: Monika Renz
: Hinübergehen Was beim Sterben geschieht
: Verlag Herder GmbH
: 9783451814969
: 1
: CHF 13.50
:
: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 200
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Monika Renz beschreibt klar und sensibel wie Schwerkranke ihr Sterben erleben: als Übergang und Schwelle hinüber in einen Zustand außerhalb von Schmerzen und Not. Sie weiß um die Angst im Davor, um ein Hindurch und um wunderbare Zustände im Danach. Sie spricht von Loslassen ebenso wie von Würde im Leiden. Im Zugehen auf den Tod vollzieht sich eine Wandlung der Wahrnehmungsweise. Diese aktualisierte und erweiterte Neuausgabe enthält einen ausführlichen Anhang und die neuesten wissenschaftlichen Studien zur Arbeit von Monika Renz. 'Zu erkennen, was Sterbende wahrnehmen und fühlen, hilft auch den Angehörigen in ihrer oft schwierigen Gratwanderung zwischen Mitgehen und Loslassen. Ein Verstehen trägt auch dazu bei, dass Verzweiflung und Gefühle von Ohnmacht abnehmen zugunsten von seelischer Kompetenz und einem Staunen.' (Monika Renz)

Monika Renz, Dr. phil. Dr. theol., Musik- und Psychotherapeutin, Psychoonkologin am Kantonsspital St. Gallen. Aufgrund ihrer praktischen Erfahrung und ihrer Forschungstätigkeit in den Bereichen Sterben, Spiritualität und tiefenpsychologische Exegese gilt sie als Pionierin der Spiritual-Care-Bewegung. Ihre Veröffentlichungen finden international Beachtung.
2. Davor – Hindurch – Danach:
drei Stadien der Wahrnehmungs­verschiebung, dreierlei Erfahrungen von Würde
2.1 Wandlung ist mehr als Weg
E. Kübler-Ross, Pionierin im Bereich Sterbebegleitung, spricht von fünf Sterbephasen: Nicht-wahrhaben-wollen, Zorn, Feilschen, Depression, Zustimmung. Der Sterbeprozess scheint nach Kübler-Ross wie der Trauerprozess ein Durchgang durch Aufbäumung und Gefühlsintensität zu sein, bis schließlich so etwas wie Einwilligung geschieht. So viel kann ich aus meinen Erfahrungen bestätigen. Darin – wie auch im Mut, mit Sterbenden zu kommunizieren – erkenne ich bleibenden Wert in den Werken von Kübler-Ross. Dennoch bleibt eine solche Sicht für mich hinter dem Geheimnis des Sterbens zurück. Kritiker betrachten den Ansatz von Kübler-Ross als zu linear und pathologisierend (Samarel, 1995). Kübler-Ross beschreibt mit diesen Phasen nicht das, was spezifisch auf das Sterben hin geschieht, sondern den inneren Weg bis zur Einwilligung, wie er nachjedem Diagnoseschock, schwerwiegenden Verlust und Schicksalsschlag ansteht.
Weg und Wandlung sind zweierlei. Vor dem Sterben ereignet sich größtmögliche Wandlung, auch Bewusstseinsveränderung. Derweil ein Weg für das Ich nachvollziehbar und vom Ich mehr