II
Maras Flugzeug hatte Verspätung. Ich überlegte, ob ich ihr Blumen kaufen sollte, oder Schokolade oder irgendein Kuscheltier (ich musste grinsen beim Gedanken, ihr eine Stoffkatze zu schenken), aber dann entschied ich mich dagegen. Wenn ich ihr wie ein verliebter Dackel den Hof machte, glaubte sie am Ende, ich würde ihr das Skype-Fiasko durchgehen lassen.
Die Schiebetür öffnete sich, und Mara kam heraus; irgendein Typ redete auf sie ein, er war groß und verkrampft jugendlich gestylt, aber seine Stoppelglatze täuschte nicht über seinen Haarausfall hinweg. Ein Poser. Mara lachte; sie schaute ihn an mit ihrem intensiven Blick, der die Umgebung um dich herum ausblendet und dich in den Mittelpunkt des Raums schiebt, als wäre alles außerhalb deiner Silhouette weggephotoshopt. Sogar die Geräusche sind gedämpfter. So hatte sie früher mich angeschaut.
Ich musste Mara am Arm festhalten, sonst wäre sie glatt an mir vorbeigerannt. Sie riss den Blick von Loverboy los, als würde sie ein Pflaster abziehen, und schaute mich erst überrascht, dann schuldbewusst und schließlich ärgerlich an.