2. KAPITEL
„Das ist deine Chance“, sagte sich Jane, als sie mit dem Auto nach Hause fuhr und sich im Rückspiegel ansah. „Heute Abend wirst du seine Verlobte sein, und es liegt an dir, es wahr werden zu lassen.“
Ein kleines, rotes Cabriolet raste direkt vor ihr Auto und Jane musste heftig in die Bremsen ihres älteren Kleinwagens treten, um einen Zusammenstoß zu verhindern.
„Na, wenn das kein schlechtes Vorzeichen ist“, schimpfte Jane laut und seufzte. „In einer Welt der roten Cabriolets kann ich mich doch gar nicht behaupten. Warum versuche ich es eigentlich?“
„Du weißt verdammt gut, was du tun solltest“, sagte sie nach einer Weile. „Du solltest deinen Job bei Trey aufgeben. Das ist der einzige Weg, um ihn aus deinen Gedanken zu bekommen.“ Sie presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. „Aber ich kann es nicht“, sagte sie leise. „Ich empfinde zu viel für ihn, als dass ich gehen könnte.“
Als Jane zehn Minuten später durch die Eingangstür ihres Apartments trat, rief ihre Mitbewohnerin Peatie ihr vom Badezimmer etwas zu.
„Dein Chef hat angerufen.“ Peaties New Yorker Akzent hörte sich untypisch melodisch an. Sie kam in den Eingangsflur. Ihr blondiertes Haar war in riesige Strähnen aufgeteilt, die in Alufolie gewickelt waren. „Er wusste nicht, ob du etwas zum Anziehen hast, das du heute Abend in diesem Schickimicki-Restaurant tragen könntest. Deshalb lässt er dir etwas von Neiman-Marcus herüberschicken.“ Sie sah Jane erwartungsvoll an. „Neiman-Marcus. Sag mal, was geht hier eigentlich vor?“
„Ach, nichts Besonderes“, antwortete Jane, wobei ein Anflug von Hoffnung ihre Wangen erröten ließ. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich muss lediglich heute Abend mit Trey ausgehen und mich als seine Verlobte ausgeben.“
„Wie bitte, was musst du tun?“
„Das hat überhaupt nichts zu bedeuten.“ Jane versuchte, ernst auszusehen, aber als sie den erstaunten Gesichtsausdruck ihrer Mitbewohnerin sah, brach sie in Lachen aus.
Peatie stemmte eine Hand in die Hüfte. „Okay, okay, ich wäre beinahe darauf hereingefallen. Aber jetzt heraus mit der Sprache. Was hast du wirklich vor?“
„Ehrlich, ich schwöre, genau das werde ich tun. Ich kann es ja selbst kaum glauben. Aber Trey möchte seinen Vater glauben machen, dass er verlobt sei. Als jedoch die Frau abgesagt hat, die diese Rolle spielen sollte, da hat er mich gefragt. Mich!“
„Sagst du mir auch die Wahrheit?“
Jane nickte