: Anonym
: venusbooks
: Die schöne Sklavin und andere Haremsgeschichten
: venusbooks
: 9783958856172
: 1
: CHF 3.50
:
: Hauptwerk vor 1945
: German
: 197
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sündige Geschichten aus dem alten Orient: Der erotische Klassiker 'Die schöne Sklavin' jetzt als eBook bei venusbooks. Hinter den Mauen des Harems öffnet sich ein Paradies der Sinne und der Lust: Obwohl sie mit einem Scheich verheiratet ist, weiß die schöne Armud nichts über die Freuden der Liebe. Erst als sie einem jungen Damaszener begegnet, entbrennt ein wildes Verlangen in ihr - und nur er kann es stillen. Ihre erotischen Abenteuer sind umso lustvoller, da ständig die Gefahr droht, entdeckt zu werden ... Auch die junge Mihr wird von mehr als einem Mann begehrt - doch keinem gelingt es, sie zu erobern. Bis sie dem König begegnet, der die heißblütige Schönheit um jeden Preis bändigen will. Im leidenschaftlichen Spiel mit ihr muss er alles riskieren ... Der erotische Klassiker aus dem Land der Morgenröte: Die Sammlung ebenso provokanter wie prickelnder exotischer Abenteuer lockt mit sündigen Eskapaden!

Die lüsterne Lieblingsfrau


In Ispahan lebte einstmals ein reicher Kaufmann, der weit durch die Welt zog, von Konstantinopel nach Bagdad, Kairo und Indien. Er reiste und handelte noch mit seiner Ware, als er bereits ein Greis war.

So zog er denn auch einmal durch das Land Irak und kam in die Nähe der Stadt Karadsch. Dort sah er auf der Dorfstraße ein wunderschönes nacktes Kind spielen, mit weißer Hautfarbe, goldigem Haar und roten Wangen, das ihmüber alle Maßen gefiel. Er nahm das Kind in seine Arme, untersuchte es, stellte fest, daß es ein Mädchen war, liebkoste es und gab ihm den Namen Armud (d. h. Birne). Dann erkundigte er sich nach den Eltern des Kindes und erfuhr, daß der Vater ein armer Tagelöhner war.

Der reiche Kaufmann sprach zu den armen Leuten:

»Ich habe euer Kind gesehen und es liebgewonnen. Es ist ein reizendes Mädchen, und ich habe die Absicht, es in meinen Harem zu nehmen, wenn es herangereift ist. Deshalb will ich mit euch einen Vertrag machen, nach dem ich Anspruch auf euer Kind habe, wenn es zum Weibe herangewachsen sein wird. Ich will euch eintausend Goldstücke dafür zahlen. Wenn ihr bereit seid, auf diesen Vertrag einzugehen, sollt ihr die Hälfte dieser Summe sogleich erhalten, den Rest aber nach zehn Jahren, wenn ich komme, Armud als meine Frau zu holen.«

Der Mann und die Frau gingen ein wenig beiseite, und der Mann sagte zu seiner Frau:

»Wie denkst du darüber? Ich meine, wir können auf das Angebot des Scheichs eingehen. Unsere Not hat dann sofort ein Ende. Er ist alt, und wer weiß, ob er nach zehn Jahren noch am Leben ist; denn es ist für eine junge Frau ja kein Glück, einen alten Mann zu bekommen. Aber sie wird dann immerhin ein gutes Leben haben, während sie hier doch nur an einen armen Schlucker gerät.«

Die Frau antwortete:

»Du hast recht, und ich denke wie du. Schließe mit ihm unter Zeugen den Vertrag ab, und laß dir die fünfhundert Goldstücke aushändigen. Dann wollen wir das Kind gut erziehen und es pflegen.«

»O Scheich«, sprach darauf der Vater des Kindes zu dem Kaufmann,»ich bin mit deinem Vorschlag einverstanden. Und wenn du nach zehn Jahren wiederkommst, sollst du eine gesunde, schöne und unversehrte Jungfrau in Empfang nehmen.«

»Inschallah«, antwortete darauf der Kaufmann.

Dann ließ er den Dorfältesten herbeirufen, der den Vertrag bestätigen mußte.

Darauf zog der Kaufmann weiter.

Der Kaufmann hatte eine Anzahl Frauen. Aber die meisten waren alt, und die jüngste hatte er vor einigen Jahren genommen. Deshalb sagte er sich, da er ans Sterben nicht dachte, daß diese nach zehn Jahren ersatzbedürftig sei. Schon jetzt nahm er sie– wie anfangs– nicht mehr auf seinen Reisen mit.

Er war aber ein Liebhaber von Frühgemüse, was für alte Männer ein sicheres Zeichen dafür sein soll, daß sie noch lange leben werden. Besonders zog er junge Schoten vor, die er aufbrach und mit Spargelspitzen genoß.

Nachdem ein Jahr um war, zog er wieder in die Gegend von Karadsch, besuchte die kleine Armud, beschenkte sie mit reizenden Gewändern und Spielsachen und gab auch ihren Eltern reichlich.

Jedes Jahr unternahm er diesen Besuch, und im zehnten Jahre kam er mit einer Last von Kleidern, Tüchern und Schmucksachen, um Armud als seine Frau mitzunehmen. Sie war groß, ihr lockiges Haar braun geworden, ihre Hüften waren breit und fest, und ihr Busen glich zwei reifen Pfirsichen. Der Heiratsvertrag wurde abgeschlossen, er gab den Eltern anstatt der fünfhundert Goldstücke noch eintausend. Dann begab er sich in eine Kammer mit ihr, wo er ihren Leib in Augenschein nahm und sich mit ihr die ganze Nacht hindurch erfreute, worüber die Eltern, die nebenan schliefen und alles vernahmen, erstaunten; denn der Kaufmann war seit jener Zeit, da er zum erstenmal gekommen war, zehn Jahreälter geworden und bereitsüber achtzig Jahre alt.

Am anderen Tage reiste das neuvermählte Paar ab. Seitdem hatte der Alte die junge Schote andauernd unter Augen und verbrachte jede Nacht an ihrer Seite.

Eines Tages nun befand er sich mit seiner Karawane auf dem Wege nach Bagdad. Sein schönes Weib Armud saß– von herrlichen Gewändern umhüllt– auf einem prachtvollen Kamel. Unterwegs hatte ihn nun ein Reisender gebeten, sich ihm anschließen zu dürfen. Er war ein junger Mann, der Sohn eines angesehenen Kaufmannes von Damaskus, und reiste in Geschäften seines Vaters nach Bagdad, schön gewachsen, mit vollem Gesicht, dunklem Bart und großen, tiefschwarzen Augen.

Der alte Kaufmann hatte auf jeden ein scharfes Auge, der in seines jungen Weibes Nähe kam. Deshalb gab er nur ungern dem jungen Mann die Erlaubnis. Nachdem sich aber herausgestellt hatte, daß er den Vater des Reisegefährten kannte, und dieser ihm erzählte, daß er selbst verheiratet sei, schwand sein Mißtrauen. Und schließlich gewann er zu ihm ein so großes Zutrauen, daß er gelegentlich sein junges Weib seinem Schutze anvertraute.

Als die Karawane sich nun eines Morgens auf dem Wege befand, w