: G. F. Unger
: G. F. Unger 1977 Todesspiel in Warlock
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732571284
: 1
: CHF 1.60
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: Spannung
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Weil der alte Casey Latimer ihm das Leben gerettet hatte, war Jake Kelly ihm noch einen Gefallen schuldig. Doch was Latimer nun von ihm verlangte, würde ihn mitten in die Hölle führen ...

***

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.

Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.

Jede Woche erscheint ein neues Abenteuer von G. F. Unger.
Alle Folgen sind in sich abgeschlossen und können unabhängig von den anderen Folgen der Serie gelesen werden.

Immer dann, wenn er innehält, um zu verschnaufen und sich mit seinem Halstuch den Schweiß vom Gesicht und von der Stirn zu wischen, betrachtet er seine beiden treuen vierbeinigen Gefährten böse und drohend.

»Oh, ihr zwei grauen Gurken«, knirscht er, »wenn ihr mich ohne Grund hier zum Schwitzen gebracht haben solltet, dann …«

Er vollendet die Drohung nicht. Sie ist ja auch nicht ernst gemeint, denn er liebt die beiden Langohren. Und diese wissen es längst.

Als das Loch etwa einen Yard tief ist und einen Durchmesser von gut zwei Yards hat, will er aufgeben.

Doch da stößt er mit der Schaufel auf etwas Hartes. Er brummt überrascht, lässt die Schaufel fallen, klettert aus dem Loch und holt sich die Spitzhacke.

Mit aller Kraft schlägt er die Hackenspitze in die Stelle, wo er zuvor mit der Schaufel nicht hineinkommen konnte. Er benutzt den Hackenstiel als Hebel, und mit diesem Hebelarm und seiner Muskelkraft bricht er unter dem sandigen Erdreich etwas los, holt es dann mit beiden Händen heraus.

Er kennt sich aus mit Gold und Silber.

Und so weiß er, dass er einen Silberbrocken aus einer Ader herausgebrochen hat, etwa so groß wie seine Wasserflasche. Es ist ihm in derselben Sekunde auch schon klar, dass er auf eine Silberader stieß.

»O Moses«, flüstert er heiser, »o du lieber Moses. Da werde ich wohl doch noch mal eine gewaltige Kerze spendieren müssen in irgendeiner Kirche. Mann, o Mann, dieser Brocken ist aus einer Silberader!«

Er wirft den Silberbrocken aus dem Loch und schlägt die Spitzhacke noch mehrmals in die Silberader. Und jedes Mal holt er einen ähnlich großen Brocken Silbererz heraus.

Dann aber verharrt er staunend. Denn sein Glück ist noch nicht zu Ende. Er hat noch größeres Glück als eben, und er kann es gar nicht glauben.

Er verharrt bewegungslos, starrt vor seinen Füßen auf den Boden und flüstert fortwährend: »Das gibt es nicht! Nein, das gibt es nicht! Was ist denn los? Was passiert denn hier? Ich werd verrückt, nein, ich bin es schon! Denn was ich hier sehe und erlebe, das kann nicht sein.«

Seine Füße stehen nun schon fast bis zu den Stiefelrändern im Wasser. Bald wird es ihm in die Stiefel laufen. Aber weil seine Sohlen ohnehin schon durchgelatscht sind, hat er längst nasse Füße.

Das Wasser steigt sprudelnd durch das Loch, das er in die Silberader schlug, wie aus einer unterirdischen Kanalröhre.

Die unterirdische Quelle wäre sonst wahrscheinlich viele Meilen weiter geflossen. Doch jetzt steigt sie hier zu Tage.

Sie wird nicht nur das Loch füllen, das Casey Latimer grub, nein, wahrscheinlich wird hier in der Senke über der Silberader ein kleiner See entstehen. Die Ader wird aber dennoch leicht auszubeuten sein. Denn auch unterirdische Quellen kann man bändigen und u