: Reiner Marcowitz
: Uwe Puschner
: Die Weimarer Republik 1929-1933
: wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
: 9783534744008
: 1
: CHF 15.80
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: 20. Jahrhundert (bis 1945)
: German
: 187
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die bewegten 14 Jahre der Weimarer Republik stellen eines der zentralen Themenfelder der Geschichtswissenschaft dar. Insbesondere die Endphase 1929-1933 wird bis heute kontrovers diskutiert. Reiner Marcowitz analysiert diese Krisenzeit der ersten deutschen Republik unter strukturellen wie chronologischen Gesichtspunkten. Er schildert ausführlich die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. Dann untersucht er die Entwicklung der Großen Koalition, der letzten demokratisch legitimierten Regierung Weimars, und die Regierungszeiten der folgenden Präsidialkanzler Brüning, Papen und Schleicher. Schließlich analysiert er den Aufstieg der NSDAP zur ?Volkspartei? und die nationalsozialistische Regierungsübernahme am 30. Januar 1933.

Reiner Marcowitz, geb. 1960, ist nach Lehrtätigkeit in Dresden seit 2007 Professor für deutsche Geschichte an der Universität Metz.

II. Der Bruch der Großen Koalition im März 1930: Abschied vom Parlamentarismus?


Überblick

Die Entstehung der Großen Koalition nach den Reichstagswahlen vom Mai 1928 offenbarte einmal mehr die strukturellen Schwächen von Parteiensystem und Parlamentarismus in der Weimarer Republik. Die Verhandlungen zogen sich nämlich über Wochen hin und die hieraus resultierende Regierung war eher ein „Kabinett der Persönlichkeiten“ als ein von den beteiligten Parteien – SPD, DDP, Zentrum, BVP und DVP solidarisch getragenes Bündnis. Gleichwohl gelang der neuen Regierung mit der Verabschiedung des Young-Plans noch einmal ein wichtiger außenpolitischer Erfolg. Diese neue Reparationsregelung bot Deutschland erhebliche Vorteile im Vergleich zum bisherigen Dawes-Plan. Indes gab seine lange Laufzeit – bis 1988 – der Agitation der radikalen Rechten gegen die Republik willkommenen Nährstoff. Zwar scheiterte der von ihr initiierte Volksentscheid, doch bedeutete dies am Ende nur einen Pyrrhussieg für die junge Demokratie, denn deren innenpolitisches Klima hatte sich durch die neuerliche rechte Hetze gegen die Republik weiter verschlechtert. Überdies zeigte die Polemik um den Young-Plan auch, dass die internationale Verständigungspolitik der letzten Jahre an ihr Ende zu kommen d