: Kim Henry, Anna Keller, Lilli Wiemers
: Romana Traumziele der Liebe Band 18
: Cora Verlag
: 9783733744748
: Romana Traumziele der Liebe
: 1
: CHF 5.30
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

HIMMLIS HE WUNDER WERDEN WAHR von ANNA KELLER
Im Weihnachtspostamt von Himmelstadt beantwortet Luzia liebevoll die Wunschzettel der Kinder, die an das Christkind geschrieben haben. Ein Brief rührt sie zu Tränen: Johann vermisst seine Mami so sehr! Obwohl Luzia seine Adresse nicht kennt, macht sie sich auf die Suche nach ihm ... und findet seinen Vater. Wie wird der verwitwete Architekt reagieren, wenn sie ihm von Johanns sehnsüchtigsten Wunsch erzählt?
SCHLITTENFAHRT INS WINTERGLÜCK von LILLI WIEMERS
Was für ein eingebildeter Kerl! Zimmermädchen Josefine ist empört über die Arroganz von Hollywoodstar Russell Bishop. Doch als das Schicksal sie zwingt, eine gemeinsame Nacht in einer einsamen Berghütte zu verbringen, ahnt sie plötzlich, dass auf Russells Seele ein Schatten liegt ... Kann der Zauber der Weihnacht sein verletztes Herz heilen?
LEBKUCHENKÜSSE UND ZIMTSTERNDUFT von KIM HENRY
Der nostalgische Christkindlesmarkt in Nürnberg, festliche Klänge, verschneite Gassen - all das erinnert Schlossbesitzer Maximilian von Ebner an die schrecklichste Zeit seines Lebens! Aber die hübsche Marlene versucht, ihn mit verführerischen Lebkuchenküssen von der Kraft der Liebe zu überzeugen. Wer er wirklich ist, darf Marlene jedoch nie erfahren ...



<p>Kim Henry ist das Pseudonym des deutsch-dänischen Autorinnen-Duos Nicole Wellemin und Corinna Vexborg. Corinna und Nicole lernten sich 2011 in einem Hobby-Schriftstellerforum kennen und stellten bald fest, dass sie die Leidenschaft für romantische Geschichten mit Happy End teilen. Seither lassen sie das Internet zwischen der dänischen Insel Fünen und dem bayerischen München glühen. Über eine Entfernung von über tausend Kilometern hinweg entstanden auf diese Weise zahlreiche Romane, von denen einige es bereits auf die BILD-Bestsellerliste geschafft haben.</p>

2. KAPITEL

Johann hasste diese Stadt, in der er nicht Fahrrad fahren durfte, weil sein Vater meinte, dass er nicht unverletzt über die große Kreuzung auf dem Schulweg kommen würde. Diese Stadt, in der er nie auf einen Berg oder eine Wiese schaute, sondern fast nur gegen Häuserwände. Er musste schon den Kopf ganz nach hinten biegen, um den Himmel zwischen all den hohen Häusern sehen zu können. Das machte er oft, weil er hoffte, seine Mutter könnte ihm dann in die Augen sehen, auch wenn er selbst sie dort oben nicht entdeckte. Mit seinem Vater wohnte er in einem der modernen Wohnblocks in der Hafencity. Allein der Weg vom Aufzug in die Wohnung im achten Stock dauerte länger als der Weg zur Schule in Himmelstadt. Da nützte es auch nichts, dass sein Vater sagte, dass er hier aber zum Gymnasium laufen könnte, während Himmelstadt so klein war, dass es nur eine winzige Grundschule gab. Aber in der saß immerhin sein bester Freund Leo, den er fast genauso vermisste wie seine Mutter.

„Meinst du, dein Vater kommt gleich?“, fragte Lena, eine Betreuerin aus der Ganztagsschule, die mit Johann auf dem Schulhof wartete, bis er als letztes Kind endlich abgeholt würde.

„Natürlich. Sie brauchen nicht auf ihn zu warten. Ich setze mich einfach vor das Schultor, dann können Sie nach Hause gehen. Wirklich“, antwortete Johann nachdrücklich. Die junge Frau strich ihm über die braunen Locken und schaute ihn mitfühlend an.

„Natürlich lasse ich dich nicht alleine! Und da hinten kommt dein Vater auch schon!“ Sie zeigte in Richtung Schultor. Da entdeckte Johann auch, wie sein großer Vater, der die gleichen braunen Locken hatte wie er, auf den Schulhof schritt, als hätte er einen unangenehmen Gerichtstermin. Der Kragen seines schwarzen Wintermantels war hochgeschlagen, der Blick gesenkt. In der einen Hand hielt er noch seine Laptoptasche. Johann wusste, dass das bedeutete, dass er sich heute Abend wieder einmal weiter an die Arbeit setzen würde. Am liebsten wäre Johann in die Arme seines Vaters gerannt, aber er wartete nur stumm, bis dieser bei ihm war, während Lena sich verabschiedete. Er hatte das Gefühl, sein Vater wäre aus Stein. Wie eine Statue, an der man sich nur stoßen, und dann abprallen würde, wenn man auf sie zurannte. Als Mama noch gelebt hatte, war das ganz anders gewesen.

„Servus Papa“, sagte er nur matt, als der ihn erreicht hatte. Immerhin schob er seine freie Hand in die des Jungen, während sie zusammen zur nächsten U-Bahnstation liefen.

„Können wir am Wochenende nicht mal nach Hause fahren? Ich vermisse Oma und Opa. Und der Weihnachtsmarkt hat bestimmt schon offen“, fragte Johann seinen Vater, als sie fast zu Hause angekommen waren.

„Du weißt genau, dass ich am Samstag auch arbeiten muss. Das neue Hafenquartier plant sich nicht von alleine, und nächste Woche müssen wir die Pläne präsentieren“, antwortete sein Vater und blieb vor ihrem Haus stehen. Sie spiegelten sich in der Eingangstür, die im Gegensatz zu der Tür zu Hause völlig frei von einer persönlichen Note war. Na ja, so richtig schön war der Kranz mit Weihnachtssternen am Ende auch nicht mehr gewesen, der auch ein halbes Jahr nach dem Tod seiner Mutter an der Holztür gehangen hatte.

„Und Sonntag?“, hakte Johann nach.

„Für einen Tag ist der Weg viel zu lang“, entgegnete der Vater.

„Ich könnte auch Freitag in den Zug steigen und allein zu Oma und Opa fahren. Dann könntest du ganz in Ruhe arbeiten.“ Johann gab nicht auf.

„Auf gar keinen Fall. Das ist viel zu gefährlich“, entgegnete er, schaute seinen Sohn an und lächelte auf einmal zaghaft, als wäre ihm gerade aufgefallen, dass er doch eigentlich Glück hatte mit diesem kleinen Jungen.

„Aber weißt du was, Johann? Hamburg hat auch tolle Weihnachtsmärkte. Es gibt einen direkt in der Nähe der Elbphilharmonie. Wir bringen eben Laptop und Schulranzen nach oben, und dann gehen wir dort hin. Was hältst du davon? Wir können dort auch etwas zu Abend essen!“, schlug er vor.

„Okay, gerne“