadenscheinig sind,1 läßt er selbst sich nicht ohne weiteres von der Hand weisen. Es ist sicher heuchlerisch, Israel für die Errichtung von Siedlungen in den besetzten Gebieten zu verurteilen, während die USA dafür bezahlen. Das gilt auch für den israelischen Einsatz von Cluster- und Phosphorbomben mit dem Ziel, »pro Treffer eine maximale Anzahl von Opfern zu erzielen«,2 wenn wir die Waffen gratis oder zu Niedrigstpreisen liefern, wobei wir wissen, welchem Zweck sie dienen.3 Und es ist natürlich auch heuchlerisch, Israels »wahllose« Bombardierung dichtbesiedelter Wohngebiete oder andere militärische Abenteuer4 anzuprangern, während wir zugleich darüber erfreut sind, daß Israel uns dabei behilflich ist, neu entwickelte Waffen im realen Einsatz und dazu noch unter günstigen Bedingungen – gegen einen völlig unterlegenen Feind und an weitgehend ungeschützten Zielen – zu testen. Insgesamt ist es also pure Heuchelei, daß wir Israels militärische Machtausübung kritisieren, während wir dafür dankbar sind, daß die Israelis uns dabei helfen, mögliche Bedrohungsfaktoren unserer Vorherrschaft im Nahen Osten aus dem Weg zu räumen.
Solange die Vereinigten Staaten das Kriegsgerät liefern, wird Israel es im Sinne seiner Absichten nutzen. Diese Absichten von den beiden politischen Gruppieru