: Christian Hühn, Birgit Zürn, Sebastian Schwägele, Sarah Hofmann, Friedrich Trautwein
: Planspiele - Analyse und Wirkungen Rückblick auf den Deutschen Planspielpreis 2015 und 2017
: Books on Demand
: 9783752838213
: 1
: CHF 17.90
:
: Erwachsenenbildung
: German
: 172
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der neunte Band der ZMS-Schriftenreihe widmet sich - wie bereits die Bände 1, 3 und 6 - dem Deutschen Planspielpreis. Dieser Wissenschaftspreis wird für herausragende Studienabschlussarbeiten zum Themenfeld"Planspiele&qu t; verliehen, für Dissertationen oder Habilitationen gibt es einen Sonderpreis. Ziel ist es, Forschungsarbeiten allgemein zugänglich zu machen und durch die Vernetzung und Veröffentlichung einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Planspielmethode zu leisten. Traditionell blickt der Band auf die Ausschreibung dieses Wissenschaftspreises und die ausgezeichneten Arbeiten zurück. Im neunten Band sind gleich zwei Wettbewerbsjahre zusammengefasst - 2015 und 2017. Unter dem Titel"Planspiele - Analyse und Wirkungen" werden in diesem Band neun Beiträge der Preisträger und ausgesuchter Bewerber des Deutschen Planspielpreises 2015 und 2017 vorgestellt. Die wissenschaftlichen Arbeiten beleuchten Themen aus den Bereichen der Analyse von Planspielfaktoren und Einsatzmöglichkeiten der Planspielmethode. Sie zeigen das Potenzial auf, das in der Methode Planspiel - auch und gerade aus wissenschaftlicher Sicht - noch schlummert. Die Verleihung des Deutschen Planspielpreises fand 2017 bereits zum fünften Mal statt. Der Wettbewerb hat sich als feste Größe im wissenschaftlichen Diskurs zum Themenfeld Planspiel etabliert. Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre ausgeschrieben, die Preisverleihung findet im Rahmen des Europäischen Planspielforums statt. Die dortige Vorstellung der preisgekrönten Arbeiten ist immer ein sehr gut besuchter Programmpunkt und zeigt das große Interesse an einer wissenschaftlichen Diskussion der Lehr- und Lern-Methode Planspiel.

Anwendung von System Dynamics in Simulation und Planspiel


Christian K. Karl

Dieser Beitrag stellt die Entwicklung und praktische Erprobung eines synergetischen, bausteinorientierten Modellierungsansatzes dar, welcher sowohl zur Simulation als auch in Planspielen Anwendung finden kann. Die praktische Umsetzung wurde sowohl beim Einsatz des Simulationsprogramms Vensim als auch innerhalb von selbstentwickelten Planspielen nachgewiesen. Ebenso wird die Übertragbarkeit der Erkenntnisse aus der Simulation in Planspiele und umgekehrt vorgestellt. Für den Bereich der Planspiele ergibt sich somit zusätzlich zur klassischen Anwendung als Lehr-/ Lernmethode eine Anwendung als erfahrungsbasierte Forschungsmethode. In diesem Kontext musste die Definition des Planspielbegriffs erweitert werden.

This article presents the development and practical testing of a synergistic, module-oriented modeling approach that can be used for both simulations and educational games. The practical implementation of the modeling approach was demonstrated within the simulation program Vensim as well as within self-developed simulation games. The transferability of the findings from the simulation to the game and vice versa is also presented. In addition to the classical application as a teaching/ learning method, educational games can also be a meaningful research method based on experience. Therefore, it was necessary to expand the known definition of simulation games.

1. Einleitung


Dieser Beitrag basiert auf Karl (2014) (Deutscher Planspielpreis für Dissertationen 2015). Er erhebt nicht den Anspruch, ein umfassendes und möglichst detailliertes Bild der im Rahmen dieser Forschungsarbeit betrachteten Gebiete und Ergebnisse abzubilden. Vielmehr soll Einblick gegeben werden in den Hintergrund der Arbeit, die verschiedenen einbezogenen Domänen, ihre Beziehungen zueinander wie auch grundlegende Ergebnisse in Bezug auf das Themengebiet der Planspiele.

Motivation und Ziel

Simulationsmodelle stellen komplexe Beschreibungen von Realitäten dar zum Zwecke der Erforschung von multikausalen Vorgängen innerhalb eines Systems. Im Gegensatz dazu zeichnen sich Planspielmodelle insbesondere dahingehend aus, dass sie die Realitäten in stark verkürzter Form abbilden. Dieser Reduktionismus ist für Lehrzwecke notwendig und sinnvoll, doch liegt es in der Natur der Sache, dass solche Planspielmodelle kaum zur validen Simulation derselben Realität adaptiert werden können. Insofern steht bisher die Entwicklung eines auf reine Simulation ausgerichteten Modells, das auf Grund der umfangreichen Strukturbeziehungen detaillierter zu fassen ist, neben dem Planspielmodell, welches neben den einzelnen Elementen der ausgeschnittenen Realität vielfältige didaktische Gesichtspunkte berücksichtigen muss.

Da die personellen wie auch die finanziellen Aufwendungen zur Entwicklung und Umsetzung sowohl von Simulationen als auch von Planspielen nicht unerheblich sein können, biet