: Julia Mandry
: Armenfürsorge, Hospitäler und Bettel in Thüringen in Spätmittelalter und Reformation (1300-1600)
: Böhlau Verlag
: 9783412505530
: Quellen und Forschungen zu Thüringen im Zeitalter der Reformation
: 1
: CHF 112.30
:
: Geschichte
: German
: 1052
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die Studie zeichnet die Entwicklungslinien der öffentlichen Armenfürsorge im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Thüringen nach und ermöglicht tiefe Einblicke in die Lebensverhältnisse der Armen. Dabei werden die Rechtssetzung, Strukturen und Praktiken des Almosenwesens, der Findel- und Waisenkindbetreuung, der Hospitäler und Siechenhäuser sowie der im Reformationszeitalter allerorts eingerichteten Gemeinen Kästen untersucht und der Bettelproblematik sowie den Facetten des dazugehörigen sozialen Milieus gegenübergestellt. Im Spannungsfeld von unterstützender Fürsorge und stigmatisierender Ablehnung treten sowohl Innovationskraft und Tatendrang als auch Verständnisgrenzen und Versorgungsdefizite in den Thüringer Städten und Dörfern deutlich hervor.

Julia Mandry studierte Mittelalterliche Geschichte, Kunstgeschichte und Alte Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universitä Jena. Von 2013 bis 2016 war sie hier Stipendiatin im Forschungsprojekt »Thüringen im Jahrhundert der Reformation».
Cover1
Title Page4
Copyright5
Table of Contents6
Body14
Vorwort14
I. EINLEITUNG16
1. Einführung ins Thema16
2. Forschungsstand18
3. Methodik24
4. Fragestellung28
II. ARMUT34
1. Formen der Armut34
1.1. Definitionen und Armutstypisierungen34
1.2. Bedürftigkeit als quantitativer und sozialer Bestandteil der städtischen Bevölkerung37
2. Armutsursachen40
3. Das Armuts- und Arbeitsverständnis im Wandel der Zeit45
4. Beurteilung und Lebenswelten50
4.1. Wohnsituation, Sozialtopographie und Strukturen fern der Sesshaftigkeit50
4.2. Der Bettler und sein Tagewerk52
4.3. Selbst-, Fremd- und Gruppenwahrnehmung55
III. ARMENFÜRSORGE58
1. Definition und theologische Grundlagen58
2. Hospitäler als zentrale Anstalten der Armenfürsorge61
2.1. Historische Entwicklung und Kommunalisierung61
2.2. Verwaltungsstrukturen und Pfründnerwesen64
2.3. Alltägliches Zusammenleben im Hospital68
2.4. Sondersiechenhäuser71
2.4.1. Krankheitsbilder von Lepra, Syphilis, Pest und Ergotismus71
2.4.2. Siechenschauen und Absonderung von der Gesellschaft75
2.4.3. Lebensumstände der Infektiösen78
2.5. Umgang mit psychisch Kranken und kognitiv bzw. geistig Behinderten81
2.6. Fürsorge für Waisen, Findelkinder, Pilger und Fremde82
3. Spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Entwicklungen84
3.1. Reifungsprozess vom 14. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts84
3.1.1. Moralische Funktionsprinzipien im Kontrast zum unlauteren Bettel – die Entstehung eines Bedrohungsszenarios84
3.1.2. Erste Ordnungen in Nürnberg, Straßburg und auf Reichsebene89
3.2. Entwicklungszusammenfassung und -wegweiser ins 16. Jahrhundert: Kommunalisierung, Rationalisierung, Bürokratisierung und Pädagogisierung mit Disziplinierung92
3.3. Das 16. Jahrhundert unter dem Einfluss der Reformation102
IV. REICHSSTADT NORDHAUSEN112
1. Vorreformatorische Armenfürsorge114
1.1. Statuten114
1.2. Mittelalterliche Versorgungssituation118
2. Nachreformatorische Armenfürsorge124
2.1. Die Reformation in Nordhausen124
2.2. Weiterentwicklung der rechtlichen Bestimmungen und obrigkeitlichen Ordnungsmaßnahmen127
2.3. Maßnahmen der Armenfürsorge137
2.3.1. Die Palmarum-Spende137
2.3.2. Wohltätige Stiftungen im Geiste des Evangeliums143
3. Armut und Kriminalität146
4. Hospitäler in Nordhausen152
4.1. Hospital St. Georgi152
4.2. Siechenspital St. Cyriaki154
4.3. Hospital St. Martini163
4.4. Pilger- und Fremdenspital St. Elisabethen170
V. REICHSSTADT MÜHLHAUSEN174
1. Vorreformatorische Armenfürsorge178
1.1. Statuten178
1.2. Mittelalterliche Versorgungssituation180
2. Nachreformatorische Armenfürsorge182
2.1. Die Reformation in Mühlhausen182
2.2. Weiterentwicklung der rechtlichen Bestimmungen und obrigkeitlichen Ordnungsmaßnahmen187
2.3. Maßnahmen der Armenfürsorge203
2.3.1. Die Palmarum-Spende203
2.3.2. Der Gemeine Kasten in der Praxis209
2.3.3. Nachrichten über die Armensituation, Unterstützungs-reaktionen des Rates und wohltätige Stiftungen im Geiste des Evangeliums227
3. Hospitäler in Mühlhausen237
3.1. Hospital St. Antonii237
3.2. Siechenhof Aemilienhausen245
3.2.1. Gründungssage und offene Fragen zur Datierung, der Pfarreizugehörigkeit sowie zum Patronat245
3.2.2. Innere Ordnung und Siechenschauen248
3.2.3. Haushalt, Alltag und Auseinandersetzungen257
3.3. Hospital St. Margareten266
3.4. Hospital St. Jakobi273
3.5. Armenhospital im Dominikanerkloster, Brückenhospital St. Magdalenen und Siechenhäuser im Landgebiet277
VI. DAS MAINZISCHE ERFURT280
1. Vorreformatorische Armenfürsorge288
1.1. Statuten288
1.2. Mittelalterliche Versorgungssituation294
2. Nachreformatorische Armenfürsorge305
2.1. Die Reformation in Erfurt305
2.2. Weiterentwicklung der rechtlichen Bestimmungen und obrigkeitlichen Ordnungsmaßnahmen309
2.3. Maßnahmen der Armenfürsorge314
2.3.1. Das Reiche Almosen314
2.3.2. Der Gemeine Kasten in der Praxis316
2.3.3. Nachrichten über die Armensituation, Unterstützungs-reaktionen des Rates und wohltätige Stiftungen324
3. Hospitäler in Erfurt337
3.1. Vier vor der Reformation eingegangene Hospital- u