: Christina Hollis
: Ein Palazzo für die Liebe
: Cora Verlag
: 9783733744724
: Romana Herzensbrecher
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Olivenhaine, Pinien, sanfte Hügel: In der Toskana hat Larissa einen alten Palazzo geerbt. Unerwartet bietet der faszinierende Antonio seine Hilfe bei der Renovierung an, und Hals über Kopf verliebt Larissa sich in ihn. Bis sie erfährt, wer der feurige Italiener wirklich ist ...



<p>Christina Hollis wurde ein paar Meilen entfernt von Bath* in der englischen Grafschaft Somerset geboren. Sie schreibt, seitdem sie und einen Stift halten konnte. Ihr erstes Buch bestand aus ein paar Sätzen über Puppen, die in einem Korb lebten. Damals war sie drei Jahre alt! Die Schule verließ sie mit sechzehn. Sie arbeitete als Aushilfskraft in der Marketingabteilung eines Finanzinstitutes. Ihren Ehemann lernte sie bei einem Blind Date kennen und lieben, und sie heiraten schon nach wenigen Monaten. Zum Zeitvertreib schrieb sie in ihrer Freizeit und kam in die engere Wahl für einen Buchpreis. Ihr Ehemann schlug vor, sie solle doch hauptberuflich schreiben. Über die nächsten Jahre hinweg verfasste Christina ein halbes Dutzend längerer Romane, viel Sachliteratur für Magazine und bekam zwei Kinder. Im Jahr 2000 nahm sie an einem College- Kurs für kreatives Schreiben teil, um ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Ihre Studienfreunde drängten sie dazu, das Manuskript beim englischen Liebesroman-Verlag Mills& Boon einzureichen. Ausgerechnet am Geburtstag ihres Sohnes erhielt sie die Zusage für die Veröffentlichung. Überglücklich veranstaltete sie ein Fest für ihre Familie. Christinas Hobbys sind Kochen und Gartenarbeit. Natürlich hat sie stets ein Buch griffbereit. Selbstverständlich am liebsten Liebesromane. Verheiratet mit dem romantischsten Mann der Welt, genießt sie ihr Leben und ihren Beruf - den sie für den besten der Welt hält.</p>

1. KAPITEL

Milde Nachmittage in der Toskana waren wie geschaffen dafür, Leute zu beobachten. Allerdings versuchte Rissa, ihre Neugier zu verbergen, während sie von Signor Mazzini durch das Gedränge geführt wurde.

„Der verstorbene Conte hat Sie ja sicher mit den Freuden derpasseggiata bekannt gemacht, Contessa. Um diese Zeit gehen wir alle gern frische Luft schöpfen.“ Rot im Gesicht und schwitzend, schlängelte sich Signor Mazzini mit seiner Klientin durch die Menschenmenge auf dem Dorfplatz.

„Mein Mann hat mich niemals in seine Heimat Italien mitgenommen, Signore. Nach unserer Hochzeit haben wir Amerika selten verlassen.“ Rissa bemühte sich, nicht enttäuscht zu klingen. Sie hatte vieles aufzuholen. Zu seinen Lebzeiten hatte es nur einen einzigen verunglückten Besuch bei ihr zu Hause in England gegeben. Jetzt, da sie frei und ungebunden war, hielt der Nachlass ihres Mannes sie ebenso gefangen wie früher ihre Ehe. Mit seinem verschwenderischen Lebensstil hatte Luigi das gesamte Vermögen der Tizianos aufgebraucht. Übrig war lediglich der schon lange leer stehende Palazzo, der den Namen seiner Familie trug. Bisher hatte Rissa den Besitz nur aus einiger Entfernung gesehen. An diesem Tag hatte sie zum ersten Mal Gelegenheit, sich das einzige verbleibende Grundstück der Alfere-Tizianos anzusehen.

Während Signor Mazzini vor dem hohen Tor nach seinen Schlüsseln suchte, fühlte sich Rissa beobachtet. Dass die Dorfbewohner neugierig sein würden, hatte sie erwartet, aber dies jetzt empfand sie irgendwie anders.

Mit einem freundlichen Lächeln drehte sie sich um. Es verschwand, sobald sie den Mann sah, der nur wenige Meter entfernt an einem der vielen auf dem Dorfplatz aufgestellten Cafétischen saß und sie anstarrte.

„Buon giorno!“

Ihr Beobachter antwortete nicht. Er war gut angezogen, und sie hätte ihn vielleicht sehr attraktiv gefunden, wenn sein Gesichtsausdruck nicht gewesen wäre. Ihr war, als würde der Mann sie mit seinem herausfordernden wütenden Blick durchbohren. Schaudernd wandte sie sich ab und folgte Signor Mazzini auf das große Grundstück, froh, dass er hinter sich wieder abschloss.

Die Erleichterung hielt nicht lange an. Vom Tor war es ein Weg von zehn Minuten bis zum Haus, und Rissa verlor den Mut, während sie sich in der wuchernden Wildnis umsah. Umgestürzte Bäume hatten an mehreren Stellen die Gartenmauer beschädigt. Große Reparaturen bedeuteten hohe Rechnungen.

Blind vor Liebe hatte sie Luigi geheiratet. Im Lauf der Jahre hatten sie sich mit ihrem traurigen Geheimnis abgefunden, und Rissas Liebe hatte sich verändert. Dann war er mit seinem Sportwagen bei einhundertneunzig Stundenkilometern von der Straße abgekommen.

Luigis Tod riss sie aus ihrem tranceartigen Leben. Den nächsten Schock erlitt Rissa, als sie entdeckte, dass alle Konten ihres Mannes so gut wie leer waren und sie der letzte Mensch auf der Welt war, der den Namen Alfere-Tiziano trug. Was jedoch auch ein starkes Verantwortungsgefühl in ihr weckte. Sie musste Luigi zuliebe unbedingt den Schein wahren, und sie musste diesen mysteriösen Palazzo sehen. Also gab sie fast ihr ganzes Geld für ein einfaches Ticket nach Italien aus – und verliebte sich sofort in die romantische Gegend. Aber sie wusste, dass dieser baufällige Besitz niemals auf einen rechtmäßigen Erben übergehen konnte.

Nach Luigis Tod hatte es Rissa einige Wochen lang wieder großen Kummer bereitet, dass ihre Ehe kinderlos geblieben war. Trotz ihrer prekären Finanzlage hatte sie abgelehnt, als von AMI Holdings – anscheinend ein bedeutendes internationales Bauunternehmen – ein außergewöhnlich großzügiges Angebot für den Palazzo Tiziano gekommen war. Der Verkauf hätte ihr mehr als genug Geld eingebracht, um zurück nach London zu ziehen. Nur hatte sie das Gefühl, ihrem angenommenen Familiennamen