Der Sankt-Schlummer-Schmaus
Mittlerweile war die Zeit für das Festessen der Hotelangestellten gekommen, und Mona lief eilig in die Küche. Sie hoffte, dort auf Herrn von Walde zu treffen und ihm von der Warnung erzählen zu können.
Beim Anblick der Küche vergaß Mona jedoch das Murmeltier und seine merkwürdige Prophezeiung. Sie hatte gewusst, dass es sich um ein besonderes Mahl handelte, aber mit einer so wundervoll geschmückten Küche hatte sie trotzdem nicht gerechnet. Sie war beinahe so aufwendig dekoriert wie der Speisesaal für die Gäste.
Zwischen Körben und Töpfen baumelten von den Wurzeln an der Decke leuchtend rote Winterbeeren und Spinnennetzschneeflocken. Auch die in die Erde eingelassenen Schränke waren festlich mit Beeren verziert. An der Wand hing ein großer Kalender, der dieTAGE,BISESTAUT zählte. Im letzten Kästchen war ein Frühblüher abgebildet. Es duftete köstlich, der Tisch war jedoch noch nicht gedeckt. Stattdessen lagen unzählige in braunes Papier gewickelte und mit leuchtenden Schnüren verschönerte Geschenke auf dem Tisch. Selbst im Spülbecken stapelten sich noch weitere Päckchen!
Die gesamte Belegschaft hatte sich um den Tisch herum versammelt: die Stachelschweindame Fräulein Prickel, die als Köchin im Waldhotel arbeitete; Gilles, die Empfangseidechse; Marga und Moritz, die beiden Wäschereihasen; und natürlich auch Tilda und Kybele. Herr von Walde, der Inhaber des Waldhotels, stand am Kopfende der Tafel. Normalerweise war der Dachs elegant gekleidet und trug einen Schlüsselbund um den Hals. Nicht so heute. Er sah ganz schön seltsam aus.
»Ah Mona, da bist du ja endlich!«, sagte Tilda. »Setz dich hierher. Sieht Herr von Walde nicht fantastisch aus?«
»Warum hat er seinen Schlafanzug an?«, fragte Mona flüsternd, während sie sich neben dem roten Eichhörnchen niederließ.
»Das ist kein Schlafanzug.« Tilda lachte. »Er hat sich als Sankt Schlummer verkleidet, du weißt schon.«
Mona schüttelte den Kopf. »Ich wusste gar nicht, dass es tatsächlich einen Sankt Schlummer gibt. Ich dachte, das sei nur der Name für