: Christian Montillon
: Perry Rhodan 2983: Kants letztes Kunstwerk Perry Rhodan-Zyklus 'Genesis'
: Perry Rhodan digital
: 9783845350837
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 2.20
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Gut dreitausend Jahre in der Zukunft: Perry Rhodan hat nach wie vor die Vision, die Milchstraße in eine Sterneninsel ohne Kriege zu verwandeln. Der Mann von der Erde, der einst die Menschen zu den Sternen führte, möchte endlich Frieden in der Galaxis haben. Davon ist er in diesen Tagen des Jahres 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung allerdings weit entfernt: In der von der Superintelligenz ES verlassenen Milchstraße machen sich Boten anderer Superintelligenzen breit, ebenso alte Feinde von ES und neue Machtgruppen. Eine dieser Machtgruppen ist der sogenannte Techno-Mahdi, der das Solsystem unter seine Kontrolle gebracht hat. Sein wichtigster Repräsentant nennt sich Adam von Aures, und er scheint nach der völligen Unabhängigkeit von allen Hohen Mächten zu streben. Bei seinen Bemühungen hat er aber etwas ausgelöst, das den Untergang der Milchstraße nach sich ziehen kann: den Weltenbrand. Der Weltenbrand wirkt sich auf die Sinne aller intelligenten Lebewesen aus - Licht wird zu grell, Wärme zu heiß, Kühle zu kalt, Geräusche zu laut. Nichts bietet echten Schutz dagegen, es gibt keine Vergleichswerte, keine echte Therapie, und nirgendwo einen Ort, der sicher ist. Auf dem Planeten Lepso entsteht in diesen Tagen KANTS LETZTES KUNSTWERK ...

1.

Geld ist nicht das Problem

 

Mein Urteil fiel vernichtend aus: »Es ist ein Elend.«

Mein Roboter Senator, der mir wieder einmal als Psychologe diente, gab nicht auf und fragte erneut nach den Gründen für meinen Trübsinn: »Etwas genauer, Asherman.«

Was sollte ich ihm sagen?

Geld war nicht das Problem:Ich habe mehr als genug davon.

Sinnlosigkeit war nicht das Problem:Meine Arbeit füllt mich aus.

Einsamkeit war nicht das Problem:Es ist wunderbar, meine Ruhe zu genießen.

»Ich weiß es nicht«, sagte ich also.

»Damit gebe ich mich nicht zufrieden.«

»Das musst du aber.«

»In diesem Fall ergibt unser Gespräch keinen Sinn mehr.«

»Einverstanden. Betrachte es als beendet.«

Ich stand auf, ging zum Fenster meines Appartements und schaute durch die – dank des automatischen Helligkeitsfilters stark getönte – Scheibe hinab. Sechshundert Meter nach unten waren keine Kleinigkeit, ich ließ mir meine Wohnung einiges kosten.

Auf Orbanas Straßen – und darüber – war eine Menge los, wie immer. Daran änderte auch der Weltenbrand nichts.

Eigentlich änderte eralles, aber in Lepsos Hauptstadt schien man geradezu trotzig darauf versessen zu sein, so weiterzumachen wie zuvor. Sich nicht in die Knie zwingen zu lassen.

»Du flüchtest, Asherman«, sagte Senator. Offenbar konnte er das Psychologisieren noch nicht beenden.

Ich drehte mich nicht zu ihm um. Etwa fünfzig Stockwerke tiefer kroch im Zeitlupentempo ein Orgiengleiter vorüber – die Hälfte der Leute darin aß von einer überreich gedeckten Tafel, die anderen badeten in einem Pool, der den größten Teil des Passagierraums füllte.

Die heißen Speisen, das Licht, die ständige Berührung des Wassers, der Lärm der Gespräche ... all das musste sie furchtbar schmerzen. Seit dem Ausbruch des Weltenbrands vor drei Wochen reagierten sämtliche Sinne hypersensibel – da ging es ihnen keinen Deut besser als mir. Aber sie feierten trotzdem, offenbar nach dem MottoJetzt erst recht.

Ich fragte mich, ob ich sie bewundern oder für verrückt halten sollte.

»Asherman!«, beharrte mein Roboter.

Unter mir tauchte eine Cheborparnerin aus dem Becken. Wasser tropfte ihr aus dem Fell. Sie legte den Kopf in den Nacken, als wollte sie zu mir hochschauen, und lachte. Ihr Gesicht blieb dabei ausdruckslos. Wahrscheinlich betäubte sie sich mit Medikamenten oder Drogen.Das war eine Flucht.

»Du glaubst also, ich würde flüchten?«, fragte ich. »Wovor? Vor dem Weltenbrand? Ich bin nicht wie diese Narren dort draußen. Ich arrangiere mich und passe mich an. Man muss das Leben so nehmen, wie es auf einen zukommt.«

Ich hörte die trippelnden Geräusche von Senators vier Krabbenbeinen, als er erst ebenfalls zum Fenster ging, dann einige Schritte an der Wand hochkletterte, bis er mit meinem Kopf auf einer Höhe stand. Sein glattes Metallgesicht, edel wie immer, drehte sich mir zu. »Mach dich nicht lächerlich! Natürlich nicht vor dem Weltenbrand. Vor dir selbst!«

Wieder stellte ich mir eine Frage, ob ich ihm für diese unverschämte Behauptung seinen Hauptsteuerchip herausreißen sollte. »Wie kommst du auf diese Idee?«, fragte ich ihn stattdessen.

»Du bist unausgeglichen. Es liegt zu lange zurück, dass du eines deiner Kunstwerke vollenden konntest.«

»Aber ich ...« Diese beiden Wort