Vielleicht lieben wir unsere Katzen so sehr, weil wir ihnen auf einer gemeinsamen Gefühlsebene begegnen können. Katzen sind sehr emotionale Tiere, sie teilen sich gegenseitig und auch uns Menschen mit – ob sie nun gerade aus purer Lebensfreude umhertollen, die Nachbarskatze abgrundtief verachten oder aber an unserem Krankenbett wachen, um tröstenden Kontakt aufzunehmen. Sie gelten als wahre Meisterinnen der Emotionsübertragung und sind in der Lage, uns das gesamte Spektrum ihrer Gefühlswelt mitzuteilen. Gerade deshalb hat der Kontakt mit Katzen einen therapeutischen Nutzen, der in vielen Studien wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte. Sie lieben uns, wenn wir ihnen mit viel Respekt, Toleranz und Liebe entgegentreten. Aber sie grenzen sich sehr deutlich ab, wenn wir ihnen unangenehm zu nahekommen. Auch aus diesem Grund werden Katzen in vielen therapeutischen Einrichtungen, Seniorenheimen und sogar Justizvollzugsanstalten zur Therapie und Resozialisierung der Menschen eingesetzt. Welch ein wunderbares Tier ist die Katze, dass sie uns über ihr Kätzischsein hilft, unsere Menschlichkeit nicht zu verlieren. Dabei bleibt jede Katze eine einzigartige, vielschichtige Persönlichkeit, die eine ganz eigene emotionale Landschaft besitzt.
Unter Emotionen verstehen die Verhaltensforscher das persönliche, individuelle Erleben von inneren Zuständen, äußeren Reizen oder bewussten Denkprozessen. Nach außen sichtbar werden die Emotionen einer Katze für uns nur durch die verschiedensten körpersprachlichen Verhaltensweisen. Die Katze empfindet Situationen auf eine bestimmte Art und Weise, damit das Gehirn angemessen reagieren und eine Handlung einleiten kann. Ziel der Emotionen ist es, ein seelisches Gleichgewicht zu erhalten oder wiederherzustellen.
Die selbstbewusste Katzenpersönlichkeit verrät sich schon durch ihre Körpersprache.
Die Gehirne von Katzen sind zwar viel kleiner als unsere, in ihrer Funktionsweise unterscheiden sie sich jedoch nicht so stark, wie man vermuten könnte. Die Aktivität einzelner Hirnbereiche gleicht der Aktivität der entsprechenden Bereiche im menschlichen Gehirn. Daher kann durchaus davon ausgegangen werden, dass Katzen vergleichbare Emotionen