: Michael Aßländer
: Adam Smith zur Einführung
: Junius Verlag
: 9783960600435
: 1
: CHF 10.80
:
: Renaissance, Aufklärung
: German
: 216
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Adam Smith (1723-1790) gilt als Vater der 'modernen' Ökonomie. Mit der Metapher der 'unsichtbaren Hand' schuf er die theoretische Grundlage einer auf Selbststeuerung beruhenden Marktwirtschaft, in der ein dem Markt innewohnender Automatismus stets zur optimalen Güterverteilung führen und damit die Wohlfahrt aller garantieren soll. Vielfach vergessen wird, dass Adam Smith seine ökonomische Theorie ausgehend von moral- und rechtsphilosophischen Überlegungen formuliert. Die Kenntnis der smithschen Moralphilosophie bildet eine unabdingbare Voraussetzung für das Verständnis der normativen Grundlagen seines ökonomischen Werkes. Ökonomie und Moralphilosophie stellen für Smith zwei Bereiche der praktischen Philosophie dar, die nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können.

Michael Aßländer ist Professor für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Universität Kassel.

3. Die Theorie der ethischen Gefühle


Dugald Steward, einer der ersten Biographen Adam Smiths, beschreibt die Aufgabe der Moralphilosophie in der smithschen Sichtweise als eine zweifache: Zum einen soll sie klären, vermittels welcher Eigenschaften wir in die Lage versetzt werden, überhaupt eine Vorstellung von Moral und Unmoral auszubilden. Zum Zweiten ist es die Aufgabe der Moralphilosophie, ihre Untersuchungsgegenstände zu analysieren, d.h. nach den gemeinsamen Eigenschaften dessen zu forschen, was wir als tugendhaft, richtig, gut etc. bezeichnen und was uns letztlich zum Handeln bewegt.94 Die klassische Frage der schottischen Moralphilosophie, die Smith mit seinen Lehrern Hume und Hutcheson teilt, lautet also: »Wie kommt es, dass wir gewisse Handlungen und Zustände missbilligen, und worauf begründen sich unsere Urteile über Recht und Unrecht? Die Methode, deren man sich bei diesen Untersuchungen bedient, ist die […] der Beobachtung und Erfahrung.«95

Smiths Hauptwerk gliedert sich in sieben Teile: Teil eins beschäftigt sich ausführlich mit den Gründen, warum wir die Affekte unserer Mitmenschen als angemessen oder unangemessen betrachten, und der Unterscheidung verschiedener Affekte, die dieses Urteil in unterschiedlichem Maße beeinflussen. Der zweite T